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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unwirsch.
    »Leute, die…«, Clara winkte ab. »Ach, vergiss es. Es ist nichts gewesen.«
    »Okay, Clara. Du kannst ja später noch mal fragen. Vielleicht fällt mir dann etwas ein.«
    »Klar. Schönen Abend noch.«
    »Sah nicht wirklich gut aus«, meinte Johnny.
    »Stimmt. Und was denkst du?«
    »Ist schwer zu sagen. Wenn man hier nichts erfahren kann, wo dann, bitte schön?«
    »Auf dem Friedhof?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Dann bin ich überfragt.«
    Das war Johnny im Moment auch. Er dachte trotzdem nach und ließ sich so einiges durch den Kopf gehen. Dabei überkam ihn das Gefühl, die Wahrheit zu kennen, doch es fehlte ihm noch der letzte Teil der Verbindung. In seinem Kopf baute sich so etwas wie ein Schimmer auf. Darin waren alle Dinge enthalten, die miteinander in Verbindung standen. Er musste sie nur in den richtigen Zusammenhang stellen.
    Clara ließ ihn in Ruhe. Sie sah seinem Gesicht an, wie intensiv er nachdachte.
    Plötzlich zuckte sein Kopf in die Höhe, auf seinem Gesicht erschien ein Strahlen.
    »Hast du es?«
    »Kann sein.«
    »Und wo?«
    Johnny holte tief Luft und schaute ihr ins Gesicht. »Ich weiß, dass es auf dich befremdend wirken wird, aber ich denke, dass wir noch mal zurück ins Haus müssen.«
    »Zu mir?«
    »Ja!«
    ***
    Johnny hatte sich bei der Antwort nicht leicht getan, und er sah auch, wie seine Freundin zusammenzuckte. Er hatte Verständnis für sie. Auch er wäre blass geworden, hätte man ihm gesagt, dass sein Haus von Ghouls besetzt war.
    Da Clara nichts sagte, übernahm er wieder das Wort und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Ich habe hin und her überlegt. Es ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe. Deine Großmutter hat Bescheid gewusst. Sie wollte das Grauen dadurch bannen, dass sie sich ihr Grab auf dem alten Friedhof aussuchte. Das ist ihr auch gelungen, aber sie hat die verdammten Ghouls nicht in Schach halten können. Sie haben es leider geschafft, nach so vielen Jahren aus dem Grab zu kriechen. Vielleicht wissen sie, dass sie im Haus der Großmutter erneut auf sie treffen, nur in einer anderen Zustandsform. Das alles ist nicht hundertprozentig, aber ich denke schon, dass wir eine Chance haben.«
    »Wir würden also bei mir zu Hause, das ist es ja, außerdem auf die Ghouls treffen?«
    »Ja.«
    »Davor habe ich Angst, Johnny.«
    »Ich auch.«
    »Gehen wir trotzdem?«
    »Ja, wir fahren hin. Das sind wir uns einfach schuldig. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir einen Helfer. Du hast doch deinen Schutzengel schon gesehen – oder?«
    »Ich hoffe, dass er es auch gewesen ist.«
    »Ganz sicher«, erklärte Johnny wider seine Überzeugung.
    »Dann lass uns fahren.«
    Sie stiegen in den Morris. Diesmal wollte Clara nicht lenken. Sie nahm sofort auf dem Beifahrersitz Platz und legte die Hände gegeneinander wie zum Gebet.
    Johnny kannte sich inzwischen in diesem kleinen Ort aus, und sie erreichten das Haus auf dem kürzesten Weg.
    Johnny war sehr aufmerksam. Er behielt seine Umgebung genau im Auge. Ihm entging nichts. Er sah auch Menschen, aber keine Ghouls.
    Sie stiegen aus.
    Über ihnen lag noch immer der schwache Dunst. Trotzdem konnten sie alles gut erkennen, und als sie den Boden vor der Haustür nach Spuren absuchten, war nichts zu sehen.
    »Vielleicht haben wir Glück«, flüsterte Clara und schaute sich dabei um.
    »Ich hoffe es. Hast du mal den Schlüssel?«
    »Klar, entschuldige.«
    »Ist schon okay.«
    Johnny schloss auf. Diesmal stand er unter einer noch größeren Spannung als beim ersten Besuch. Er war auch bemüht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen, und keinen Eindringling zu warnen. Am Schloss war nichts passiert, das sah Johnny mit einem Blick. Es konnte sein, dass die beiden Ghouls auf eine andere Art und Weise ins Haus gelangt waren, aber es jetzt zu umrunden, hatte er auch keine Lust. Wenn sie drin waren, würden sie es merken.
    Wenig später drückte er die Tür auf. Ein kalter Hauch strich über seinen Nacken hinweg, das war normal. Man hatte ihn nicht durch irgendeine Hand berührt.
    Clara folgte ihm.
    Johnny ließ sie vorbeigehen und schloss die Tür. Licht machten sie nicht. Sie blieben in diesem Dämmerlicht stehen und bewegten leicht ihre Köpfe.
    Es war nichts zu sehen. Aber es hatte sich trotzdem etwas verändert.
    Das lag am Geruch!
    Er war nicht stark, aber doch zu riechen, und Clara drehte sich mit einer heftigen Bewegung um.
    Johnny schaute in ihre weit geöffneten Augen und hörte ihre geflüsterten Worte:
    »Sie

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