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1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Schön", meinte er, „ihr denkt also, ich nehme mich selbst zu wichtig. Das kann sich extrem nachteilig auswirken, wenn es stimmt, aber das ist nicht der Fall, sage ich euch. Genauso wie ihr hoffe ich, daß Narmon ald Tiil andere Sorgen hat als unsere nächsten Aktionen. Aber was ist mit Varro pak Duur? Auf Bentang habe ich mich lange in seinem Einflußbereich aufgehalten. Er könnte einen Steckbrief erlassen und über ganz Hangay verbreitet haben."
    Beodu kicherte leise. „Schau dich an, Perry." Er legte eine Hand an Rhodans Füße und streckte den anderen Arm empor, bis er fast Rhodans Haaransatz berührte. „Das bist du, Terraner, von Kopf bis Fuß."
    Anschließend schwang er beide Arme in einer umfassenden Geste um den Körper. „Und das ist Hangay mit seinen Millionen von Sonnen und Planeten. Auf jedem bewohnten Planeten sitzen ein paar von Varro pak Duurs Sorte - verlaß dich darauf, daß du bisher nicht annähernd weit genug herausragst, um einen solchen Steckbrief zu rechtfertigen. Oh, keine Frage, daß ein solches Dokument gerechtfertigt wäre, Waqian - aber zum Glück wissen das die Hauri noch nicht."
    Rhodan musterte nachdenklich den kleinen Attavenno, der indessen seinen langen, locker fallenden Umhang zurechtrückte und an der Hüfte mit einem Gürtel fixierte. Er war nicht zum erstenmal in dieser Lage. Abgeschnitten in einer fremden Galaxis oder einem fremden Universum, welchen Unterschied machte das noch, wenn es um alltägliche Probleme ging? Auch in Naupaum hatte er damals, vor fast sechshundert Jahren, Freunde gefunden. Er hatte all seine Erfahrung und Intelligenz ausgespielt und so zurückgefunden. Durfte er heute beleidigt reagieren, weil seine Freunde einem offensichtlichen Irrglauben abzuhelfen versuchten? Ganz gewiß nicht, dachte der Terraner. „Ihr habt recht", sagte er deshalb. „Konzentrieren wir uns auf dieses System. LEDA, vor drei Wochen hatten wir einen Funkspruch aufgefangen, der ungefähr in diesen Sektor Hangays gerichtet war. Was ist damit? Kannst du feststellen, ob sich der zentrale Stützpunkt des Hexameron wirklich hier befindet wie vermutet?"
    „Wir sind genau richtig." LEDAS Stimme erfüllte sanft und volltönend zugleich den engen Steuerraum der Kapsel. „Jedenfalls ergibt das eine Wahrscheinlichkeitsberechnung, weil kein anderes bewohntes System im Richtungsvektor der Sendung liegt. Außerdem hat sich Narmon ald Tiil hierher gewandt. Das dürfte genügen."
    „In der Tat", gab Rhodan zu. „Gibt es nähere Daten? Hast du Funksprüche abgehört?"
    „Auch das", antwortete die Kapsel. „In der Sprache der Hauri nennt sich dieser Doppelstern dort vorn Ushallu. Nummer eins, der rote Riese, heißt Usha, und die weiße Sonne heißt Allu - zusammengenommen eben Ushallu-System. Es herrscht dichtes Verkehrsgewühl. Meine Sensoren machen Schiffe aller Größenklassen und Bauarten aus, Frachter, Kampfschiffe, Aufklärer und ziemlich viele Privatraumer, wie es scheint. Die Hauri sind allerdings dominant. Sämtliche Kampfschiffe gehören ihnen."
    „Was ist?" meinte Beodu erwartungsvoll. „Wollen wir nicht hinfliegen und uns die Sache ansehen?"
    „Nur ruhig", wiegelte Rhodan den Tatendrang des Attavenno ab. „Im Grunde gibt es nichts, was uns treibt. Wir haben Zeit genug, uns das Ushallu-System erst einmal von außen anzusehen."
    „Darf ich daraus schließen, daß wir auf einem der äußeren Planeten Beobachtungsposten beziehen?" wollte LEDA wissen. „Genau das."
    Rhodan sah auf die Datendisplays neben dem Hauptbildschirm und ließ sich nicht mehr ablenken. Er wollte alles über die tödlichen Lehren des Hexameron erfahren; er wollte wissen, was da mitsamt der Galaxis Hangay in sein Heimatuniversum exportiert wurde. Darin lag seine Hauptmotivation. hier überhaupt tätig zu werden - und jedes zufällig aufgeschnappte Detail konnte dabei ihr Leben retten.
    Der Beobachtungsposten war ein öder, ungenutzter Gesteinsbrocken, der ohne Atmosphäre in siebzehn Milliarden Kilometern Entfernung vom Doppelgestirn seine Bahn zog. Von dort aus hatte die LEDA Zugriff auf sämtliche unkodierten Funksprüche innerhalb des Systems.
    Insbesondere die inneren Planeten ließen Rhodan aufmerken, da sich ein Großteil der Betriebsamkeit auf ihren Bereich konzentrierte. Nummer fünfzehn diente als Sammelwelt für Angehörige sämtlicher Hangay-Völker. Wer immer Interesse hatte, in den Dienst des Hexameron zu treten, fand dort Gelegenheit dazu.
    Sein Name war Eperum. „Perry ..." LEDAS

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