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1376 - Die Werber des Hexameron

Titel: 1376 - Die Werber des Hexameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Entspannungsübungen aus, die ihm der Arkonide Atlan einst beigebracht hatte, und schlief ein. „Was wollt ihr eigentlich in Eperst?" fragte Vakk mißtrauisch. „Meldet euch lieber bei mir zur ersten Prüfung an."
    „Wir versuchen, uns auf die Prüfung vorzubereiten", antwortete Rhodan unbestimmt.
    Vakk ließ sie mißmutig ziehen. „Wie machen wir es heute?" Rhodan schaute Beodu fragend an. „Am besten, wir trennen uns. Vielleicht finde ich eine attavennische Kolonie. Dahin kann ich dich schlecht mitnehmen."
    „Nun gut. Ziehen wir also jeder auf eigene Faust los."
    Rhodan wandte sich heute in die entgegengesetzte Richtung wie am gestrigen Tag. Er wanderte tief ins Häusermeer der Stadt hinein, ohne bemerkenswerte Erkenntnisse aufzutun. Am Ende setzte er sich an den Rand eines belebten Platzes und wartete ab. Er sah hauptsächlich Kartanin, aber auch ein paar Vennok und Mamositu, deren extrem gewinnorientierte Neigung in Eperst nicht einmal deplaziert wirkte.
    Bald hatte er einen Info-Händler ausgemacht.
    Es war ein unauffällig gekleideter Kartanin, durchschnittlich groß und mit wenig Kontakt zu den Passanten. Rhodan hielt ihn aus den Augenwinkeln unter Beobachtung, entschied aber bald, den Kartanin anzusprechen. „Ich brauche Informationen", sagte er, als er neben dem anderen stand. „Da bist du bei mir richtig."
    „Setzen wir uns für ein kurzes Gespräch."
    „Gut, aber ich bin nicht billig, laß dir das gesagt sein."
    „Ich kann zahlen." Sie suchten sich eine Plastikbank, die am Rand des Gedränges völlig fehl am Platz schien. Rhodan war um ihre Existenz trotzdem dankbar. „Frage Nummer eins: Wie ist es mit den Absichten der Bewohner hier? Wollen sie alle in den Dienst des Hexameron treten?"
    „Jedenfalls geben das alle vor", antwortete der Kartanin. „Bitte präziser."
    „Wie du willst. Viele Leute in Eperst sind wirklich überzeugt von der Lehre der Sechs Tage. Andere brauchen nur Geld und sind gekommen, weil sie gehört haben, es gebe hier Reichtümer zu gewinnen - was natürlich Unsinn ist. Dann gibt es noch die Info-Händler, wir repräsentieren eine Sondergruppe."
    „Habt ihr denn eine Möglichkeit, mit eurem Gewinn Eperum wieder zu verlassen?"
    „Das geht dich nichts an."
    „Ich zahle für die Information."
    „Diese Information ist unverkäuflich."
    Rhodan überlegte angestrengt. Bislang hatte sich das Gespräch ganz anders als erhofft entwickelt. Er mußte seine Vorsicht zumindest teilweise beiseite schieben; dann würden sich interessante Aufschlüsse ergeben. „Wie ist es mit einer Widerstandsgruppe in Eperst? Es muß doch auch erklärte Feinde des Hexameron geben, Spione der Zentralen Wissensautorität beispielsweise."
    „Was ist die Zentrale Wissensautorität?"
    Aus der Rückfrage ersah Rhodan, daß er so nicht weiterkam. Eine letzte Frage jedoch wollte er noch loswerden: „Gestern habe ich etwas Merkwürdiges beobachtet. Oder zumindest hielt ich es für merkwürdig, vielleicht kannst du mehr darüber sagen. Es gibt ein Gebäude namens >Pforte nach Talluur<. Dort habe ich einen Hauri gesehen, der ganz in Rot gekleidet war. Was hat es damit auf sich?
    Welche Stellung kommt ihm zu?"
    Rhodan sah, daß er den Kartanin erschreckt hatte. „Du hast einen Wasserträger gesehen? Nur ein Rat, Fremder: Laß die Finger davon. Unser Gespräch ist beendet."
    Der Kartanin nannte eine Summe, die Rhodan in Anbetracht der geringen Informationsausbeute astronomisch überhöht schien. Trotzdem zahlte er anstandslos.
    Die Reaktion des Kartanin gab ihm sehr zu denken. Er hatte sich ja schon mehrfach im Dunstkreis haurischer Kultur aufgehalten, aber der Ausdruck „Wasserträger" war ihm neu. Vielleicht kam ihm angesichts der Tatsache, daß Talluur als Heimatwelt der Hauri von Wüsten geprägt war, eine besondere Bedeutung zu? Ganz gewiß.
    Rhodan machte sich gemächlich auf den Rückweg. Er nahm verschiedene Umwege in Kauf und traf exakt zur vereinbarten Zeit vor dem Portal zum Raumhafen ein. Wie am Tag ihrer Ankunft herrschte dichtes Gedränge. Beodu war nicht zu sehen, doch Rhodan machte sich wenig daraus. Er nahm bequem sitzende Haltung an und ließ die Einwohner Epersts an sich vorüberziehen.
    Eine halbe Stunde später fehlte von Beodu noch immer jede Spur. Der Terraner wurde nun unruhig; schließlich wußte er nicht, welche unbekannten Gefahren an diesem Ort lauerten. Sie durften nicht wieder getrennt auf Informationssuche gehen, das nahm er sich vor.
    Dann endlich war es soweit! Beodu

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