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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervor.
    Die Fliehkräfte drückten mich zurück. Ich sah das Wasser am Bug in die Höhe schäumen, und wurde trotz der Schutzscheibe von ersten Spritzern erwischt.
    Von nun an ging es nur nach Osten.
    Dass die Themse nicht schnurgerade und wie mit dem Lineal gezogen verlief, merkte ich sehr bald. Aber die Kurven waren weit gezogen, und auf dem Wasser gab es so gut wie keine Hindernisse, abgesehen von den illuminierten Ausflugsbooten, die im Sommer ihre Hochsaison hatten. Da gab es jeden Tag Disco und Party. Sei es nun als eine normal zu kaufende Reise oder als Geburtstagsfete, die auf einem der Boote gefeiert wurde, die man mieten konnte.
    Wir huschten über das Wasser hinweg. Zumindest hatte ich den Eindruck. Manchmal schien der Kiel die Oberfläche überhaupt nicht zu berühren, dann wieder merkten wir die Wellen schon. Besonders dann, wenn sie quer anliefen und wie mit mächtigen Händen gegen die Bordwände schlugen.
    Dann wurden wir durchgeschüttelt, und ich befürchtete, dass wir aus der Fahrrinne geworfen würden.
    Es trat nicht ein. Dawson war ein perfekter Steuermann. Er schien mit dem Boot verwachsen zu sein, und auch bei größter Konzentration verschwand nicht das Lächeln aus seinem Gesicht.
    Greenwich huschte am Scheitelpunkt einer Themsekurve vorbei.
    Ich sah das Blinken der Lichter. Aber sie verschwanden ebenso schnell, wie sie gekommen waren.
    Ken Dawson blieb weiterhin voll konzentriert. Hin und wieder schaltete er einen Suchscheinwerfer ein. Er befand sich am Boden und schleuderte sein helles Licht über die Wasserfläche.
    Ich gehöre glücklicherweise nicht zu den Menschen, denen es auf dem Wasser leicht schlecht wird. Selbst bei dieser höllischen Fahrt reagierte mein Magen normal, nur dass ich hin und wieder etwas aufstoßen musste. Mehr passierte nicht.
    Wir hatten dieses geknickte Themse-U hinter uns gelassen und konnten wieder schneller fahren. Das Dröhnen der starken Motoren nahm zu. In meinen Ohren hallte es wider, aber es ließ sich alles in allem noch gut aushalten. Außerdem dachte ich nur an mein Ziel.
    Ich wollte Saladin, aber ich wollte auch Sir James gesund zurückhaben. Ob das gelingen würde, stand in den Sternen. Wer nichts versuchte, der konnte auch nichts gewinnen.
    Ken Dawson kannte den Themsearm natürlich. Kurz vor dem Ort Creekmouth, stach er nach Norden hin ab. Auf der Karte sah er aus wie ein hellblauer Wurm.
    »Waren Sie schon mal dort, wo Sie jetzt hinwollen, Mr. Sinclair?«
    »Nein, noch nie.«
    »Es ist kein so toter Arm, da immer wieder vom Fluss her Wasser hineingedrängt wird. Aber er ist nicht leer. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn Sie an den Ufern alte Kähne liegen sehen. Hin und wieder werden sie von Menschen in Beschlag genommen.« Er verzog die Lippen. »Oft genug von solchen, um die wir uns kümmern müssen.«
    »Drogen?«
    »Genau, Sir.«
    »Und Inseln…«
    »Gibt es nur eine, Mr. Sinclair.«
    »Ach ja.«
    »Für Sie wichtig.«
    Ich nickte. »Wir werden sie anfahren, aber bitte so langsam wie möglich.«
    »Verstanden.«
    Ich verließ den Steuerstand und begab mich zu meinen Freunden, die nebeneinander auf einer schmalen Sitzbank hockten und sich den Wind um die Nase wehen ließen.
    Auch sie bekamen immer wieder Spritzer mit und mussten die Augen zukneifen, weil der Wind in die Gesichter peitschte.
    Wir hatten den Plan genau besprochen. Ich würde die Insel als Erster betreten, dann sollten Glenda und Suko folgen, und zwar mit dem zweiten Schlauchboot, das sich noch an Bord befand.
    »Bleibt alles dabei?«, fragte Glenda.
    »Ja. Dawson weiß Bescheid.«
    »Gut.«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Aufgeregt?«
    Sie hob beide Arme. »Das kann ich nicht so genau sagen. In mir steckt eine Spannung, und ich freue mich sogar irgendwie darauf, Saladin zu sehen. Da ist noch eine Abrechnung offen.«
    »Unterschätze ihn nicht«, wandte ich ein.
    Glenda lächelte mich an. »Jetzt habe ich doch einen Beschützer an meiner Seite.«
    »Du meinst Suko?«
    »Dich zähle ich nicht. Du gehst ja deinen Weg allein.«
    »Vorerst.«
    Suko, der bisher noch nichts gesagt hatte, meldete sich jetzt zu Wort. »Wie dumm ist Saladin eigentlich?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich rede von seiner Dummheit. Er lässt dich kommen, obwohl er weiß, wie du handeln wirst. Er wird dir nie abnehmen, dass du allein gekommen bist, John. Er weiß, dass du etwas in der Hinterhand hältst. Das ist einfach so.«
    »Richtig.«
    »Und weil er das weiß, wird er Sicherheiten

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