Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
heller, denn er hörte das Ratschen eines Streichholzkopfes über eine raue Fläche. Ein züngelndes Etwas huschte in die Höhe und wurde bewegt.
    Das Licht traf auch die Gestalt des Mannes mit dem kahlen Kopf und der dunklen Kleidung.
    Von Saladin, dem Hypnotiseur, hatte Sir James bisher nur gehört.
    Nun befand er sich in seiner Gewalt und konnte sich darauf einstellen, von ihm verhört zu werden.
    Es gab keinen Zweifel, dass er die Hypnose perfekt beherrschte, und weil dies der Fall war, machte sich Sir James auf gefährliche und subtile Methoden gefasst.
    Auf der anderen Seite empfand er die Auseinandersetzung auch als spannend, da er zu den Menschen gehörte, die davon ausgingen, sich nicht hypnotisieren zu lassen.
    Die Gedanken schweiften wieder ab, und er beschäftigte sich mit der Gegenwart.
    Saladin strich durch die Hütte und zündete mehrere Kerzendochte an. Das Flackerlicht erreichte auch ihn und ließ seine Gestalt an manchen Stellen wie ein Schattenriss zittern.
    Er gönnte seinem Gefangenen keinen einzigen Blick. Seine Arbeit macht ihm Spaß. So wie er, zündete auch ein Vater die Kerzen am Weihnachtsbaum an, um sich selbst daran zu ergötzen.
    Die Gestalt, die in Sir James’ Büro erschienen war und ihn hergeholt hatte, war nicht zu sehen. Sicherlich hielt sie sich vor dem Haus auf oder an einer dunklen Stelle, die er bisher nicht hatte einsehen können.
    Saladin ließ sich Zeit. Er genoss diese Arbeit. Sie war für ihn so etwas wie eine Vorbereitung auf größere Dinge, denen er sich später widmen wollte.
    Als er mit seiner Arbeit fertig war, gaben acht Kerzen ihr Licht ab.
    Nicht alle Flammen brannten ruhig. Einige bewegten sich auf den Dochten und sorgten dafür, dass weiche Tanzspiele aus Licht und Schatten entstanden, die über Wände und den Fußboden hinwegglitten, sodass er an manchen Stellen aussah, als würde dunkles Wasser über ihn hinweglaufen.
    Danach hatte der Hypnotiseur die Zeit, sich um seine Geisel zu kümmern. Er ging nicht direkt auf Sir James zu, sondern schlug einen kleinen Bogen, um schließlich vor den Füßen des Mannes stehen zu bleiben. Er senkte dabei den Blick und schaute Sir James ins Gesicht. Saladins Standort war recht günstig, denn das Licht der Kerzen erreichte ihn von zwei Seiten. So konnte auch Sir James etwas erkennen. Bereits nach den ersten Blicken musste er zugeben, dass die Beschreibungen, die man ihm bisher von Saladin übermittelt hatte, voll zutrafen.
    Er war der Mann mit der Glatze, auf der kein einziges Haar wuchs. Bis zum Hals hin war alles an ihm glatt. Hinzu kamen der Mund mit den breiten Lippen, die Nase, die sich im unteren Teil nach zwei Seiten drängte, die etwas eingefallene Haut an den Wangen und kalte Augen von einer Nichtfarbe. Darüber gab es keine Brauen, jedenfalls sah Sir James sie nicht, dafür jedoch die hohe Stirn, die ebenfalls keine Falte zeigte, wie auch das übrige Gesicht.
    Sir James konnte nicht sagen, welche Gestalt auf ihn einen schrecklicheren Eindruck machte. Die mit der verdammten Knochenmaske oder dieser aalglatte Teufel Saladin.
    Es gab in den folgenden Sekunden nichts zu reden, denn Sir James sah nicht ein, dass er anfangen sollte. Die Brille war ihm trotz der heftigen Aktion vorhin nicht verrutscht, und so war er durchaus in der Lage dazu, seinen Entführer zu erkennen.
    Saladin lächelte. Das musste er tun. Nur so konnte er seinen Triumph auf eine stumme Art und Weise zeigen. Nicht die Spur von Freundlichkeit lag darin. Es war einfach nur das Lächeln des Siegers, der seine Überlegenheit genoss.
    »Es ist geschafft!«, flüsterte Saladin, wobei er trotzdem sehr deutlich sprach. »Ich habe mir den Teil eines Traums erfüllen können, und ich werde auch weiterhin der Sieger sein.«
    »Wobei denn?«, fragte der Superintendent, der erst jetzt bemerkte, dass seine Unterlippe leicht geschwollen war.
    »Insgesamt. Die Pläne stehen. Ich habe Vorbereitungen treffen können, und es ist bisher fast alles glatt gelaufen. Das Serum gehört mir. Ich habe es mir unter großen Mühen beschafft, und ich werde mit seiner Hilfe einem anderen den Weg hier vorbereiten.«
    »Wer soll das sein?«
    »Der Schwarze Tod!«
    Sir James zeigte sich über diese Antwort nicht mal überrascht. Er hatte einfach damit gerechnet und war bestätigt worden. Dieser Saladin arbeitete nicht für sich, er setzte seine verfluchten Kräfte für die Pläne des Schwarzen Tods ein. Darüber hatten auch schon Sinclair und Suko mit ihm gesprochen.
    »Er steckt in

Weitere Kostenlose Bücher