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1377 - Der rote Hauri

Titel: 1377 - Der rote Hauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anwesenheit registriert, und der Hauri rief ihn hinein. Yerman saß hinter seinem Schreibtisch und musterte ihn mit einer Mischung aus Neugierde und Verärgerung. Und noch ein zweiter Hauri war anwesend. Es handelte sich um Shallun. Der Schock hätte im ersten Augenblick nicht tiefer sitzen können, doch Rhodan war sicher, daß selbst ein scharfer Beobachter seinem Gesicht keine Regung angesehen hätte. „Worum geht es?"
    „Dies ist Shallun", stellte der Schulungsleiter vor. „Er ist ein Angehöriger des Berges Jhiakk und will sich über den Fortgang der Schulungen informieren. Per Zufall wurdest du aus dem Speicher gegriffen, Annacinnt. Du wirst Shallun Rede und Antwort stehen, so gut du kannst, verstehst du?"
    Rhodan hatte in Yermans letzten Worten die Drohung wohl gehört. Deshalb nickte er und sagte: „Mir ist völlig klar, worauf es ankornmt."
    „Das bezweifle ich", mischte sich Shallun mehrdeutig ein. „Begleite mich. Wir werden uns in meinem Fahrzeug unterhalten. Später teste ich dich umfangreicher."
    Rhodan fing noch einen letzten drohenden Blick des Schulungsleiters auf. Endlich schlug hinter ihm die Tür zu, und er war mit Shallun im Korridor allein. Trotzdem sprach keiner von beiden ein Wort, da die Überwachungsmechanismen mit Sicherheit aktiv waren.
    Shallun führte ihn durch einen Liftschacht und einen angrenzenden Korridor in die unterirdische Transportebene des Schulungszentrums. Dort stand ein Taxigleiter bereit. Als sie eingestiegen waren, wollte der Hauri zu reden beginnen, doch Rhodan gab ihm ein Zeichen, zu schweigen. Der Pikosyn suchte selbständig nach verborgenen Abhöreinrichtungen. „Der Gleiter ist sauber", sagte Rhodan nach einer Weile. „Wir können also sprechen. Wie kommst du hierher? Und vor allem: Warst du vorsichtig, Shallun?"
    „Natürlich, Perry Rhodan." Die Souveränität fiel von ihm ab wie eine Maske. Nervöse Spannung und Unschlüssigkeit kamen zum Vorschein, und Rhodan wurde bewußt, daß er sich nicht allein um Beodu und Nai-Leng sorgen mußte, sondern auch um Shalluns geistige Gesundheit. „Ich habe mich als Abgesandten Jhiakks ausgegeben, der hier nach dem Rechten sehen soll. Yerman bot an, einen beliebigen. Absolventen seiner Schaltmeisterausbildung zu testen. Aus dem Namensverzeichnis habe ich dich herausgegrif£en."
    „Im Grunde paßt mir das sogar", gab Rhodan zögernd zurück. „Ich brauche dich nämlich ... Es gibt zwei Probleme: Zum ersten sprechen meine beiden Freunde stärker auf den Psikyber an, als mir recht ist. Ein paar Tage noch, und sie verraten mich womöglich."
    „Was willst du dagegen tun?"
    „Das ist es ja! Ich kann eigentlich nichts tun! Nichts, außer sie aus diesem Gebiet herauszubringen, zumindest für kurze Zeit. Dafür brauche ich einen guten Vorwand und, wenn es soweit ist, deine Hilfe."
    „Wir werden sehen", meinte Shallun. Seine Stimme hatte sich etwas beruhigt, sie hatte wieder jenen angenehm sonoren Klang erhalten, der für Hauri typisch war. „Und wo liegt dein zweites Problem?"
    „Das ist noch schlimmer. Wir erhalten neben dem technischen Programm Ausbildung in hexamerischer Religion. Der Ausbilder ist niemand anders als Narmon ald Tiil ..."
    „Der dich aus dem Charif-System kennt!" rief Shallun überrascht. „So genau kennt er mich wieder nicht. Aber wenn er mich durch Zufall einmal konzentriert wahrnimmt, fliege ich auf .
    Dann muß ich schleunigst fliehen und nach Möglichkeit Beodu und den Kartanin mitnehmen."
    „Was genau willst du jetzt von mir, Perry Rhodan?"
    „Ganz einfach: Ich nenne dir die Stunden des Tages, die der religiösen Unterweisung vorbehalten sind. Wann immer das der Fall ist, sollst du mit einem fluchtbereiten Gleiter genau hier abwarten. Mehr nicht."
    „Das läßt sich einrichten", gab Shallun zu. „Ich tue es, ja. Wenn wir jetzt mit deinen Problemen fertig sind, Perry Rhodan, kümmern wir uns um meine."
    Zwei Stunden lang versuchte der Terraner, Shallun neuen Mut einzureden, seine psychische Krise zu bewältigen und dem Gedanken an Shaa den Schrecken zu nehmen. Am Ende wußte er nicht, ob er Erfolg gehabt hatte. Er nannte Shallun noch die entsprechenden Termine und dazu ein paar Stichworte über ihre Ausbildung. Mit ein wenig Unbehagen registrierte er, daß er das ursprüngliche Ziel, über den Umweg Talluur nach Cheobad „einzusikkern", aufgegeben hatte.
    Noch war keine bedrohliche Lage entstanden, aber es würde schon bald um ihr Leben gehen.
    Alle Ereignisse ringsum strebten auf dieses Ende

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