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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass meine Befürchtungen sich nicht bestätigt hatten.
    Jane Collins lag nicht mit einer Kugel im Körper am Boden. Sie war sogar quicklebendig und ließ mich in die Mündung der Pistole schauen.
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, da nahm ich hinter Jane eine Bewegung wahr.
    Plötzlich ging alles ganz schnell. Etwas huschte die Stufen der Treppe hoch. Es war klein, und ich dachte im ersten Moment an ein Tier, das nach oben flüchten wollte.
    Beim zweiten Hinschauen stellte ich fest, dass es ein kleiner Mensch war, der abstoßend aussah. Ein hässlicher Zwerg, der meinem Blickfeld schnell entwischte.
    Auch Jane hatte es bemerkt.
    Ich sah das ›Feuer‹ in ihren Augen, als sie sich umdrehte. »Verdammt noch mal, er flieht.«
    »Geh du raus!«, rief ich Jane zu und wartete nicht ab, was sie tat.
    Ich nahm die Verfolgung auf.
    Obwohl meine Beine länger waren als die des Zwergs, war ich nicht schneller. Auf der Treppe sah ich ihn nicht mehr. Er war bereits in der oberen Etage verschwunden, und von dort hörte ich auch das Poltern seiner Schritte.
    In der ersten Etage sah ich den Gang vor mir, dann ein paar Türen, von denen eine weit offen stand.
    Dort musste der Zwerg verschwunden sein. Ich bekam auch den Wind des Durchzugs mit, der mir entgegenwehte und wusste deshalb, wo der Zwerg seine Flucht fortgesetzt hatte.
    Mit einem Sprung überwand ich die Schwelle, weil ich nicht damit rechnete, in eine Kugel zu laufen.
    Getäuscht hatte ich mich nicht. Der Zwerg war durch das offene Fenster nach draußen gesprungen, aber nicht auf das Dach der Veranda, sondern zur anderen Seite hin.
    Jane Collins wartete ausgerechnet an der falschen Seite. Ich konnte ihr keinen Vorwurf machen, denn auch ich hätte mich dort hingestellt. Der Zwerg schien Gummiknochen zu haben, trotz der Höhe war ihm nichts passiert, und er rannte in schnellen Zickzack-Bewegungen los, um uns und auch den Kugeln zu entkommen.
    Wenn er so weiterlief, würde er bald den Steinbruch erreicht haben. Für eine Kugel war er durch seine hektischen Bewegungen nur schwer zu treffen. Außerdem hätte ich ihm nicht in den Rücken geschossen.
    Dann erschien Jane Collins an dieser Hausseite. Sie hörte meinen Ruf und schaute hoch.
    »Er ist entkommen.«
    »Wohin denn?«
    Ich deutete die Richtung an.
    Jane wartete bereits auf mich. Ihr Lächeln wirkte säuerlich, als wir uns im Haus trafen. Außerdem machte sie einen leicht lädierten Eindruck, sodass ich fragte: »Hast du Stress gehabt?«
    »Es ging. Ich habe wohl eher diesen Zwerg unterschätzt. Der hätte mich tatsächlich erschossen.«
    »Bist du besser gewesen?«
    »Im Endeffekt schon.« Sie deutete auf den Teppich und erklärte, wie sie es gemacht hatte.
    »Und jetzt stehen wir wieder am Anfang.«
    Jane wischte sich eine Strähne von der Stirn weg, schüttelte den Kopf und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Ich fand meinen Platz auf der breiten Lehne eines zweiten Sessels und hörte Janes Antwort, die nicht so pessimistisch klang.
    »Ich denke, dass wir schon einen kleinen Schritt weiter sind.«
    »Da weißt du mehr als ich.«
    »Klar.«
    »Dann leihe ich dir mein Ohr.«
    Jane grinste nur müde und erzählte mir, was sie vor meiner Ankunft erfahren hatte. Der Zwerg arbeitete nicht allein. Es gab noch einen Herrn und Meister, der sich als Anführer einer Kirche der Dunkelheit ansah.
    »Wie?«
    Jane wiederholte den Begriff. »Ich habe mich nicht getäuscht, John. So wurde sie genannt.«
    »Ist mir schon klar. Nur kann ich momentan damit nichts anfangen, aber ich glaube dir jedes Wort.« Meine Stirn legte sich in Falten. »Wenn ich recht darüber nachdenke, dann kann man die Kirche der Dunkelheit als Gegenstück zu der normalen ansehen. Das Licht ist das Gute, aber die Dunkelheit ist die Hölle. Mit anderen Worten heißt das, dass wir sie dem Teufel zurechnen können.«
    »Ja, John, der Hölle.«
    »Und was ist mit diesen Zwerg?«
    »Er gehört eben zu ihm. Wie er schon in der Vergangenheit zu ihm gehört hat. Was natürlich darauf schließen lässt, dass es Riordan schon lange gibt.«
    »Und er Kinder geraubt hat.«
    Jane nickte sehr langsam. Ihr Gesicht zeigte einen ernsten Ausdruck. »Ja, er raubte die Kinder, um ihre unschuldigen Seelen dem Teufel zu überlassen. Ich darf gar nicht daran denken, was dort alles geschehen ist. Dann bekomme ich einen engen Hals. Aber es ist ja wirklich so, dass in der Vergangenheit viele Kinder, wenn sie klein waren, als unnötige Esser bezeichnet wurden.«
    »Das findet man

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