1379 - Attacke der Vogelmonster
habe das Gefühl, dass da etwas auf uns zukommt. Im Süden sind einige Wüsten. Da hast du es oft mit Sandstürmen zu tun. Ich würde mich nicht darüber freuen, wenn wir in einen Ausläufer gerieten.«
Noch konnte davon nicht die Rede sein. Auch die Sicht war trotz der Wolkenschleier recht klar, und so erlebten wir ein weiteres Phänomen oder eine reine Glückssache, denn wir flogen am Rand dieser Wettergrenze vorbei. Im Norden zeigte der Himmel die klare blaue Fläche und nur vereinzelt Wolken.
Ich konzentrierte mich lieber auf die angenehme Seite. Für mich war der Himmel stets ein Phänomen, und ich merkte, dass mir diese Weite eine gewisse Ruhe gab.
Mit der war es dann vorbei, als ich die Bewegungen innerhalb der Bläue sah. Das waren keine Wolken, die vom leichten Wind getrieben wurden, ich erkannte mehrere dunkle Punkte, die sich in gleicher Höhe bewegten oder etwas unterhalb unserer Höhe flogen.
Suko war mehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, sodass ich ihn erst auf die Veränderung aufmerksam machen musste.
Er blickte hin und wartete mit seiner Antwort. Aber er stellte sie als Frage.
»Können das Vögel sein?«
»Du bist dir nicht sicher?«
»Nein, nicht genau. Als Vögel sehen sie mir ziemlich groß aus, finde ich.«
Genau das war auch mein Problem. Zudem befanden wir uns in keiner Bergregion, in der es Adler gab. Diese fliegenden Wesen waren schon seltsam, und ich dachte wieder an die Aufnahmen, die man uns gezeigt hatte.
Suko verfolgte den gleichen Gedanken. »Das könnten sie sein«, meinte er. »Dann werden wir uns wohl auf einen Angriff einrichten müssen. Gefällt mir gar nicht.«
Da konnte ich nur zustimmen. Wir warteten ab, ob sich die Flugwesen näherten. Einen direkten Kurs schienen sie nicht zu steuern.
Sie behielten auch eine gewisse Entfernung bei, und es war klar, dass sie uns nicht aus den Augen ließen.
Ich wunderte mich zudem darüber, wie schnell sie fliegen konnten, und wie große Greifvögel sahen sie wirklich nicht aus.
»John!«
Karina hatte meinen Namen gerufen. Sie saß jetzt gedreht auf dem Sitz, damit sie mich anschauen konnte.
»Du hast sie auch gesehen, nicht wahr?«
»Ja, habe ich.«
»Sieht es nach einem Angriff aus?«
Dass sie so fragte, bewies mir, dass sie an die normalen Vögel nicht mehr glaubte.
»Scheint so. Was sagt dein Pilot?«
»Er hat sie ebenfalls entdeckt. Wir werden den Kurs in Richtung Süden ändern.«
»Dann geraten wir in die Wolken.«
»Das ist wie ein Versteck. Ich denke auch, dass er tiefer gehen wird. Jedenfalls ist die schöne Zeit vorbei.«
Das brauchte sie nicht zu wiederholen. Auch Suko und ich waren jetzt unruhig geworden. Verdammt noch mal, Wasser hat keine Balken, aber die Luft hat gar nichts. Ich wusste nicht, wie diese Flugbestien vorgehen würden, wenn sie angriffen. Ich konnte mir jedoch vorstellen, dass sie sich in einen laufenden Propeller stürzten, nur um die Maschine zum Absturz zu bringen, auch wenn sie dabei selbst umkamen.
Inzwischen huschten an den Fenstern die ersten Wolkenfäden vorbei. Es war auch zu merken, dass wir an Höhe verloren, doch die Sicht zum Erdboden war uns genommen.
Unser Schicksal lag praktisch in den Händen des Piloten, auf dessen Künste wir vertrauen mussten.
Er flog und unterhielt sich mit Karina, die ab und zu nickte oder knappe Antworten gab.
Als Danko merkte, dass er weit genug in südliche Richtung geflogen war, änderte er den Kurs wieder. Das war auch gut so, denn die Wolken verdichteten sich immer mehr, und ich glaubte sogar, einige Blitze zu sehen, die im Süden aufflackerten.
Ein Gewitter hätte uns noch gefehlt. Mir reichte der Wind schon, dessen böigen Angriffe uns immer wieder trafen. Die Maschine ächzte. Sie kämpfte gegen die Unbilden des Wetters an, und Danko richtete sich wieder auf einen Kurswechsel ein.
Der legte das Flugzeug in eine Linkskurve, um wieder in östliche Richtung fliegen zu können. Allerdings flogen wir zuerst nach Norden, um dem Unwetter zu entkommen.
Zum Glück breitete es sich nicht großartig aus. Schon bald erreichten wir wieder seinen Rand. Da rissen die Wolken an den Seiten der Maschine auf und verwandelten sich in Fetzen, die wie schnell fließende Zuckerwatte weghuschten.
Es war besser so. Die Sicht ließ es zu, dass wir zu Boden schauen konnten.
Fast hätte ich mich erschreckt. Wir hatten stark an Höhe verloren.
Ich erkannte eine mit Wald bedeckte Grasfläche unter uns, sah auch eine schmale Straße, über die drei Lastwagen
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