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1379 - Attacke der Vogelmonster

1379 - Attacke der Vogelmonster

Titel: 1379 - Attacke der Vogelmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte, denn plötzlich konnten Suko und ich ihn verstehen. Er sprach Englisch, wenn auch in einer sehr verballhornten Form. Man musste die einzelnen Wörter nur verschieben, dann klappte es.
    »He, was ist das denn?« Karina Grischin lachte. »Du kannst dich auch auf Englisch unterhalten?«
    »Ja, wie ihr hört.«
    »Und warum ist das so?«
    »Weil ich ein Suchender gewesen bin. Ich habe mich auf der Welt umgesehen, aber erst hier mein Ziel gefunden.«
    »Ziel?«, mischte ich mich ein. »Was ist das für ein Ziel?«
    »Das Paradies.«
    Beinahe hätte ich angefangen, laut zu lachen. Ich riss mich zusammen, weil ich keine offene Feindschaft wollte. Außerdem sah das Paradies für mich anders aus. Dort gab es keinen Mord und Totschlag und auch keine Wesen, die sich als Kannibalen herausstellten.
    Karina fühlte sich auf den Schlips getreten. »Wie kannst du nur von einem Paradies sprechen? Ich habe davon nie viel gehalten, doch ich weiß, dass auf einem solchen Flecken Erde Mensch und Tier friedlich zusammenleben und sich nicht gegenseitig umbringen. Das Paradies ist etwas anderes und nicht dieses Land.«
    »Für mich schon.« Er richtete den Blick gegen den Himmel. »Ich bin auf meinen Wanderungen weit herumgekommen. Ich war in vielen Ländern der Erde, doch ich habe niemals das gefunden, was ich wollte und wo es mich hintrieb. Ich spürte es in mir. Ich wusste, dass es noch etwas Ursprüngliches geben musste, das von allem unberührt war, das nicht brutal von den Menschen zerstört wurde. Das habe ich hier gefunden. In der Einsamkeit wurde es mir offenbart.«
    »Ah«, sagte ich, »dann gibt es jemanden, der dir den Weg gewiesen hat.«
    »Ja, der ist vorhanden. Einer, der so denkt wie ich. Den es schon seit langer, langer Zeit gibt. Der wandert, der auch Zeiten überbrücken kann und dem die Menschen ein Gräuel sind, weil sie seine Welt immer mehr zerstören…«
    Ich hörte bei den letzten Worten kaum noch zu, weil mir ein bestimmter Verdacht gekommen war. Da rieselte es meinen Rücken herab. Ich wollte auch keine Frage nach dieser Macht im Hintergrund stellen und sprach das eine Wort so aus, dass es sich für Joschi überzeugend anhören musste.
    »Mandragoro!«
    Sein leichtes Zusammenzucken fiel jedem von uns auf. Es blieb nicht die einzige Reaktion, denn er bestätigte mich durch sein Nicken…
    ***
    Es gibt nicht oft Augenblicke, in denen ich sprachlos bin. In diesem Fall musste ich zunächst mal nach Luft schnappen.
    »Er also«, sagte ich dann und hörte, wie sich Suko neben mir räusperte. Auch er war überrascht und reagierte entsprechend.
    »Du kennst ihn?«
    »O ja.«
    »Dann weißt du Bescheid, dass er es hasst, wenn Menschen zu stark in die Natur eingreifen. Ich habe immer für die Umwelt gehofft. Für eine wunderbare Erde. Ich habe mich in langen Meditationen in seelische Tiefen hineinfallen lassen, und ich bekam Kontakt mit den Wesen, über die fast alle Menschen lachen. Sie verstanden meine Suche nach dem Paradies und dass sie eine Flucht aus der normalen Welt sein sollte. Und so traf ich fast zwangsläufig auf Mandragoro, der froh darüber war, einen Diener wie mich gefunden zu haben. Er, der kein richtiges Aussehen hat, der aber über die Natur herrscht, zeigte mir den Weg in die alte und für mich neue Welt hinein. Ins Paradies.«
    »Aha. Und dort stehen wir jetzt?«
    »Ja. Auch für euch hat sich das Tor geöffnet. Das tut es nicht für jeden, und ich stelle mir wirklich die Frage, warum das geschehen ist. Wahrscheinlich deshalb, weil Mandragoro euch als eine Gefahr ansieht und dafür sorgen will, dass ihr für alle Zeiten, die noch kommen werden, verschollen bleibt.«
    Da ich am meisten über den Umwelt-Dämon wusste und ihm auch nicht unbedingt als Todfeind gegenüber stand, überließen Karina und Suko mir die Antworten.
    Dass ich Mandragora gut kannte, sagte ich Joschi nicht. Die Überraschung wollte ich mir noch aufheben. Stattdessen kam ich auf den Fall zu sprechen, in dem wir steckten.
    »Du willst die Umwelt erhalten. Du liebst die Erde. Du hast das Paradies gefunden. Du hättest zufrieden sein müssen. Doch was geschieht stattdessen? Deine Helfer dringen in die normale Welt ein. Sie töten auf grausame Art und Weise Menschen. Sie sind schlimmer als die schrecklichsten Dämonen. Mensch und Tier sind nicht vor ihnen sicher. Und dann sprichst du von Frieden und dem Paradies? Es tut mir Leid, aber das passt nicht zusammen.«
    Ich war auf die Antwort des Schäfers gespannt. Irgendwie musste er

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