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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wissen also nicht, was Mickey vorgehabt hatte, als er das Haus verließ.«
    »Vielleicht weiß es David«, antwortete Anne Weaver. »Er war tags zuvor bei uns und erzählte Mickey irgend etwas.«
    »Ich denke, ich werde mich mal mit ihm unterhalten«, sagte ich.
    »Wozu tun Sie das alles, Mr, Ballard?«
    »Ihr Sohn kam unter mysteriösen Umständen ums Leben, Mrs. Weaver, Ich möchte Licht in dieses Dunkel bringen. Ist das nicht auch in Ihrem Interesse?«
    »Das macht meinen Mickey nicht wieder lebendig.«
    »Aber vielleicht gelingt es mir, seinen Tod zu sühnen.«
    »Wer hat etwas davon?« fragte die kranke Frau traurig. »Ich werde dieses Haus verlassen müssen, weil ich der Nachbarin die Arbeit, die sie mit mir hat, auf die Dauer nicht zumuten kann, Ich hatte gehofft, hier sterben zu dürfen, doch nun muß ich mein Leben in einem Heim beschließen, umgeben von fremden Menschen, mit denen mich nichts verbindet. Es ist ein hartes Los, Mr. Ballard. Mein körperlicher Verfall wird rascher fortschreiten, das spüre ich. Bisher lebte ich für meinen Sohn, doch für wen lohnt es sich jetzt noch zu leben? Ich bin für meine Mitmenschen nur noch eine Belastung.«
    »Sie befinden sich derzeit in einem begreiflichen Tief, Mrs. Weaver«, sagte ich, um sie aufzurichten. »Sie dürfen sich nicht aufgeben. Ihr Sohn würde das bestimmt nicht wollen… Kann ich irgend etwas für Sie tun, bevor ich gehe?«
    »Vielen Dank, Mr. Ballard. Ich habe alles.«
    »Ich schau’ noch mal bei Ihnen rein, wenn ich darf.«
    »Sie sind mir jederzeit willkommen«, sagte Anne Weaver.
    Ich verabschiedete mich und ging.
    Aber ich kam nicht weit, denn als ich aus dem Wohnzimmer trat, traf mich ein gewaltiger Faustschlag.
    ***
    Der Treffer warf mich zurück und raubte mir beinahe die Besinnung. Ich fiel gegen einen Tisch und stieß einen Stuhl um. Anne Weaver fuhr erschrocken hoch.
    Ein trüber Schleier hing vor meinen Augen, meine Reflexe waren ziemlich lahm. Ich sah einen bärtigen Riesen eintreten. Obwohl die Gestalt für mich äußerst unscharf war, wußte ich doch sofort, wen ich vor mir hatte.
    Das war Kayba, der Lavadämon!
    Mickey Weavers Mörder!
    Er war gekommen, um mich zu töten! Frank Esslin war nicht bei ihm. Der Söldner der Hölle hatte den Lavadämon vorgeschickt. Mickey Weaver hatte ein schreckliches Ende gefunden, und genauso sollte es mir ergehen.
    Vor Anne Weavers Augen sollte ich mein Leben verlieren. Kayba nahm keine Rücksicht auf die schwache, kranke Frau, die fassungslos Zusehen mußte, was in unmittelbarer Nähe passierte.
    Vielleicht würde sie in wenigen Augenblicken begreifen, wer Kayba war -wenn er ihr am »lebenden Objekt« demonstrierte, was er Mickey Weaver angetan hatte.
    Der bärtige Riese verwandelte sich, und einige Herzschläge später bestand sein Körper aus rotglühender Lava. Es war nicht empfehlenswert, ihn jetzt zu berühren, denn das führte zu schwersten Verbrennungen.
    Ich schüttelte den Kopf, um meine Benommenheit loszuwerden und wieder einigermaßen klarzukommen. Und ich kämpfte gegen die Trägheit an, die mich nicht so schnell handeln lassen wollte, wie es erforderlich gewesen wäre.
    Eine sengende Hitze ging von Kayba aus.
    Mit schweren Schritten stampfte der Lavadämon auf mich zu. Seine Füße brannten Löcher in den handgeknüpften Hirtenteppich. Ab und zu fielen glühende Tropfen auf den Boden.
    Ganz klar, daß Anne Weaver nicht begreifen konnte, was sie sah. Sie war zum erstenmal in ihrem Leben mit einem Höllenwesen konfrontiert.
    Der glühende Riese mußte für sie etwas Unbegreifliches sein. Bestimmt hätte sie in heller Panik die Flucht ergriffen, wenn sie dazu imstande gewesen wäre.
    So aber konnte sie mit ihrer kraftlosen, dünnen Stimme nur ihre Angst und ihre Fassungslosigkeit herausschreien, während das Feuer, das von Kaybas Füßen ausging, allmählich um sich griff.
    Für mich bedeutete das doppelten Streß, denn ich fühlte mich für Anne Weaver verantwortlich. Sie durfte nicht zu Schaden kommen! Kayba war das egal.
    Er war hier, um mich zu erledigen -auf seine grausame, unnachahmliche Art! Wenn dabei auch die Frau ihr Leben verlor, störte ihn das nicht im mindesten.
    Dämonen kennen kein Mitleid, und sie haben kein Gewissen.
    Kayba wollte mich packen. Es ist nicht einfach, mit jemandem zu kämpfen, ohne ihn zu berühren. Ich wich zur Seite und gab dem Stuhl, den ich umgestoßen hatte, einen Fußtritt.
    Er ratterte über den Boden und prallte gegen Kaybas Beine. Die Hitze der

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