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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Weaver erzählen?« erkundigte ich mich.
    »Nicht sehr viel. Jetzt, nach seinem Tod, heißt es plötzlich, er soll doppelt verdient haben. Einmal im Sägewerk und einmal als Dieb. Letzteres kann ich fast nicht glauben. Da meint man, jeden im Ort gut zu kennen, und plötzlich erfährt man so etwas. Mickey Weaver hing sehr an seiner Mutter. Seit er tot ist, geht es Mrs. Weaver sehr schlecht. Die Nachbarin sieht dreimal täglich nach ihr, bringt ihr zu essen, räumt ein bißchen auf. Mir tut Mrs. Weaver sehr leid. Ich habe ein ziemlich weiches Herz.«
    »Das ist kein Fehler, Mr. Dickinson. Es wäre zu begrüßen, wenn mehr Menschen Mitgefühl zeigen würden.«
    »Diese Verbrennungen… Niemand weiß, wie Weaver dazu gekommen ist«, sagte Joe Dickinson. »Mir kam da eine ganz irre Idee: Weaver hat jemanden bestohlen, der ein kleines Waffenarsenal besitzt, unter anderem auch einen Flammenwerfer. Der erwischt den Dieb und bestraft ihn… Wahrscheinlich werden Sie jetzt denken: Was sich dieser Joe Dickinson so alles zusammenspinnt! Aber im Augenblick hat wohl niemand eine bessere Erklärung für Weavers Verletzungen.«
    Ich hatte eine, doch die behielt ich für mich. Wenn ich Dickinson von Kayba, dem Lavadämon, erzählt hätte, hätte er mich wahrscheinlich für verrückt gehalten.
    ***
    Ich begab mich allein zu Anne Weaver. Metal wollte sich inzwischen im Ort und in der näheren Umgebung Umsehen. Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn er dabei auf Frank Esslin und Kayba gestoßen wäre.
    Joe Dickinson hatte mir den Weg zum Weaverschen Haus beschrieben. Ich nahm Dickinsons Wagen, einen himmelblauen Ford Sierra.
    Ich klopfte an die Haustür und vernahm ein dünnes »Wer ist da?«.
    Ich nannte meinen Namen und bat, eintreten zu dürfen, Anne Weaver erlaubte es.
    Das Innere des Hauses sah nicht nach »Sägewerkarbeiter« aus. In der Küche gab es einen Geschirrspüler, einen Kühlturm, einen Elektro- und einen Mikrowellenherd. Teppiche und Gardinen gehörten der oberen Preisklasse an.
    Die Möbel waren gediegen. Die Einrichtung kostete mehr Geld, als man im Sägewerk verdienen konnte. Im Wohnzimmer war der Fernsehapparat eingeschaltet.
    Anne Weaver lag auf einer Couch. Sie trug einen Schlafrock und war mit einer dicken Schaffelldecke zugedeckt. Sie griff nach der Fernbedienung und schaltete das TV-Gerät ab.
    Dann wandte sie mir ihr schmales, faltiges Gesicht zu. Sie kam mir vor wie eine Flamme, die nicht mehr lange zu brennen hat, die im Begriff war, ganz langsam zu erlöschen.
    Auf einem kleinen Tisch standen die Medikamente, die sie einnehmen mußte. Ihr Blick war glasig. Ich nahm an, daß das von den Tabletten kam. Vermutlich waren sie schmerzlindernd und wirkten beruhigend auf die Frau.
    Ich behandelte sie wie ein rohes Ei, erkundigte mich zunächst nach ihrem Befinden, zeigte ehrliche Anteilnahme. Als zum erstenmal der Name ihres Sohnes fiel, füllten sich ihre Augen mit Tränen.
    »Er war ein guter Junge«, sagte die Frau. »Als ich krank wurde, sagte er: ›Früher warst du für mich da, nun werde ich für dich dasein, Mutter‹. Ich konnte alles von ihm haben. Nichts wurde ihm zuviel. Ich hatte nie das Gefühl, für ihn zur Last geworden zu sein. Was er für mich tat, machte er gern, weil er mich liebte. Als er sagte, er müsse geschäftlich noch mal aus dem Haus, obwohl es schon sehr spät war, hätte ich nicht gedacht, daß ich ihn nicht Wiedersehen würde.«
    Die kranke Frau griff unter ihr Kopfkissen, holte ein Taschentuch hervor und putzte sich die Nase.
    Ich verzichtete darauf, sie zu fragen, ob sie vom Doppelleben ihres Sohnes gewußt hatte. Es war bestimmt nicht der Fall gewesen.
    »Hatte Ihr Sohn Freunde, Mrs. Weaver?« erkundigte ich mich.
    »David Redcord war sein Freund und Arbeitskollege. Sie arbeiteten zusammen im Sägewerk. Ab und zu kam uns David besuchen. Wenn Mickey nicht geschäftlich weg mußte, blieb er fast immer bei mir.«
    »Gab es ein Mädchen in seinem Leben?« wollte ich wissen.
    »Ich glaube, er nahm sich nicht die Zeit, sich umzusehen.«
    »Als er in dieser Nacht fortging und nicht wiederkam, sagte er Ihnen da, wohin er gehen würde?«
    »Er sprach nie über diese außertourlichen Geschäfte mit mir.«
    »Haben Sie ihn nie danach gefragt?«
    »Was er mir erzählen wollte, erzählte er mir von selbst, danach brauchte ich ihn nicht zu fragen. Wenn er über irgend etwas nicht sprechen wollte, hatte es keinen Zweck, ihn zu fragen, denn da bekam man nichts aus ihm heraus.«
    »Sie

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