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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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warst lange fort, standest unter Raedyps Einfluß…«
    »Ich mache dir keinen Vorwurf, Tony«, sagte die Hexe aus dem Jenseits. »Du wärst dumm und leichtsinnig, würdest du nicht so reagieren. Irgendwann wird es wieder so wie früher zwischen uns sein. Wir brauchen nichts zu überstürzen. Lassen wir unsere neue Freundschaft einfach reifen.«
    »Ich bin froh, daß du so einsichtig bist«, sagte ich.
    »Wir haben oft Seite an Seite gekämpft. Erinnerst du dich?«
    »Es wird bald wieder so sein.«
    »Du hast mir vertraut, wir konnten uns aufeinander verlassen«, sagte Roxane und senkte den Blick. »Ich hätte damals, als Cuca kam, nicht einfach das Feld räumen sollen. Heute weiß ich, daß das ein Fehler war. Ich hätte um Mr. Silver kämpfen müssen. Statt dessen überließ ich ihn Cuca und zog mich beleidigt und gekränkt zurück. Noch einmal reagiere ich nicht so, das ist gewiß, denn ich liebe Mr. Silver und möchte nicht ohne ihn leben. Ein zweitesmal könnte ihn mir Cuca nicht wegnehmen.«
    »Ich werde versuchen, ihn dir wiederzubringen«, versprach ich.
    Endlich kam Metal herunter. Der junge Silberdämon sah seinem Vater sehr ähnlich. Es gab nur einen Unterschied: Mr. Silvers Haar war glatt, Metals Haar hingegen war gewellt.
    Lange Zeit hatten wir ihn zum Feind gehabt, und lange konnte er sich nicht entschließen, die Seiten zu wechseln. Er hatte versucht, neutral zu sein, doch auf die Dauer war dieser Zustand nicht haltbar gewesen.
    Eine Entscheidung hatte in der Luft gelegen, und vor kurzem war es endlich dazu gekommen. Sein Name stand nun ebenfalls auf der Liste der Höllenfeinde.
    Ich nannte ihm den Grund meines Kommens. Als er hörte, daß die Möglichkeit bestand, seinen Vater zurückzuholen, ging ein Ruck durch seinen muskulösen Körper.
    »Kommst du mit?« fragte ich den Silberdämon.
    »Ja«, antwortete Metal kurz entschlossen.
    »Frank Esslin und Kayba werden uns eine Menge Knüppel zwischen die Beine werfen.«
    »Das kann mich nicht abschrecken«, sagte Metal.
    Ich streckte ihm die Hand entgegen. »Dann sind wir uns also einig.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Metal und schlug ein.
    ***
    Tucker Peckinpahs Hubschrauber brachte uns nach Caldymull, wo wir uns im einzigen Gasthof des Ortes einquartierten. Der Wirt hieß Abel Dickinson, ein übergewichtiger, gutmütiger Mann mit fleischiger Nase und Tränensäcken unter den Augen.
    Sein Sohn hieß Joe, war Anfang Zwanzig, hatte bereits schütteres Haar und war seinem Vater eine große Hilfe, wie dieser herausstrich.
    Wir erfuhren, daß sich kaum mal Fremde nach Caldymull verirrten. Da der Ort nicht groß war, mußten Frank Esslin und Kayba hier eigentlich bereits aufgefallen sein. Ich beschrieb die beiden und sagte, daß wir sie hier treffen sollten, doch Vater und Sohn schüttelten den Kopf.
    »Vielleicht treffen sie erst ein«, sagte ich. »Würden Sie uns Bescheid geben, wenn Sie sie sehen?«
    »Selbstverständlich, Mr. Ballard«, sagte Abel Dickinson. »Joe wird Ihnen nun Ihre Zimmer zeigen. Sollten Sie irgendeinen Wunsch haben, wenden Sie sich an mich. Da Sie unsere einzigen Gäste sind, habe ich reichlich Zeit für Sie.«
    Auf der Treppe lag ein alter Läufer, oben im Flur ebenfalls. Joe schloß zwei nebeneinanderliegende Zimmer auf, und ich ließ Metal wählen.
    In meinem Zimmer stellte ich die Reisetasche ab und trat ans Fenster. Der See war etwa einen Kilometer entfernt, aber ich konnte ihn sehen.
    Ich erwähnte den Toten, den man aus dem Wasser gezogen hatte. Joe Dickinson nickte mit düsterer Miene. »Die Polizei steht vor einem Rätsel. Diese Verbrennungen…«
    »Wir sind hier, um dieses Rätsel zu lösen«, sagte ich.
    »Sind Sie etwa Polizeibeamter?«
    »Privatdetektiv.«
    »Wer hat Sie engagiert?«
    »Sie kennen ihn nicht.«
    »Es ist keiner aus unserem Ort?« fragte Joe Dickinson.
    »Nein.«
    »Ich bin bereit, Sie in jeder Hinsicht zu unterstützen, Mr. Ballard. Caldymull ist ein kleines Nest, in dem man so gut wie nichts erlebt.«
    »Besitzen Sie einen Wagen, Mr. Dickinson?«
    »Selbstverständlich.«
    »Würden Sie ihn mir leihen? Ich bezahle natürlich dafür.«
    »Das brauchen Sie nicht«, sagte Joe Dickinson. »Wann immer Sie den Wagen haben wollen, steht er für Sie bereit.«
    »Sie sind sehr entgegenkommend«, sagte ich.
    »Immerhin bietet sich mir die Möglichkeit, mit meinen bescheidenen Mitteln helfen zu dürfen, den mysteriösesten Kriminalfall, den es je in Caldymull gab, aufzuklären.«
    »Was können Sie mir über Mickey

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