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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zu
Boden stürzte.
    Sie blickte in die Richtung, wo sie
zusammen mit Estrelle Kuruque hergekommen war.
    Dort löste die Seherin sich wie ein nebelhafter
Schatten auf.
    X-GIRL-C warf sich nach vorn. Sie
erreichte die gleiche Stelle, und schwarze Wolkenfetzen umströmten sie
raschelnd wie trockenes Laub.
    Sie konnte Madame nicht mehr sehen,
geschweige denn fassen. Sie griff hinein - ins Nichts. Ziellos irrte sie in der
Runde umher, ohne einen Widerstand oder nach irgendwohin einen Ausgang zu
entdecken.
    Es war alles ganz anders, als man vermutet
hatte!
    Estrelle Kuruque stand mit bösen Mächten
in Verbindung. Sie hatte Geister beschworen. Irgend etwas erhielt sie von ihnen
- aber was? Und als Gegengabe schickte sie Menschenopfer!
    Verzweifelt suchte Morna in die Welt
zurückzukehren, aus der sie gekommen war.
    Aber es gab keinen Ausgang. Sie war - eine
Gefangene!
     
    *
     
    Da hörte sie aus der Dämmerung ein Stöhnen.
    Eine menschliche Stimme.
    X-GIRL-C bewegte sich in die Richtung, aus
der das Geräusch kam.
    In der schummrigen, von ewigem Nebel
durchfluteten Welt sah sie eine Gestalt am Boden liegen. Ein Mann! Er versuchte
sich aufzurichten, aber seinen Kräfte schienen ihn zu verlassen.
    Morna lief auf den Fremden zu. Es handelte
sich um einen Mann Mitte Fünfzig. Er hatte graues Haar, energisch geschnittene,
männliche Züge. Aber - in seinen Augen leuchtete der Irrsinn.
    Die Schwedin ging neben dem Fremden in die
Hocke. »Wer sind Sie? Wie kommen Sie hierher?«
    Der Angesprochene glotzte sie an. Aus
seiner Kehle kamen einige unartikulierte Laute. Dann einige Wortfetzen.
»Verschwinden Sie ... ich hasse Sie ... ich werde Sie töten .«
    Er griff nach ihr. Das heißt - er wollte
nach ihr greifen. Er war zu schwach, um die Arme in die Höhe zu bringen.
    Morna Ulbrandson schluckte. Hier war ein
Mensch in Not. Dieser Mensch wußte nicht mehr, was er sagte, was er tat.
    »Madame Kuruque - hat sie Sie hierher
gebracht?« fragte sie mit klarer Stimme.
    Der andere verzog das Gesicht. Etwas wie
Erkennen flackerte in seinen Augen. »Madame . oui . sie ist . eine Hexe«. Der
Sprecher schien in diesem Augenblick einen klaren Moment zu haben. »Gaston ...
ich wollte zu meinem Freund Gaston . verstehen Sie?«
    Sie nickte, obwohl sie es nicht verstand.
Sie wollte den Mann, der plötzlich zum Sprechen kam und sich bruchstückhaft an
Wichtiges zu erinnern schien, nicht durch unliebsame Reaktionen verärgern.
    »Und Sie haben natürlich Ihren Freund
Gaston getroffen, nicht wahr?«
    »Non ..., Mademoiselle«, der Sprecher
versuchte sich aufzurichten. Mit Mornas Hilfe war es ihm möglich. Er zitterte
wie ein Greis. Mit großen Augen musterte er die schöne Frau. »Wer sind Sie?«
fragte er plötzlich und schien in der gleichen Sekunde alles vergessen zu
haben, was er zuvor gesagt hatte.
    »Morna. Ich heiße Morna Ulbrandson. - Und
Sie?«
    Sie nutzte diesen Augenblick der Klarheit
wieder aus.
    »Charles . Charles de Garche«, murmelte
der blasse, völlig entkräftete Mann.
    Dann redete er wieder Unsinn, ohne
jeglichen Zusammenhang.
    Er schien Gegenwart und Vergangenheit
durcheinander zu werfen und verwechselte Worte und Begriffe.
    Dennoch gewann Morna einen Einblick in das
Schicksal dieses Mannes. Er war erst kurze Zeit hier. Estrelle Kuruque schien
es äußerst eilig zu haben, ihre dämonischen Verbündeten mit neuen Opfern zu
besänftigen. Irgend etwas mußte schief gelaufen sein, so daß sie plötzlich
gezwungen wurde, überhastet Aktivitäten zu entfalten.
    Charles de Garche mußte erst kurze Zeit
vor Mornas Eintreffen in diesem jenseitigen Dämonenreich angekommen sein.
    Was hatte ihn zum Wahnsinn getrieben? Was
bewirkte seinen körperlichen Zerfall?
    Da bäumte der Mann sich auf.
    Etwas Grauenhaftes geschah mit ihm. Und
Morna begriff, was de Garche in Wahnsinn versetzt und was ihm nun den Tod
gebracht hatte.
    Er war besessen.
    Von den Geistern, die Madame beschworen
hatte.
    Sie hausten in seinem Körper - und nun
verließen sie ihn. Dabei zerstörten sie endgültig seinen Geist, seine Seele und
seinen Leib.
    Graue, schemenhafte Gestalten,
dämonenfratzig und unbeschreiblich, wirbelten wie Schlangen durch die Luft und
verursachten ein furchtbares Fauchen und Kreischen, daß die Atmosphäre um sie
herum erzitterte.
    Morna rollte sich zur Seite. Sie konnte
den Blick nicht wenden von den Unheilvollen, die sie einkreisten.
    Viele davon glichen jener Darstellung auf
dem Papier, das Iwan Kunaritschew bei dem mysteriösen Todesfall

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