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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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merkwürdige Geschichte, nicht wahr? Wenn Sie
geständig sind, kann ich ein gutes Wort beim Staatsanwalt für Sie einlegen.
Vielleicht hat man ein Einsehen mit dem, was Sie getan haben. Das wird sich auf
die Höhe Ihrer Strafe auswirken. Aber mehr, Dupoir, ist nicht drin.«
    Der Franzose nickte aufgeregt. Schweiß
perlte auf seiner Stirn. Sein Blick war unstet. »Ich wurde gezwungen -
ursprünglich wollte ich das alles nicht tun.«
    »Aber dann haben Sie es doch getan.
Warum?«
    Es dauerte eine geraume Weile, ehe der
Mann antwortete. Doch dann packte er aus. »Eines Tages wandte sich Madame
Kuruque an mich. Sie sprach von Louse. Daß er bald sterben würde - und daß er
sich an mich wende, um die Bestattungsformalitäten zu erledigen. Sie machte mir
den Vorschlag, die Leiche unmittelbar vor der Beisetzung gegen Sandsäcke im
Sarg umzutauschen. Niemand würde diese Manipulation bemerken. Der Preis, den
sie dafür bot, war schwindelerregend. Und nicht nur das! Sie ließ mich wissen,
daß - befolgte ich ihren Rat - regelmäßige Zahlungen an mich nicht
auszuschließen seien. Denn - so meinte sie: es könne hin und wieder der Fall
sein, daß wir ein ähnliches Manöver durchführen müßten.«
    »Und sagte sie Ihnen auch, was sie mit den
Leichen wollte?«
    »Sie werden es nicht für möglich halten,
Monsieur ... Armand Louse war gar nicht tot, sondern wollte lediglich, daß die Welt seinen Tod
glaube. Er selbst wurde in der Nacht seiner fingierten Bestattung von Madame
persönlich abgeholt.«
    »Und Sie wissen nicht - was mit ihm
geschah?«
    Die Antwort darauf verzögerte sich ein
wenig. Doch dann nickte Dupoir. »Madame Kuruque hat mich nicht im Unklaren
gelassen. Sie sagte mir genau, was sie wollte. Sie brauchte von Zeit zu Zeit -
Opfer. Um diese Opfer zu bekommen, mußte sie sich jedoch Vertraute kaufen.«
    »Da hat Madame also noch mehrere
eingeweiht. Den Arzt zum Beispiel, nicht wahr?«
    Dupoir nickte. »Ohne einen gefälschten
Totenschein hätte ich ja nicht tätig werden können.«
    »Sie benützte Menschen wie Werkzeuge. Sie
sprachen eben von Opfern. Was hat das zu bedeuten, Dupoir?«
    Der Gefragte atmete tief durch. Er lag
noch immer vor dem Kamin und wagte sich nicht in die Höhe. »Sie wollte jung,
schön und reich sein. Alles, was diese Welt an Vergänglichkeit bereit hält,
wollte sie auf ewig besitzen. Deshalb ließ sie sich mit jenseitigen Mächten
ein. - Das alles hört sich verrückt und unglaublich an. Ich weiß. Aber es ist
die reine Wahrheit! Ich schwör’s Ihnen! Um den Druck auf mich zu verstärken,
hat sie mich selbst einen Blick in einen solche Welt tun lassen. In ein Reich,
wo die Geister und Dämonen zu Hause sind, die nur darauf warten, menschliches
Leben aufzusaugen wie ein Schwamm Flüssigkeit. Damit machte sie uns zu
Mitwissern. Sie verstand es hervorragend, Angst zu verbreiten, uns in
Abhängigkeit zu halten. Nur einer hat es offensichtlich gewagt, die Ketten
abzustreifen. Das war Pierre Laplace.«
    »Was wissen Sie über ihn?«
    »Er hat sie oft und gern in das Reich der
Geister begleitet. Dieses Reich hat nichts mit dem Land der Toten gemein. Die
Kuruque hat nicht gemerkt, daß Laplace ihr Liebe vorheuchelte. Sie hat ihn
wirklich geliebt. Er nutzte ihre Liebe aus, denn er wollte eines Tages
preisgeben, was er erlebt und gesehen hatte. Er ist ein warnendes Beispiel für
das, was Madame uns angedroht hat. Es gibt ihn nicht mehr.«
    »Und woher wissen Sie das alles?«
    »Durch Madame. Wir standen oft in
telefonischer Verbindung miteinander.«
    Larry Brents Gedanken drehten sich wie ein
Karussell, dessen Fahrt immer rasender wurde.
    Die wenigen Worte Dupoirs genügten, um das
Mosaik zu ergänzen, das er sich von diesem unheimlichen Fall gemacht hatte. Er
fragte sich, ob die Menschen, mit denen Madame »zusammengearbeitet« hatte, nur
durch Bestechung und Druck in Abhängigkeit gehalten wurden - oder ob vielleicht
auch ein hypnotischer Einfluß eine Rolle gespielt hatte.
    Madame Estrelle Kuruque, die große Seherin
der Provence, war selbst eine Abhängige der Dämonen. Sie hatte Geister
beschworen, um Jugend, Schönheit und Reichtum zu erwerben und zu erhalten - und
gab damit ihre Freiheit als Mensch auf. Sie war ein faustisches Wesen.
    Armand Louse war nur ein Opfer gewesen. Da
waren noch die anderen, die auf der Liste standen. Larry war überzeugt davon,
daß man bei Graböffnungen auch ihre Särge leer oder mit Sandsäcken gefüllt
vorfand. Es mußte bestimmte Zeiten geben, in denen

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