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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unverändert bestehen. Deine Maschine, Morna, geht um neun Uhr
zwanzig. Das mit dem Frühstück wird wohl leider nichts werden. Aber du bekommst
ja an Bord einen anständigen Imbiß, und alles andere holen wir nach, wenn wir
die geheimnisvollen Fragen geklärt haben .«
    Vor dem Friedhofsportal trennten sich ihre
Wege. Morna Ulbrandson fuhr zum Hotel zurück und bat den Taxifahrer abermals zu
warten. Kurze Zeit später kam sie mit einer Handtasche aus dem >Lion
d’Or< und wünschte schnellstens zum Flugplatz gebracht zu werden.
    »Sie sind ja eine von der ganz schnellen
Truppe«, sagte der Chauffeur. Es klang fast anerkennend. »Sie haben ein Tempo
drauf - da kommt unsereiner nicht mehr mit. Was Sie alles so zwischen Hotel und
Friedhof erledigen - Donnerwetter!«
    Die Schwedin erreichte die Maschine gerade
noch.
    Eine halbe Stunde später landete der Jet
auf dem Flugplatz in Montpellier. Und dort stand schon ein schwerer
amerikanischer Straßenkreuzer bereit, in dem sie angeblich ihren Europatrip
vornahm und der - zusammen mit ihr - auf einem Schiff in Le Havre angekommen
war. Von Montpellier aus ging es nach Arles. Dann tiefer in die Camarque
hinein, Richtung St. Remy.
    Wolken zogen auf, als sie von der
Hauptstraße abzweigte, um durch die Felder zu fahren. Ein verwittertes
Hinweisschild an der Straßenecke erwähnte den Namen des Landhauses, in dem
Madame Kuruque lebte.
    Die Kornfelder wogten leicht im Wind.
    Ehe sie von weitem die roten Ziegel des
Landhauses sah, fuhr Morna in einen Seitenweg und zog sich unter freiem Himmel
um. In dem Buick, der dem Wagen glich, den sie in den Staaten fuhr, wenn sie
sich dort aufhielt, befand sich ein Koffer, in dem sich einige extravagante und
auffallende Kleider befanden.
    Sie wählte ein seegrünes, tief
ausgeschnittenes Sommerkleid, das mit Rüschen an den Ärmeln und am Ausschnitt
besetzt war. Dazu schlang sie sich eine gleichfarbene Schleife ins Haar, die
sie wie einen Schal schräg über die Schulter hängen ließ.
    Morna schminkte sich stärker, als es sonst
ihre Art war, lachte zwei-, dreimal besonders hell und schrill, weil es ihrer
Meinung nach zu einer spleenigen, reichen und überspannten Frau paßte.
    »Wenn das Lachen keinem die Schuhe
auszieht«, murmelte sie im Selbstgespräch vor sich hin, während sie sich wieder
hinter das Steuer klemmte, »dann quittiere ich meinen Dienst.«
    Fünf Minuten später öffnete sich das
schmiedeeiserne Tor, und sie fuhr in den Innenhof.
    Nicole, das Hausmädchen, empfing sie.
    Schwungvoll sprang X-GRIL-C aus dem Wagen.
Ihr langes, blondes Haar und der schmale, seegrüne Schal flatterten im Wind.
    »Hallo, Mademoiselle!« Morna winkte ihr
fröhlich zu und zeigte ihr blendend weißes Gebiß. Draußen vor dem Tor hatte sie
ihr Anliegen in der Sprechanlage vorgebracht. Sie ließ durchblicken, daß sie
nur kurze Zeit in der Provence sei und von den außergewöhnlichen Fähigkeiten
der namhaften Seherin gehört hätte. Das wäre mit ein Grund gewesen, weshalb sie
so weit in die Camarque gefahren sei. »Glauben Sie, daß Madame Kuruque Zeit für
mich hat?«
    »Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht
sagen, Miß.« Nicole lächelte gewinnend. Sie wirkte jugendlich, und ihre
heitere, frische Art war Morna auf Anhieb sympathisch.
    »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß
Madame jemand, der von so weit herkommt, warten läßt. Und außerdem haben Sie
Glück, Miß ...«
    »Glück?« Morna riß die Augen auf und ließ
einen ihrer schrillen Lacher los. »Wonderful! Glück. Das ist etwas, was ich
noch nie hatte. Und in welcher Beziehung meinen Sie das, Mademoiselle?«
    »An manchen Tagen hat Madame so viele
Klienten, daß wir unmöglich unerwartet jemand annehmen können. Aber heute -
haben wir keine Termine.«
    »Wonderful!« hauchte Morna gekonnt.
    Sie folgte der Französin in das kühle
Haus. Auf dem Weg nach dort sah sie es zwischen den Heckenbüschen silbergrau
schimmern. Auf der anderen Seite stand ein silbermetallicfarbener Citroën ...
    Die Schwedin spielte ihre Rolle als
spleenige Amerikanerin gut. Über alles staunte sie. Ein solches Haus - so ließ
sie verlauten - fehle ihr noch in ihrer Sammlung. Sie hätte überhaupt mit dem
Gedanken gespielt, hier in der Provence ein altes Bauernhaus zu kaufen. Jetzt
sei sie ganz sicher, daß sie es tun werde.
    »Wenn ich sehe, was man alles daraus
machen kann, krieg’ ich sofort Lust einzuziehen. Wonderful - ich bin verrückt
auf die Provence

    Die große Wohnhalle galt gleichzeitig

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