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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besuch abzustatten.
    Vor dem kleinen Kassenhaus hielten sie an. Die obere Hälfte konnte geöffnet werden. Sie war jetzt verschlossen, und jemand hatte ein Schild mit der Aufschrift closed befestigt.
    »Der Eingang ist an der Rückseite«, erklärte Teresa.
    »Ich schaue mal nach.«
    Teresa wollte noch etwas fragen, aber Suko hatte sie bereits allein gelassen. Er brauchte nicht mehr als Sekunden, um die hintere Seite des Häuschens zu erreichen.
    Dort sah er eine Tür. Eigentlich hätte sie verschlossen sein müssen, sie stand auch nicht offen, aber sie hing schief in den alten Angeln, und das konnte Suko überhaupt nicht gefallen. Ein bedrückendes Gefühl überkam ihn. Er schaute genauer hin und stellte fest, dass man die Tür aufgerissen und danach angedrückt hatte.
    Das sah nicht gut aus…
    Mit beiden Händen fasste er die Tür an der Seite an. Er musste nicht mal viel Kraft aufwenden. Ein kurzer Zug reichte aus, dann hatte er sie offen.
    Der Blick in das Haus!
    Es war nicht leer. Er sah den Bärtigen, schaute in das leichenblasse Gesicht, und der Widerstand, der den Mann bisher in der senkrechten Position gehalten hatte, war nun verschwunden. Er folgte den Gesetzen der Physik, fiel nach vorn und Suko direkt in die Arme.
    Der wusste, dass er eine Leiche festhielt, denn jemand hatte Pavel die Kehle durchgeschnitten…
    ***
    »Jetzt wissen Sie alles, Mr. Sinclair. Mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen.«
    Nach diesen Worten versagte Cynthias Stimme. Sie hatte viel, schnell und flüsternd gesprochen, jetzt verstummte sie.
    »Danke«, sagte ich, drehte mich und füllte das leere Glas erneut mit Wasser.
    Cynthia nahm es dankbar entgegen und trank auch jetzt mit langen Schlucken. Sie schaute mich über den Glasrand hinweg an und suchte wohl in meinem Gesicht abzulesen, was ich dachte.
    Anmerken ließ ich mir nichts, doch inzwischen war ich zu der Überzeugung gekommen, dass mit Cynthia Black die Wahrheit gesagt hatte. Aber auch Jane Collins hatte nicht gelogen, und so musste ich einfach davon ausgehen, dass es zwei Personen gab, die sich wie ein Ei dem anderen glichen, aber trotzdem keine Zwillinge waren.
    Den Verdacht, dass Saladin dahinter stecken könnte, hatte ich mittlerweile aufgegeben. Hier wurde ein anderes Spiel getrieben.
    Leider wusste ich nicht, welches und wer im Hintergrund die Fäden zog.
    Möglicherweise handelte es sich auch nicht um eine Einzelperson, sondern um eine geballte Macht. Nicht mal in meiner Welt beheimatet, sondern in einer anderen.
    Cynthia Black lag nicht mehr. Sie hatte sich hingesetzt und stellte das Glas ab. In ihren Augen lag noch immer das Gefühl der Angst und des Nichtbegreifens. Sie wich auch meinem Blick aus.
    Über ihren Wangen rannen feine Schweißperlen.
    »Darf ich fragen, was Sie jetzt mit mir vorhaben?«, flüsterte sie.
    Die Furcht hatte ihre Stimme zittrig werden lassen. Wahrscheinlich rechnete sie damit, dass ich ihr nicht glaubte und ihr das auch sagen würde, aber das tat ich nicht.
    »Keine Sorge, Cynthia. Ich werde Sie nicht wegen versuchten Mordes verhaften.«
    Sie war für einen Moment sehr erstaunt. »Stimmt das wirklich? Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Das können Sie.«
    »Dann… ähm … dann glauben Sie mir? Glauben Sie das, was ich Ihnen gesagt habe?«
    »Ich denke schon.«
    Meine Antwort erstaunte sie. Cynthia sah fassungslos aus. »Aber wieso glauben Sie mir? Sie… Sie … sind doch Polizist. So etwas können Sie nicht für Wahrheit halten.«
    »Doch. Ich gehe nämlich tatsächlich davon aus, dass wir es hier mit zwei Personen zu tun haben.«
    »Aber ich habe keine Zwillingsschwester.«
    »Das weiß ich. Trotzdem gleichen die Mörderin und Sie sich aufs Haar.«
    Cynthia nickte. »Der Gedanke an den Zwilling lässt mich nicht los. Es kann auch sein, dass meine Mutter die zweite Tochter nach der Geburt abgegeben hat.«
    »Ja, so etwas gibt es. Die genaue Auskunft darüber kann Ihnen nur Ihre Mutter geben.«
    Die Frau winkte ab. »Ich weiß nicht mal, wo sie lebt. Meine Kindheit war mehr als bescheiden. Ich habe mich von zu Hause abgesetzt, weil mich schon immer der Zirkus und der Rummel faszinierten. Dort habe ich dann meine richtige Heimat gefunden.«
    »Sind Sie schon lange unterwegs?«
    Sie winkte ab. »Seit mehr als zehn Jahren, aber so etwas wie heute habe ich noch nie erlebt. Ich weiß selbst, dass ich kein gesetzestreues Leben geführt habe, aber einen Mord…« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, den hätte ich nie begangen. Dazu

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