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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öffne…«
    ***
    Mir fiel so etwas wie ein kleiner Stein vom Herzen. Ich hatte schon befürchtet, Pech zu haben, doch das traf zum Glück nicht zu. Klar, dass die Stimme der Frau überrascht geklungen hatte, so etwas war ganz natürlich, und ich war schon jetzt gespannt, was sie wusste.
    Ich drückte die Tür auf und schob mich in den Hausflur. Hier war alles gleich, alles genormt, man konnte sich in einem solchen Haus einfach nicht verlaufen. Es gab einen Fahrtsuhl, aber auch eine Treppe, aber es gab keine beschmierten Fußböden oder Wände.
    Die Tür des Lifts öffnete sich und entließ eine Frau, die einen Hund an der Leine führte, der mich kurz anknurrte. Ich nutzte die Gelegenheit, huschte an den beiden vorbei und betrat die nicht eben geräumige Kabine.
    Ich hoffte, dass sich die Spur verdicken würde und ich so etwas wie ein Ziel zu sehen bekam. Das musste einfach so sein. Es gab einen Grund, weshalb das Henkelkreuz verschwunden war, und ich hoffte, dass mir Rebecca weiterhelfen konnte.
    Als ich den Lift verließ, brauchte ich nicht lange zu suchen, wohin ich mich wenden musste. Eine Tür stand spaltbreit offen. Sie wurde sicherlich innen von einer Kette gehalten, und in Kopfhöhe sah ich auch den Teil eines Frauengesichts und den roten Stoff der Kleidung.
    »Mr. Sinclair?«
    »Das bin ich.«
    »Haben Sie einen Ausweis?«
    »Selbstverständlich.« Ich hielt ihn bereits parat, weil ich die Frage erwartet hatte.
    Eine Hand erschien, nahm das Dokument entgegen, und ich sprach zugleich davon, dass ein Anruf bei Professor Roman Gibson noch mehr Klarheit bringen würde.
    »Oh, Sie kennen ihn?«
    »Ich komme von ihm.«
    »Ja, dann…«
    Mir wurde die Tür geöffnet. Ich sah eine Frau in einem roten Morgen- oder Bademantel vor mir, deren Haarschnitt etwas durcheinander war und durch den sich einige feuchte Strähnen zogen.
    Dunkelblonde Haare, eine recht helle Haut, eine schmale Nase, ein kleiner Mund, Sommersprossen – und zwei Augen, die eigentlich nicht zu diesem Gesicht passten.
    Sie waren dunkel. Nicht schwarz, mehr braun. Es waren die Augen eines Menschen, der in den südlichen Ländern zu Hause war.
    Ich ließ mir nichts anmerken, sondern lächelte breit, bekam meinen Ausweis zurück und durfte die Wohnung betreten.
    Sie war klein, davon zeugte schon der Vorflur, in dem Rebecca Taylor etwas verlegen stand, weil sie nicht wusste, wie sie mich ansprechen sollte.
    »Ich habe in der Zeit überlegen können, aber ich bin mir keiner Schuld bewusst, Mr. Sinclair. Ich kann mich nicht daran erinnern, etwas getan zu haben, das Scotland Yard auf den Plan ruft.«
    »Ja, das dachte ich mir. Es geht auch nicht darum.«
    »Worum dann?«
    Ich deutete auf eine offene Tür. Dahinter lag der Wohnraum, wie ich sah. »Sollen wir das nicht besser dort besprechen, Miss Taylor?«
    »Ach, sagen Sie Rebecca. So werde ich von fast allen Menschen genannt.«
    »Gern.«
    Der Wohnraum war größer. Ich schaute mir die Einrichtung an, die ich als kreativ ansah, aber weitere Gedanken machte ich mir darüber nicht, denn mein Blick war auf dem Gegenstand haften geblieben, der mitten auf einem kleinen Tisch lag.
    Ich zwinkerte, weil ich es kaum glauben wollte, und schaute noch mal hin.
    Keine Täuschung.
    Auf dem Tisch lag genau das Henkelkreuz, das meinem Talisman geraubt worden war.
    Es vergingen Sekunden, in denen nichts geschah und ich den Eindruck hatte, als wäre die Zeit eingefroren. Das Rätsel um das verschwundene Ankh war nicht kleiner, sondern größer geworden, denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie dieses Zeichen hier auf den Tisch kam. Aber ich war jetzt sicher, die richtige Spur gefunden zu haben.
    Rebecca war mein Verhalten aufgefallen, und sie fragte mit leiser Stimme: »Ist etwas mit Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Es geht mir gut. Ich wundere mich nur über das Henkelkreuz auf dem Tisch.«
    Sie ging einen Schritt zur Seite, um mich besser anschauen zu können. »Sie kennen es?«
    »Natürlich.«
    »Woher?«
    Ich lächelte, was nicht eben freundlich aussah, eher ein wenig verloren. Dann nickte ich und sagte: »Ich kenne es deshalb, weil es mir gehört, Rebecca.«
    »Nein!«
    »Bitte, glauben Sie mir!«
    Sie wusste nichts mehr zu sagen und hob die Schultern.
    »Können Sie mir sagen, wie das Ankh in Ihren Besitz gekommen ist, Rebecca?«
    Mit der Antwort ließ sie sich Zeit. Ihre Hände glitten über den Stoff des dünnen Mantels hinweg.
    »Nichts?«
    »Doch, Mr. Sinclair, das kann ich ihnen sagen. Aber

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