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1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glenda.
    Ich nickte nur und meldete mich.
    »Schon ungeduldig, Mr. Sinclair?«
    »Das kann man sagen.«
    »Dann habe ich vielleicht etwas für Sie. Ich sage bewusst vielleicht , weil ich mir nicht sicher bin.«
    »Legen Sie los.«
    »Wir haben hier eine Lucy Carver gefunden. Sie wurde bei einem Einbruch erwischt.«
    »Ist das alles?«
    »Eigentlich ja.«
    Ich war enttäuscht, fragte aber trotzdem weiter. »Können Sie mir sagen, wo dieser Einbruch stattgefunden hat?«
    »Auch das. In einen Waffenladen. Wie schon erwähnt, sie wurde erwischt. Wahrscheinlich hat sie nicht mit einer Alarmanlage gerechnet.«
    »Wissen Sie, ob sie eine bestimmte Waffe stehlen wollte?«
    »Nein. Sie hat sich auch widerstandslos festnehmen lassen, was man ihr dann zugute hielt. Der Richter hat sie zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.«
    »Wissen Sie, wo sie jetzt lebt?«
    »Es gibt eine Anschrift. Die muss es ja geben, wegen der Bewährung.«
    »Wo kann ich sie finden?«
    Der Kollege nannte mir eine Adresse in Soho. »Mehr weiß ich auch nicht, Mr. Sinclair.«
    »Danke, das reicht zunächst.«
    Glenda Perkins hatte nur Teile des Gesprächs mitbekommen. Sie schaute mich fragend an, und ich erzählte ihr mit wenigen Worten, was ich erfahren hatte.
    »Sieht doch gar nicht so übel aus. Ich denke, dass wir uns sofort auf den Weg machen sollten.«
    »Ja, das ohne Zweifel…«
    ***
    Jane Collins wünschte sich in diesen für sie schrecklichen Augenblicken weit weg an einen anderen Ort. Das war nicht möglich, und so konnte sie nichts anderes tun, als die Gegenwart zu erleben, die für sie so abstoßend war, obwohl sie versuchte, alle Gefühle oder Gedanken auszuschalten.
    Ihre Lippen lagen auf dem Mund der alten, im Sterben liegenden Hexe. Und Elvira hatte nur darauf gewartet. Sie war noch mal so richtig zu Kräften gekommen und saugte sich förmlich an Janes Lippen fest.
    Es war grausam für die Detektivin. Sie bekam auch das leise Schmatzen mit und verglich es mit den Geräuschen, die ein Vampir beim Blutsaugen verursacht.
    Es war widerlich. Der Mund der alten Hexe hatte sich in einen regelrechten Saugnapf verwandelt, und Jane erinnerte sich daran, was die Alte ihr gesagt hatte. Sie wollte ihre Kraft loswerden, ihr Erbe oder Testament abgeben, damit Jane Collins in den Genuss ihrer Hexenkräfte kam.
    Zunächst war davon nichts zu spüren. Es gab keine fremden Gedanken, die in ihren Kopf hineingetrieben wären. Sie erlebte den ganzen Horror so wie ein normaler Mensch und hatte das Gefühl, durch das Saugen der Lippen selbst etwas zu verlieren.
    Zuvor hatte sie die Zunge gesehen. Dieses dunkle Stück im Mund der alten Hexe.
    Es war auch jetzt noch vorhanden, aber es hatte sich weiter nach vorn geschoben und war zumindest mit dem ersten Drittel in Janes Mund eingedrungen.
    Wie ein rauer Klumpen fühlte sich die andere Zunge an. Jane hatte zudem das Gefühl, sie schmecken zu können, und es war ein widerlicher alter Geschmack. Hinzu kam das Blut, der sich im Mund der alten Hexe zu Klumpen verdichtet hatte. Zumindest kam es Jane so vor, und ihr wurde schlecht. Sie musste würgen, aber das störte die alte Hexe nicht.
    Beide Arme hatte sie angehoben und hielt Jane umschlungen. Die Detektivin wunderte sich darüber, welch eine Kraft noch in dem alten Körper steckte.
    Der lappige Mund wurde immer gieriger, die Zunge immer bösartiger, als sie mehrmals nach vorn stieß, um den gesamten Rachen auszufüllen. Sie wollte alles erkunden, und Jane hörte auch ein wohliges und tiefen Brummen, das ihr alles andere als gefiel.
    Elvira presste sie an sich. Von ihrem Versprechen hatte sie bisher nichts eingehalten, denn es gab keine Kraft, die in Jane eindrang. Sie bekam auch keine Informationen, wie man es ihr gesagt hatte, stattdessen hörte sie nur das Schnaufen der widerlichen Person, wenn sie durch die Nase ein- und ausatmete.
    War das das Erbe? Das Testament?
    Da merkte sie, dass Elvira doch nicht gelogen hatte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass alles Körperliche von ihr wegfloh. Sie fühlte sich nicht mehr so schwer, viel leichter. Sie lag und verlor dabei Gewicht, wobei ihr Gehirn noch arbeitete und sie zusätzliche Eindrücke sammelte.
    Etwas geschah auch in ihrem Körper. Das Blut erwärmte sich. Es fing an zu rieseln und zu rauschen. In ihrem Kopf veränderten sich die Gedanken. Plötzlich fing sie an, die Welt zu hassen. Sie spürte das Fremde, das Böse, das sich seinen Weg bahnen wollte. Gedanken, die sich mit Mord, Tod und Folter

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