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1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schaufel.«
    »Dann warte ich.«
    Lucy musste nicht unbedingt wieder den Weg zurückgehen. Es gab noch eine Hintertür, die sie nehmen konnte. Wenig später war sie dahinter verschwunden und ließ Jane allein zurück.
    Die war recht froh darüber, denn so konnte sie sich alles durch den Kopf gehen lassen, was sie bisher erlebt hatte. Wenn sie ehrlich war, dann reichte der Begriff rätselhaft kaum. Hier waren Dinge geschehen, die mit der reinen Logik nicht erklärt werden konnten. Nie hätte sie damit gerechnet, auf einen Hexenfriedhof zu treffen. Das wäre ihr überhaupt nicht in den Sinn gekommen, aber so war es nun mal, und einen Grund, Lucy Carver nicht zu glauben, hatte sie nicht.
    Zu sehen war der Friedhof nicht. Jane ging davon aus, dass sie ihn vielleicht spüren konnte. Dass es ihr ein Signal gab, denn wenn man es genau nahm, war sie tief in ihrem Innern eine Hexe, wenn auch mit sehr schwachen Kräften.
    Darauf setzte sie, als sie eine bestimmte Fläche abschritt und sich dabei vorstellte, sich auf einem Friedhof zu bewegen. Sie wartete auf Signale aus dem Erdinnern, auf irgendwelche Ströme, die sie als sensible Person empfing, aber da war nichts.
    Lucy hielt sich in einem der Räume an der Rückseite auf. Sie hatte dort das Licht eingeschaltet, das wie ein schmutziges gelbes Tuch aus einem Fenster drang und nicht viel Helligkeit brachte.
    Bevor sie Lucy sah, hörte Jane ein metallisch klingendes Klappern.
    Dann tauchte die Gestalt in der offenen Tür auf, und Jane Collins sah, dass sie einen Spaten und eine Schaufel trug, sich aber noch etwas anderes unter den Arm geklemmt hatte.
    Jane lief zu ihr. Sie nahm ihr die Werkzeuge ab. Dabei stellte sie fest, dass Lucy zwei Taschenlampen mitgebracht hatte.
    »Die habe ich bei den Geräten gefunden, und sie funktionieren auch. Ich habe sie getestet.«
    »Super.«
    »Und noch was habe ich gefunden – ein Handy!« Lucy Carver hob das schmale Gerät hoch. »Leider ist es ausgeschaltet. Ich kenne die Pin-Nummer nicht. Da können wir nicht viel mit anfangen.«
    »Da kann man nichts machen«, sagte Jane. »So ist es eben.«
    Lucy reichte eine Lampe an Jane Collins weiter. »Hier, das Licht wird uns helfen.«
    Beide stellten die Lampen so auf, dass sich ihre Lichtstrahlen an einer bestimmten Stelle kreuzten.
    Genau dort fingen sie an zu graben…
    ***
    Der Boden an dieser Stelle war weich, das stimmte schon, aber er war auch schwer und hatte sich mit Feuchtigkeit vollgesaugt.
    Beide Frauen waren die schwere Arbeit nicht gewohnt, und so wurde das Graben zu einer Schufterei. Aber sie machten weiter, und es war oft genug nur ihr Keuchen zu hören.
    Spätestens jetzt stellte Jane Collins fest, dass der Aufhalthalt im Krankenhaus schon seine Spuren bei ihr hinterlassen hatte. Manchmal kam sie sich vor wie ein kleines Kind, das zu einer schweren Arbeit herangezogen worden war.
    Auf den ersten Schwindel achtete sie nicht. Als er dann stärker wurde, ließ sie den Spaten fallen und ging bis zur Hauswand zurück, um dort eine Stütze zu finden.
    »Kannst du nicht mehr?«
    Jane lachte und holte zugleich Luft. »Lucy, du darfst nicht vergessen, wo du mich weggeholt hast. Ich habe bestimmt nicht nur im Krankenhaus gelegen, um mir ein paar schöne Tage zu machen.«
    »Das kann ich mir denken.« Auch Lucy hatte eine Pause eingelegt. Sie stand bereits in dem halb fertigen Grab. Das Licht der beiden Taschenlampen traf dort zusammen, wo sie sich aufhielt.
    Rechts und links der Grube erhoben sich kleine Hügel aus feuchtem Lehm und Gras. »Ich mache aber weiter.«
    »Okay.«
    Lucy grub. Sie wirkte verbissen, als könnte sie es nicht erwartet, die Leiche so schnell wie möglich verschwinden zu lassen.
    Jane erholte sich wieder. Die Mattheit aus ihren Armen und Schultern verschwand, und sie dachte daran, dass sie bisher noch keine Spur von einem Friedhof gefunden hatten. Sie waren auch nicht auf eine Leiche gestoßen und auch nicht auf Knochen.
    Sie suchte weiter nach Spuren. Nicht nach Knochen oder Leichenteilen, sondern nach etwas anderem. Vielleicht nach einer Strahlung.
    Die Körper mochten vermodert sein, aber der Geist der Hexen konnte bestehen bleiben.
    Es ging ihr wieder etwas besser, und so unterstützte sie Lucy Carver wieder, auch wenn die es nicht wollte. Aber zu zweit kamen sie schon besser voran, und so dauerte es nicht mal lange, bis sie das Grab geschaufelt hatten.
    Es war natürlich nicht so tief wie ein normales. Die Ausmaße aber stimmten irgendwie. Sie würden die Leiche

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