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1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit des Zögerns zugestimmt.
    Darüber war Lucy erfreut gewesen, und sie hatten einen Termin für den Abend ausgemacht. Nicht auf der Station, sondern im Besucherraum in der Nähe des Eingangs. Dass es nicht um einen neuen Auftrag ging, hatte sich Jane auch bestätigen lassen. Lucy Carver hatte von einem Gefallen gesprochen, der einer alten Frau getan werden sollte. Mehr hatte sie leider nicht gesagt, und so war Janes Neugierde geblieben.
    Nach dem Essen leerte sie ihr Weinglas und fühlte sich sehr zufrieden. Es konnte sogar sein, dass auch John Sinclair sie noch im Laufe des Abends besuchte, doch das hatte er noch offen gelassen.
    Der Blick auf die Uhr bewies ihr, dass es Zeit wurde. Sollte ihre Besucherin pünktlich sein, wollte sich auch Jane nicht verspäten.
    Sie nahm das Tablett mit, stellte es auf dem Flur auf einem fahrbaren Wagen ab, sprach noch kurz mit einer Patientin, die auf einem Stock gestützt neben ihr stehen blieb, und ging dann schnell auf die Glastür am Ende des Flurs zu.
    Auf Lucy Carver war sie gespannt. So sehr sie auch über den Namen nachgedacht hatte, es war ihr nicht in den Sinn gekommen, wo sie ihn schon mal gehört hatte. Er war ihr wirklich unbekannt.
    Der Klang der Stimme hatte auf eine junge Frau schließen lassen, für die das Treffen mit Jane wirklich dringend war, denn sie hatte schon bei Justine Cavallo angerufen und sich gewisse Informationen geholt.
    In der Klinik herrschte die abendliche Ruhe. Im Eingangsbereich grüßte Jane die freundliche Frau am Empfang, bevor sie in den Besucherraum ging, der tagsüber in eine kleine Cafeteria verwandelt wurde, die am Abend jedoch geschlossen war. Wer jetzt noch Kaffee trinken wollte, der musste ihn sich aus dem Automaten ziehen. Darauf allerdings konnte Jane Collins gut und gern verzichten.
    Der Raum war klein, und niemand außer ihr hielt sich darin auf.
    Aber man hatte zu einem Trick gegriffen, denn eine Wand war voll verglast. Sie reichte bis zum Fußboden, was den Raum zwar nicht größer machte, ihn aber doch größer wirken ließ. Außerdem hatte der Besucher durch das Fenster einen herrlichen Blick in den parkähnlichen Garten, der noch in seinem vollen Grün stand, sich aber bald verfärben würde. Das war so sicher wie das allmähliche Entschwinden des Tages. Am Himmel wurden die Wolken dichter und dunkler, und man merkte schon den September.
    Nicht nur in der Klinik herrschte oft eine wunderbare Ruhe, sie hatte sich auch außen um den Bau verteilt. Es gab keine Hektik wie bei den normalen Hospitälern, wer hier eingeliefert wurde, der konnte sich in Ruhe auskurieren.
    Auch die Zufahrt war von der Cafeteria aus gut zu sehen, und deshalb fiel Jane der kleine Wagen auf, der auf das Gebäude zurollte. Sie glaubte fest daran, dass es ihre Besucherin war, wartete allerdings ab, bis die Person geparkt hatte und ausgestiegen war.
    Es war eine Frau. Helles Haar flatterte im Wind. Die Person trug eine lange Hose und eine dünne Lederjacke, die ihr bis zu den Kniekehlen reichte.
    Als die Frau die Klinik betrat, öffnete Jane die Tür der Cafeteria und trat nach draußen.
    »Lucy Carver?«, rief sie.
    Die Besucherin stoppte. »Ja, das bin ich.«
    »Ich heiße Jane Collins.«
    »Super, danke.« Sie kam auf Jane zu und umfasste ihre beiden Hände. »Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen.«
    »Na ja, Zeit habe ich genug.«
    »Klar, wir sind ja in einem Krankenhaus, obwohl es nicht unbedingt danach aussieht.«
    »Stimmt.«
    Lucy, die fast noch ein kindliches Gesicht hatte, schaute sich um.
    »Trotzdem, Jane, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir nach draußen gehen? Da redet es sich leichter.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Ach, lassen wir doch das förmliche Sie weg. Ich bin Lucy.«
    »Und ich Jane.«
    »Toll.«
    Sie gingen nach draußen, was die Mitarbeiterin an der Anmeldung zwar registrierte, aber nichts dagegen unternahm. Hier ging man etwas behutsamer mit den Patienten um.
    Es gab mehrere Wege, die man beschreiten konnte. Einige schlängelten sich versteckt zwischen Hecken hindurch, und dort hatte man auch Bänke aufgestellt.
    »Ich bin wirklich gespannt, Lucy, warum du mich besuchst und was so dringend daran ist.«
    »Das werde ich dir erzählen.«
    »Gut.«
    »Komm, wir setzen uns. Es ist noch warm genug, dass wir es können, ohne zu frieren.«
    »Okay.«
    Die Bank war schmal, bot wirklich nur Platz für zwei Personen, und ihr Untergestell bestand aus Schmiedeeisen, das ein Handwerker kunstvoll gebogen hatte.
    Lucy schaute Jane nicht an,

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