Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1385 - Die Materiewippe

Titel: 1385 - Die Materiewippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
denn dadurch hätte das Schiff seinen Standort verraten und die Hauri mißtrauisch gemacht. Die CIMARRON funkte vielmehr per Richtstrahl an ein weit außerhalb des Kugelsternhaufens Marty-5 stationiertes Relaisschiff, das mit einem Hochleistungssender ausgestattet war. Das Relaisschiff verbreitete die von der CIMARRON empfangene Nachricht isotrop und mit höchster Sendeleistung. Die Hauri auf Ashkalu würden die Sendungen des Relais wahrscheinlich mithören. Aber selbst wenn es ihnen gelang, sie zu entschlüsseln, erfuhren sie doch nur Dinge, die keinen Hinweis darauf enthielten, daß sich auf dem Planeten der Materiewippe ein gegnerischer Stoßtrupp eingenistet hatte. Der Spezialsender dagegen würde die Meldungen mühelos entziffern.
    Reginald Bull schaltete das Gerät ein. Er wartete, bis die Kontrollichter volle Betriebsbereitschaft anzeigten. Dann legte er die Schablone ein und berührte den Sensorpunkt, der mit den Buchstaben EXC markiert war. Noch in derselben Sekunde schaltete der Sender sich selbsttätig aus. Die Nachricht war abgegangen.
    Danach verstrichen ein paar Minuten. Es war vereinbart, daß die CIMARRON jede Nachricht von Ashkalu auf dem schnellsten Weg bestätigen würde. Reginald Bull hockte im Schneidersitz vor dem Gerät und schaute mit zunehmender Ungeduld in den Regen hinaus. Aus den Augenwinkeln gewahrte er schließlich, wie die Kontrollampen aufleuchteten. Der Empfänger hatte sich automatisch aktiviert. Der kleine, primitive Drucker trat in Tätigkeit. Mit singenden und brummenden Geräuschen produzierte er ein Stück Folie, das Bull sogleich aus dem Ausgabeschlitz riß. „CIMARRON hält Rendezvous", las er. „Desgleichen SORONG und MAI-KI."
    Voller Verwunderung las Bull den Text gleich dreimal hintereinander.
    Er nahm das Folienstück und ging in den Hintergrund der Höhle. Er hielt Nikki Frickel die Folie entgegen und fragte: „Was, meinst du, soll das bedeuten?"
    Nikki las. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Sie haben die SORONG gleich mitgeschickt", sagte sie. „Wie fürsorglich. Es wird guttun, den Fuß endlich wieder einmal auf den Bodenbelag meines eigenen Schiffes zu setzen."
    „In der ursprünglichen Planung war nur die CIMARRON vorgesehen", erinnerte sie Bull. „Ich frage mich, welches der Anlaß war, daß die SORONG ebenfalls losgeschickt wurde."
    „Wenn es für uns wichtig ist, wird uns die CIMARRON darüber berichten", meinte Nikki Frickel. „Und was, zum Teufel, ist die MAI-KI?"
    „Hört sich kartanisch an", sinnierte Nikki. „Vielleicht haben die Kartanin irgendeine wichtige Entdeckung gemacht, die mit unserer Aufgabe im Zusammenhang steht. Wahrscheinlich hat die SORONG die MAI-KI an Ort und Stelle gelotst."
    Bull nahm die Folie wieder an sich. Sein Gesicht war sorgenvoll. „Wenn sie vom Plan abweichen, sollten sie mir sagen, warum."
    In den nächsten Tagen richteten sie sich ein. Die fünf Fähren waren inzwischen längst gelandet, und Gucky hatte noch ein halbes Dutzend Sprünge unternommen, um den Rest der Ausstattung zu bergen.
    Als letztes brachte er die Bestandteile des transportablen Transmitters. Das Gerät wurde sofort zusammengebaut und im hintersten Winkel der Höhle aufgestellt. Als Energieversorgung diente ihm eine Batterie desselben Typs, wie der Hypersender sie benützte.
    Am oberen Ende der Felsleiste - dort, wo man ins Tal hinabblicken konnte - hatten sie einen Wachtposten eingerichtet. Sie taten abwechselnd dort oben Dienst, jeder für die Dauer von drei Stunden. Zu tun gab es während der Wache fast nichts. In Wirklichkeit war es der Pikosyn, der den Talkessel beobachtete und Aufzeichnungen machte.
    Ashkalu drehte sich in knapp 33 Stunden einmal um die eigene Achse. An den Lichtverhältnissen ließ sich der Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht erkennen. Die Strahlen der Sonne wurden ebenso wie der Glanz der Sterne durch die ewige Wolkendecke gefiltert. Das Veenor-System lag nur ein paar Dutzend Lichtjahre vom Zentrum des Kugelsternhaufens Marty-5 entfernt. Der mittlere Sternenabstand betrug in diesem Raumsektor wenige Lichtwochen. Das Sternenlicht, das Tag wie Nacht den Planeten überflutete, war an Leuchtkraft der Sonne Veenor überlegen. Die Nacht war ebenso hell wie der Tag.
    Mittlerweile war der 8. November angebrochen. Die Daten, die die Pikosyns der SERUNS während der Wachperioden aufgezeichnet hätten, wurden zusammengespielt und ausgewertet. Die Darstellung der Resultate übernahm Reginald Bulls Pikosyn. Der SERUN wurde zu

Weitere Kostenlose Bücher