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1385 - Lockruf aus Atlantis

1385 - Lockruf aus Atlantis

Titel: 1385 - Lockruf aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die sechs Männer der Besatzung. Oder soll ich sagen, auf die ehemaligen.«
    »Du denkst an die Vögel, von denen Paul erzählt hat?«
    »Ja.«
    »Kann stimmen.«
    Ich drehte mich zur Seite, weil ich den Himmel unter Kontrolle haben wollte. Es war zwar Tag, aber die Wolken sorgten für eine düstere Szenerie. Sie sahen aus wie Monster, die sich zu kompakten Massen zusammengezogen hatten. So bildeten sie auch eine perfekte Deckung für einen schnellen Angriff.
    Wieder jagte Gischt in die Höhe und klatschte gegen mein Gesicht. Noch in der gleichen Sekunde hörte ich den Schrei. Paul hatte ihn ausgestoßen, und nicht nur ich schaute zu ihm hinüber.
    »Sie sind wieder da!«, schrie ich gegen das Brausen des Meeres an. »Verdammt, sie sind zurück!«
    Er hatte Recht.
    Sechs dieser fliegenden Ungeheuer hatte die dichten Wolken verlassen. Aber sie hatten sich nicht zu einem kompakten Angriffspulk zusammengezogen, sondern sich aufgeteilt. Und so konnten sie von allen Seiten auf uns niederstoßen…
    ***
    Uns kam es vor, als wären wir in der Zeit zurückversetzt worden.
    Die Kraft des alten Kontinents erwischte uns mit voller Wucht, als wären wir auf die riesige Insel verschlagen worden.
    Sie flogen nicht aus eigener Kraft, denn der Schwarze Tod hatte ihnen die Flugdrachen besorgt, doch Waffen sah ich nicht in ihren Klauen, aber auch ohne die Lanzen waren sie gefährlich genug.
    Wir waren den Anblick gewohnt, nicht aber der Hafenchef. Für ihn brach eine Welt zusammen. Und für Paul ebenfalls. Er hatte sich tief geduckt und regelrecht verkrochen.
    Gregor Ills tat genau das Gegenteil. »Verdammt, wir müssen hier weg. Sie werden uns holen, töten und…«
    »Nein, wir bleiben!«, schrie ich.
    »Warum denn?«
    »Wenn wir hier liegen, können wir uns besser verteidigen.«
    Mich traf sein fiebriger Blick. Der Mann war hin- und hergerissen.
    Diese Situation überforderte ihn. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Noch ließen sich die Angreifer Zeit, aber das würde sich ändern.
    Mit dem Kreuz erreichte ich nichts. Mit der geweihten Silberkugel allerdings schon. Durch die Aufprallwucht wurden ihre Schädel oder ein Teil der Knochen zertrümmert, das kannte ich aus den vergangenen Zeiten.
    »Gehen Sie in Deckung!«, schrie ich Gregor Ills zu.
    »Wo denn?«
    »Unter dem Steuer.«
    Er schaute mich aus großen Augen an, als hätte ich etwas Schlimmes zu ihm gesagt.
    »Machen Sie schon!«, brüllte ich ihn an, denn die Angreifer waren schon verdammt nahe.
    Da endlich hatte er begriffen. Leider war es zu spät. Der veränderte Kapitän sprang aus dem Stand vor und prellte in den Rücken des Hafenchefs. Der konnte sich nicht mehr halten, wurde nach vorn geschleudert, und das Skelett klammerte sich mit seinen Knochenfingern an ihm fest.
    Für Gregor Ills konnte dies zu einem Supergau werden…
    ***
    Sheila Conolly sah ihrem Mann am Gesicht an, dass nicht alles so für ihn gelaufen war, wie er es gerne gehabt hätte, als er das Haus betrat.
    »Problem?«
    Bill zog seine Jacke aus und hob die Schultern. »Es ist etwas im Busch, das weiß ich. Das habe ich ja auf dem Bildschirm gesehen. Aber ich weiß nicht, was da abläuft.«
    »Und John?«
    »Der war unterwegs. Zusammen mit Suko.« Jetzt schaute er Sheila an. »Aber du wirst es kaum glauben, die beiden sind ebenfalls mit diesem Fall konfrontiert worden.«
    »Hast du denn mit ihm sprechen können?«
    »Klar. Nur ist er nicht in London. Er und Suko halten sich an der walisischen Küste auf.«
    »Und was ist da passiert?«
    Bill ging erst in die Küche, holte eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und setzte sie an. Erst als er seine Stimme wieder ›geölt‹ hatte, sprach er, und Sheila hörte ihm zu. Schließlich flüsterte sie: »Das kann doch nicht wahr sein.«
    »Ist es aber.«
    »Was willst du tun? Du willst doch nicht nach Wales – oder?«
    Bill zögerte mit der Antwort. Er musste erst nachdenken. Dann löste ein Lächeln seine gespannten Gesichtszüge. »Keine Sorge, dahin fahre ich nicht. Möglicherweise kann ich von hier aus etwas tun.«
    »Und was?«
    »Ich kann weiterhin surfen. Ob ich damit allerdings etwas erreiche, weiß ich nicht.«
    Er nahm die halbleere Flasche mit dem Mineralwasser und machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer.
    Sheila blieb zurück. Wie so oft machte sie sich Sorgen um ihren Mann. Sie wusste auch, dass sie ihn von einem einmal gefassten Vorhaben nicht abbringen konnte. Zudem war er Reporter, und zu diesem Beruf gehörte es nun mal,

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