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1385 - Lockruf aus Atlantis

1385 - Lockruf aus Atlantis

Titel: 1385 - Lockruf aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ging über sein Begreifen hinweg. Er wurde fahlweiß und klammerte sich an der Reling fest wie der Schiffsbrüchige an die letzte Planke in seiner Nähe.
    Er wollte sprechen, was er nicht schaffte. Deshalb schüttelte er auch weiterhin nur den Kopf.
    Wir sagten ebenfalls nichts. Aber wir schauten zu und erkannten jetzt, dass sich die Haut auch an den Fingern zu den Handgelenken hin kräuselte.
    Der Mann musste unter irrsinnigen Schmerzen leiden, doch nicht ein Stöhnlaut drang über seine Lippen.
    »Das ist nicht wahr, Mr. Sinclair«, flüsterte der Hafenboss. »Sagen Sie, dass ich mich irre.«
    »Leider nicht.«
    »Aber…«
    »Bitte, seien Sie ruhig. Keine Bewegung jetzt.«
    »Gut, ist gut!«
    Die Verwandlung war bereits so weit fortgeschritten, dass Suko und ich die Wahrheit erkannten. Es lag an der Farbe des Skeletts.
    Wir hatten gedacht, dass es grau sein würde. Das war es auch gewesen, doch nun hatte sich die Farbe verändert. Aus dem Grau war ein tiefes Schwarz geworden, und so musste ich feststellen, dass sich mein Verdacht leider bestätigt hatte.
    Der Schwarze Tod hatte schon immer Helfer besessen. Und zu den gefährlichsten hatten die schwarzen Skelette gehört, die auf großen Vögeln oder schon Flugdrachen hockten und aus der Luft ihre Angriffe gestartet hatten.
    Edward Steele hatte sie von einem normalen Menschen in eines dieser schwarzen Skelette verwandelt. Vor unseren Augen. In seinem normalen Körper hatte der schreckliche Keim aus dem alten und längst versunkenen Kontinent gesteckt, um so einen der Helfer und Diener des Schwarzen Tods zu erschaffen.
    Da blieb auch mir der Atem weg. Damit hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet.
    Der düstere Tortenschädel mit seinen leeren Augenhöhlen zog meinen Blick wie ein Magnet das Eisen an. Ich hatte plötzlich das Gefühl, innerlich in einer Kältekammer zu stecken.
    Noch trug die Gestalt ihre Kleidung. Allerdings ging ich davon aus, dass sich auch darunter kein normaler Mensch mehr verbarg, sondern ein Helfer des Schwarzen Tods.
    Edward Steele war diesen Weg gegangen, und wir mussten davon ausgehen, dass das Gleiche auch mit seiner Mannschaft passiert war. Der Schwarze Tod hatte sich wieder die alte Unterstützung geholt. Wie damals, als der Kontinent noch existierte.
    Ich blickte Suko an, er schaute mir ins Gesicht. Beide sahen wir recht ratlos aus. Wir ahnten, was da auf uns zukam, doch zuvor mussten wir das Problem mit diesem einen Skelett lösen.
    Noch lag es vor unseren Füßen. Beide kannten wir diese Monster zu gut, um zu wissen, dass sie nicht harmlos waren. In Atlantis waren sie mit Speeren und Lanzen bewaffnet gewesen. Dort hatte die Magie des Schwarzen Tods sie zu lebenden Kampfmaschinen gemacht, und das würde auch hier nicht anders sein.
    Es war einige Zeit verstrichen, und noch hatte sich nichts getan.
    Das Skelett blieb auf den Planken liegen, aber es ruckte plötzlich mit seinem Kopf in die Höhe.
    Ein Anfang war gemacht.
    Zwei Sekunden später winkelte es seine Arme an, stützte sich auf beide Ellbogen und kam plötzlich mit einem Schwung in die Höhe.
    Es blieb auf beiden Beinen stehen, es schwankte zwar, aber es hielt sich und begann mit einem makabren Striptease. Die Kleidung war hinderlich geworden, und so schauten wir zu, wie immer mehr davon zu Boden fiel.
    Tatsächlich, auch der Körper war zu einem Skelett geworden. Die Reste der Haut klebten innen an der Kleidung. Mit zwei letzten Bewegungen schleuderte die Gestalt ihre Schuhe weg, die über das Decke rutschten.
    »Das ist doch nicht wahr«, flüsterte Gregor Ills und ließ ein lautes Stöhnen hören. »So was kann ich nicht glauben.« Er wies zitternd auf den Knöchernen. »Verdammt, das gehört in einen Horrorfilm.«
    Da hatte er schon Recht. Nur war dieser Horrorfihn für uns zu einer grauenvollen Wahrheit geworden, die wir besser verkrafteten als Gregor Ills.
    »Es wird nicht reden können«, erklärte Suko.
    »Ja, das nehme ich auch an.«
    »Und jetzt?« Er gab sich selbst die Antwort, indem er seine Dämonenpeitsche hervorzog. Sie war eine Waffe, die das Skelett zerstören konnte. Dass es uns noch nicht angegriffen hatte, besagt nicht viel. Es war eine Gefahr, denn das hatten wir auch bei unseren Zeitreisen in die Vergangenheit erlebt, als wir in Atlantis um unser Leben kämpfen mussten.
    Suko wartete noch auf einen günstigen Augenblick. Auch das Skelett bewegte sich nicht, es glich nur das Schaukeln des Boots aus.
    »Es wartet«, sagte ich.
    »Auf wen?«
    »Auf

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