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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergleicht, völlig harmlos. Sie kann nicht die Hauptperson sein.«
    »Wer dann?«
    »Keine.«
    »Wie?«
    »Keine einzelne Person, Bill. Es geht Saladin und dem Schwarzen Tod um die Gemeinschaft. Damit meine ich dich, Suko, auch mich, wenn du verstehst.«
    »Klar, John. Ich weiß schon, was du damit andeuten willst. Ist irgendwie okay.«
    »Kannst du dich damit anfreunden?«
    Er lachte. »Du stellest Fragen.«
    »Ja oder nein?«
    »Das muss ich wohl.«
    »Gut, Bill. Ich habe mich immer auf dich verlassen und möchte dies auch jetzt tun. Deshalb bitte ich dich um eins: Halte bei Purdy die Stellung!«
    »Soll ich darauf warten, dass Saladin mich auch in die andere Welt zieht?«
    »Das könnte passieren, da bin ich ehrlich.«
    Es folgte eine kurze Pause, dann sagte Bill: »Ihr wollt es also von der anderen Seite her versuchen?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Bill wollte lachen. Nur gelang es ihm nicht so richtig. »Habt ihr schon mal daran gedacht, dass ihr eventuell als schwarze Skelette zurückkehrt?«
    »Nein, aber danke für den Tipp.«
    »Mann, John…«
    »Bill, es hat keinen Sinn, wenn wir uns die Köpfe heißreden. Die Aufgaben sind verteilt, und daran sollten wir jetzt festhalten. Alles andere ist unwichtig.«
    »Ja, dann hoffe ich, dass wir wieder voneinander hören, und das in aller Frische.«
    »Wird schon schief gehen, Alter.«
    Ich unterbrach die Verbindung und atmete zunächst tief durch.
    Bill Conolly war mein ältester Freund. Ich kannte ihn aus meiner Studienzeit. Wir hatten Himmel und Hölle durchlebt und durchlitten, und ich hatte in Bill stets einen optimistischen Menschen gesehen, für den das Glas immer halbvoll, aber nie halbleer war.
    Nun aber lagen die Dinge anders. Das Verschwinden der Glenda Perkins hatte ihn wirklich erschreckt und regelrecht umgehauen. So deprimiert hatte ich ihn eigentlich selten erlebt, und wenn, dann war es stets um seine Familie gegangen. Nach diesem Gespräch zu urteilen, schien er wirklich Probleme zu haben.
    Klar, er machte sich Vorwürfe. Er hatte Glenda in die Sache mit hineingezogen. Aber das war Unsinn. Saladin hätte sich Glenda so oder so geholt!
    Oder waren es vielleicht Vorahnungen auf kommende Ereignisse, die Bill so niederdrückten?
    Ich steckt das Handy weg und ging wieder zurück zum Wagen, wo Suko und der Hafenchef standen.
    »He, du hast aber lange gequasselt«, sagte mein Freund und schaute mich dabei gespannt an.
    »Das war auch nötig.«
    »Und?«
    »Später.«
    »Gut.« Er merkte, dass ich im Beisein von Gregor Ills nicht sprechen wollte.
    Suko klopfte auf die Motorhaube. »Meinetwegen können wir fahren. Mr. Ills hat mir den Weg gut beschrieben. Wir können das Ziel in einer guten halben Stunde erreichen.«
    Das hörte sich nicht schlecht an. Ich wollte noch wissen, ob es irgendwelche Dinge gab, die wir noch beachten mussten. Das war nicht der Fall, abgesehen von der Wegstrecke, die nicht eben mit einer Autobahn zu vergleichen war.
    Wir stiegen ein. Suko fuhr nur zu gern Auto. Es war zwar kein BMW, doch er war jemand, der mit jedem Fahrzeug zurechtkam.
    Beim Starten gab es keine Probleme, und mit der Fahrerei ebenfalls nicht.
    Wir verließen den Ort und bald auch die normale Straße, denn wir mussten einen recht schmalen Weg nehmen, der sich kurvenreich durch das Gelände schlängelte.
    Suko hatte mein Aussehen nicht vergessen, als ich nach dem Gespräch zu ihm gekommen war.
    »Was war mit Bill, John?«
    Ich winkte ab. »Für ihn ist es so etwas wie eine Vorhölle gewesen, das kann ich dir sagen.«
    »Hatte er Kontakt mit Saladin oder mit Atlantis?«
    »Nein, nicht er. Aber Glenda, die zu ihm und Purdy Prentiss gekommen ist. Man kann darüber streiten, ob die Idee gut war, aber eines steht fest: Saladin hat zugeschlagen und sich Glenda geschnappt.«
    »Was?«
    »Er hat sie entführt!«
    »Wohin denn?«
    »Möglichweise zum Schwarzen Tod…«
    ***
    Das Wasser schmeckte Superintendent Sir James Powell nicht, weil es einfach zu viel Kohlensäure beinhaltete. Er hatte sich den Becher trotzdem aus dem Automaten geholt, denn sein Durst war einfach zu groß gewesen. Während er in kleinen Schlucken trank, dachte er daran, wie froh er war, die Konferenz hinter sich zu haben, die sich über Stunden hingezogen hatte. Zwar nur im kleinen Kreis, aber sie hatte auch in einem sehr kleinen Raum stattgefunden, und die Luft war entsprechend schlecht gewesen. Die Versammlung hatte sich hingezogen, und zum guten Schluss war noch ein hoher Vertreter der

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