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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Sie gehörte der wandelnden Vogelscheuche Benneker Vling. „Sieh an, du bist ja gerade zur rechten Zeit aus der Versenkung aufgetaucht, um eine Lanze für die Kartanin zu brechen", sagte ich sarkastisch. „Wo hast du die ganze Zeit über gesteckt?" Vling zuckte die schmalen, knöchernen Schultern. „Ein Robotwartungsspezialist hat immer etwas zu tun", sagte er leichthin. „Aber du bist rechtzeitig da, um zu kiebitzen", ärgerte ich mich. „Ich werde dir etwas sagen, Benneker.
    Wenn es den Kartanin nicht paßt, daß wir auf brechen, dann können sie bleiben, wo der Pfeffer wächst. Wir haben hier nichts mehr verloren." Nikki Fricke! meldete sich wieder. Das Holo zeigte sie inmitten einer Schar von bunt gekleideten Benguel, die sich in ihren Kostümen offensichtlich nicht wohl fühlten. „Die Worbon haben mir zuliebe ihre traditionelle Kleidung angezogen", sagte Nikki aufgeregt. „Die Ornamente, Symbole und Formeln und auch die Farbzusammensetzung, das alles hat besondere Bedeutung."
    „Das wird ja ein fröhlicher Maskenball", sagte ich. „Ignorant!" schimpfte Nikki. „Aber bitte, ich mache es kurz. Die Kleider weisen die Träger als bestimmten Zünften zugehörig aus. Und all diese Zünfte sind unter einem einzigen Sammelbegriff zusammenzufassen. Der Begriff heißt Astronomie. Die Benguel sind Astronomen aus Passion." Ich kam mir sehr schlagfertig vor, als ich sagte: „Die müssen ja unglaublich scharfe Augen und präzise Computergehirne haben, wenn sie ohne Instrumente astronomische Beobachtungen und Berechnungen anstellen. Hut ab, kann man da nur sagen."
    „Mit dir ist doch nicht zu reden", schimpfte Nikki. „Die Benguel haben die Astronomie aufgegeben. Einfach so. Dabei muß sie früher ihr Lebensinhalt gewesen sein. Aber irgend etwas ist passiert, daß sie glauben macht, daß sie die letzten kosmischen Rätsel gelöst haben. Es würde sich lohnen, da ein bißchen nachzubohren." Die umstehenden Benguel hörten ihr aufmerksam zu und bekamen vom Translator sogar eine Übersetzung des Gesagten. Aber sie zeigten keine Reaktion. „Okay.
    Ich riskiere noch einen halben Tag", sagte ich. „Und ich werde den Benguel einen Besuch abstatten. Nikki zwinkerte mir zu, dann er losch das Holo. Lalla bot mir ihre Begleitung an, und ich stimmte unter der Bedingung zu, daß sie ihre Buschweisheiten an Bord der CIMARRON zurückließ. „Willst du nicht auch mit uns kommen?" bot ich Benneker Vbing an, aber er winkte ab. „Für mich gibt es an Bord genug zu tun", begründete er seine Ablehnung. „Du tust ja gerade so, als hättest du einen Robotfriedhof abzutragen", sagte ich. „Was ist der wahre Grund?"
    „Auf Waliki erwarten mich keine neuen Erkenntnisse."
    „Woher willst du das so genau wissen?"
    „Weil die Zeit noch nicht reif ist." Damit ging er.
    Ich hätte ihm gerne nachgerufen, daß er sich anhöre, als hätte er bei Sidichum einen Kursus in benguelischer Dialektik belegt, über legte es mir dann aber doch anders. Was hätte es auch schon bringen können? Auf der BASIS würde ich schon noch erfahren, was für einer dieser Vling eigentlich war; ich hoffte, da die Unterlagen zu seiner Person von NATHAN inzwischen vorlagen - und ich war auf das Ergebnis überaus gespannt. - Wir wählten eines der fünf Beiboote ohne Überlichtantrieb als Planetenfähre aus. Lalla hatte zwei Frauen als Pilot und Kopilot bestimmt, und ich war sicher, daß sie diese Auswahl ganz bewußt getroffen hatte - drei Frauen gegen einen Mann. Kurz vor dem Start materialisierte Gucky an Bord des Beiboots. Er blickte sich wütend um und maulte: „Es interessiert wohl niemanden, ob ich nicht mit von der Partie sein möchte, he! Wer bin ich denn, daß ich so mir nichts dir nichts ignoriert werde?"
    „Kein Elefant merkt den Floh, der ihn reitet", sagte Lalla weise. „Auch hat kein Elefant neun Rüssel", konterte Gucky. „Woraus zu folgern wäre, daß jeder Elefant neun Rüssel hat." Zum Glück ging es in dieser Tonart nicht weiter, denn Lalla gab nach, und Gucky teleportierte zur Oberfläche von Waliki. Das besagte aber nicht, daß der Abstecher nach Waliki darum erbaulicher war.
     
    *
     
    Wir steuerten auf das Zentrum des Landeplatzes der Benguel-Schiffe zu und landeten nahe einer der größten Schiffszellen. Der Boden war hier schwarzgebrannt. Es sah aus, als hätten die Benguel zuerst einmal mit ihren Bremsdüsen alles eingeäschert, bevor sie ihre Schiffe auf dem Boden aufsetzten. Die Benguel hatten die Ruhe weg und machten uns

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