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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das erinnerte mich ein wenig an die Vironauten, zu denen ich auch gehört hatte.
    Wir hatten geglaubt, Erfüllung als Sternenbummler zu finden, wollten die Wunder des Universums schauen. Auch wir lebten sorglos in den Tag hinein. Zumindest anfangs und nach außen hin, innerlich waren wir Forscher und Entdecker, oder wir sahen uns wenigstens als solche, bis es in der Mächtigkeitsballung ESTARTU, im Reich der Ewigen Krieger, ein böses Erwachen gab. Unwillkürlich befingerte ich meine Stirn, wo ich mein Toshin-Mal getragen hatte, eine kleine, kaum sichtbare Delle zeigte die Stelle noch an... Ich verscheuchte diese Gedanken, denn ich zielte auf eine Schlußfolgerung ab. Wir hatten uns dem Nichts tun hingegeben, keine Pflichten, keine Verantwortung, nur schauen und entdecken um des Sehens und Erforschens willen. Und das trägt meine Aussage schon in sich: Wir waren nie so untätig, so inaktiv, ja, apathisch geradezu gewesen, wie diese Benguel es waren. Wenn sie Nomaden waren, dann waren sie Sternenbummler ganz anderer Art. „Sie scheinen auf etwas zu warten". sagte Lalla - allmählich fühlte ich mich von ihr geradezu verfolgt. Annäherungsversuche? Was für ein Gedanke! „Möglich, daß sie auf ein Zeichen von Sidichum warten, um aktiv zu werden. Durchaus möglich, daß sie sich noch nicht entschlossen haben, hier zu siedeln."
    „Wenn sie das wollten, hätten sie es auf Alpha leichter gehabt", erwiderte ich. „Dort stehen bereits die Fundamente einer alten Benguel-Siedlung. Wenn sie seßhaft werden möchten, dann sollten sie allmählich mit dem Bauen anfangen."
    „Der Tempel von Zimbabwe wurde auch nicht an einem Tag erbaut", sagte Lalla weise. Seit ich mit Gucky auf Alpha gewesen war, wo der Ilt die degenerierten Benguel vor den Eingeborenen beschützt hatte, waren fast dreißig Stunden vergangen, in denen so gut wie nichts passiert war. Dao-Lin-H‘ay und Oogh at Tarkan hatten sich unter die Benguel gemischt und waren von ihnen offenbar freundlich aufgenommen worden. Ich hatte versucht, Dao-Lin über ihre Beziehung zu den Benguel auszuhorchen, aber sie hatte mich abblitzen lassen. „Wir wälzen mit den Benguel keine kosmischen Probleme", hatte sie gesagt. „Ich persönlich habe kaum Kontakt mit ihnen. Aber Oogh at Tarkan ist förmlich aufgeblüht, seit er unter ihnen ist. Es scheint fast, als sei der Anblick der Benguel ein Jungbrunnen für ihn. Ich möchte seinen Frieden nicht stören." Sie weigerte sich, mich mit Oogh sprechen zu lassen, und forderte mich auf, nach Waliki zu kommen, damit ich mir selbst ein Urteil fällen könne. „Mir ist dort zu wenig Action", hatte ich gesagt. Zuerst hatte ich Nikki Frickel sofort zurückpfeifen wollen. Aber Nikki argumentierte, daß sie an Ort und Stelle wichtige Informationen für mich beschaffen könnte, und dieser Argumentation konnte ich mich nicht entziehen. Nur, Nikki hatte so gut wie nichts zu berichten. Sie versuchte zwar, die Benguel aus zufragen, bekam aber auf alles nichts sagende und stereotype Antworten.
    Offenbar warteten die Benguel auf irgendein Ereignis, das sie sehnsüchtig herbeisehnten und dessentwegen sie nach Waliki gekommen waren, dem „Ort der Freude", wie die Übersetzung dieses Hangoll-Begriffs lautete. Eines hatte Nikki immerhin heraus bekommen. „Die Benguel weigern sich, ihre wahren Namen zu nennen", berichtete sie bei einem ihrer regelmäßigen Anrufe. „Sidichum war wohl eine Ausnahme?" meinte ich. „Das ist doch kein wahrer Name", erwiderte Nikki lachend. „Sie nennen sich Tutesoft, Indinacht, Holiner, Gibacht, Aufunddavon und ähnlich. Aber es sind angenommene, zumeist nichts sagende Begriffe, die nur selten auf Fähigkeiten, Temperament oder Mentalität der Träger abgestimmt sind. Die Worlon-Benguel haben eine sehr undeutliche Aussprache und schlucken speziell bei Eigennamen schon mal den einen oder anderen Buchstaben. Darum werden sie selbst von den Translatoren nicht richtig übersetzt. Sidichum heißt, zum Beispiel, nichts anderes als >Sieh dich um<. Der Anführer könnte also durchaus ein mißtrauischer, umsichtiger Benguel sein." Trotz dieser Erkenntnis sagte ich zu Lalla: „Waliki ist ein einziger Reinfall." Sie nickte mit bekümmertem Blick. „Es scheint so. Zimbabwe ist auch nicht das Goldland Punt. „ „Ich denke, wir haben genug unserer Zeit hier vergeudet. Wir fliegen zur BASIS."
    „Oogh und Dao-Lin wird das vermutlich nicht recht sein", meldete sich da eine bekannte Stimme, die ich schon lange nicht mehr gehört

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