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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sidichum?"
    „Sidichum ist mit zwei von euch in die Steppe gegangen", antwortete der Benguel. „Hatten Sidichums Begleiter mein Aussehen?" wollte ich wissen. „Ja, irgendwie schon. .und doch waren sie nicht dein Ebenbild, so wie ich dir ähnlich und doch anders bin", sagte der Benguel zögernd. Man merkte ihm an, daß er sich bemühte, meine Frage so aufrichtig wie möglich zu beantworten. „Handelt es sich bei Sidichums Begleiter um Kartanin?" fragte ich. Als ich merkte, wie der Benguel um eine Antwort rang, wählte ich eine präzisere Formulierung. „Heißen Sidichums Begleiter vielleicht Dao-Lin und Oogh at Tarkan?"
    „Ihre Namen kenne ich nicht", beteuerte Drumherum, fügte aber eifrig hinzu: „Doch sie lassen sich so rufen, wie du sagst: Dao-Lin und Oogh."
    „Würdest du uns zu ihnen begleiten?" fragte ich ihn. „Du brauchtest dabei nicht die Mühe eines langen Marsches auf dich nehmen. Wir können dir Flügel verleihen." Drumherum hatte sich erhoben, wirkte jedoch unschlüssig. Ich gab Lalla ein Zeichen, und dann griffen wir ihn jeder unter einem Arm und erhoben uns mit ihm auf den Antigravfeldern vom Boden. „Du fürchtest dich doch nicht vorm Fliegen?" erkundigte ich mich bei Drumherum. „Es macht mir nichts aus", antwortete er, aber irgendwie hatte ich das unbestimmte Gefühl, daß er es genoß, über die Schar seiner gelangweilten Artgenossen hinwegzuschweben. Er schien überhaupt etwas anders geraten als seine Artgenossen. „Ich habe mich mit Nikki Frickel in Verbindung gesetzt", berichtete Lalla während des Schwebeflugs. „Sie hält sich am nördlichen Rand des Landefelds auf und möchte uns natürlich sehen."
    „Zuerst suchen wir Oogh und Sidichum auf", antwortete ich. Wir ließen die letzten Benguel Schiffe hinter uns und flogen über den Rand des verbrannten Feldes in die fast unberührte Steppe hinaus. Wir folgten einem Trampelpfad, bis wir zwei Gruppen von Gestalten entdeckten. Bei der einen handelte es sich um etwa fünfzig Benguel, die das über mannshohe Farngras durchstreiften.
    Die andere Gruppe bestand nur aus drei Personen, von denen eine sich etwas abseits hielt: Oogh at Tarkan und ein Benguel und Dao-Lin-H‘ay in einem Respektabstand. „Angst, Angst! „ rief Drumherum plötzlich und versuchte sich aus unserem Griff zu winden. „Zurück, zu rück!" Wir landeten dreißig Meter vor der Dreiergruppe. „Was ist denn plötzlich in dich gefahren, Drumherum!" fragte ich. „Es besteht kein Grund, sich zu fürchten. Das sind keine Fremden, du kennst sie. Es ist Sidichum mit Freunden." Als er festen Boden unter den Füßen hatte, beruhigte sich Drumherum zumindest soweit, daß er sein volles Sprachvermögen zurückbekam. „Es schickt sich nicht", sagte er ängstlich. „Ich muß zurück zu den anderen."
    „Du meinst, du fürchtest Sidichums Strafe, weil du ihm gefolgt bist?" fragte Lalla. „Das laß nur unsere Sorge sein, wir werden das schon regeln."
    „Nein, nein", widersprach der Benguel. „Es ist... Wir sind viele und dennoch einsam.., aber wir sind viele. .. Ich bin so allein!" Ich glaubte, ihn zu verstehen. Drumherum brauchte die Nähe seiner Art genossen, nur in der Gruppe fühlte er sich sicher und vermutlich nicht gar so einsam. „Lalla wird dich zurückbringen, Drumherum", sagte ich beruhigend zu ihm. „Aber beantworte mir eine Frage. Was macht die Einsamkeit in der Gruppe erträglicher als das Allein sein?" Der junge Benguel bemühte sich sichtlich um eine Antwort, aber er fand offenbar die richtigen Worte nicht. „Einsam in der Gruppe ist nicht Einsamkeit... ist nicht allein, nicht getrennt von - vom Ganzen... Drum herum will nicht allein sein."
    „Lau meinst, du fühlst dich von deinen Artgenossen isoliert?" fragte Lalla. „Ja, ja", bestätigte Drumherum eifrig. „Isolation ist unerträglich. Angst!"
    „Okay, Lalla bringt dich zurück", sagte ich und fügte mit einem bedeutungsvollen Blick auf die Terranerin hinzu: „Sie wird dich inzwischen betreuen und sich fürsorglich um dich kümmern. Das tust du doch, Lalla?"
    „Ich habe schon verstanden", sagte Lalande Mishkom eingeschnappt. „Du überläßt mir den Floh, während du dir den Elefanten zuteilst. Das nenne ich..." Zum Glück materialisierte in diesem Augenblick Gucky, so daß Lalla nicht mehr dazukam, ihre Meinung über mich zu äußern. Lalla griff dem Benguel von hinten unter die Arme und flog mit ihm zum Landeplatz zurück. „Du kommst gerade recht, um mir zu helfen, Kleiner", sagte ich zu

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