1389 - Meine grausame Partnerin
haben, wie Saladin es sich vorgestellt hatte.«
»Ja, ja, ich beginne zu begreifen. Sie kann sich wegteleportieren oder wegbeamen.«
»Eben.« Das sagte ich so locker, dabei konnte ich nicht mal sicher sein, dass Glendas Kräfte auch in der Vampirwelt funktionierten. Sie war von Saladin in die Vampirwelt – ins neue Atlantis – entführt worden, kurz bevor es zum großen Finale mit dem Schwarzen Tod gekommen war. Da waren ihre Kräfte blockiert gewesen. Hatte es an der Vampirwelt an sich gelegen oder an der Magie des Schwarzen Tods, der ja jetzt nicht mehr existierte? Und war etwas von seiner Magie zurückgeblieben – etwas, das Glendas Kräfte weiterhin in der Vampirwelt blockierte?
Aber egal – sie musste uns dorthin schaffen, in die Welt des Will Mallmann, alles andere würden Justine und ich erledigen.
Nicht nur ich, auch die blonde Bestie hatte nachgedacht, und nach einer Weile schaute sie mich wieder an. »Nicht schlecht, John, wirklich nicht. Da kann man dir sogar gratulieren. Glenda Perkins ist tatsächlich zu einer Macht geworden. Sie beherrscht ihre neuen Kräfte, das weiß ich ja. Aber wie willst du vorgehen?«
»Ich rufe sie an und erkläre ihr, dass sie herkommen soll. Alles weitere besprechen wir dann.«
Die Cavallo schaute mich an, als zweifelte sie an meinem Verstand. »Das kann doch nicht wahr sein! Wenn sie hier erscheint, wird sie von Mallmanns Spionen gesehen. Nein, nein, Partner, dein Plan geht in die Hose.«
»Nur bin ich nicht so dumm und lasse sie durch den normalen Eingang ins Haus. In diesem Wohnkarree kann man den Hof durch zwei verschiedene Einfahrten erreichen, die sich praktisch gegen über liegen. Wir beide werden für die Fledermäuse sichtbar bleiben, aber Glenda werden sie nicht zu sehen bekommen. Wenn sie einmal hier ist, können wir alles weitere besprechen.«
Die Blutsaugerin starrte mich recht lange an. »Verdammt, Partner, das ist keine schlechte Idee. Dazu könnte ich dir fast schon gratulieren, wirklich.«
»Weißt du etwas Besseres?«
»Leider nein.«
»Dann rufe ich Glenda an.«
»Mitten in der Nacht?«
»Sie wird es überleben.«
»Moment noch. Es ist mir etwas eingefallen.« Sie verengte ihre Augen und hob einen Zeigefinger. »Wenn du schon Glenda auf diese Art und Weise herholst, dann könntest du es auch bei deinem alten Freund Bill Conolly versuchen.«
Jetzt hatte sie mich überrascht. »Wie kommst du denn auf ihn?«
»Denk nur daran, wer dir die Waffe gegeben hat, mit dem du den Schwarzen Tod erledigt hast.«
»Die Goldene Pistole?«
»Genau die.«
Ich überlegte. Die Idee war nicht schlecht, denn die Golde Pistole war wirklich die ultimative Waffe, das hatte ich beim Schwarzen Tod erlebt. Wenn ich sie mitnahm, hatte ich die Chance, auch Mallmann zu vernichten. Dann hätten wir vor dem verdammten Vampir Ruhe.
Ich wusste aber auch, dass mein Freund Bill Conolly sie nur sehr selten einsetzte. Sie war für die allerhöchsten Notfälle reserviert.
Okay, es ging hier um Jane, und das war ein Notfall, was auch Bill sicherlich einsah.
Dass ich allerdings zögerte, hing mit einem anderen Problem zusammen. Bill hatte es mir im Vertrauen erzählt.
Es lag noch nicht lange zurück. Erst einige Stunden. Keine andere Person war dabei gewesen, und da hatte mir Bill gesagt, dass die Ladung sich langsam dem Ende entgegenneigte. Er hätte zum Planet der Magier gemusst und damit in die Vergangenheit reisen, um die Waffe wieder aufzufüllen. Er hatte davon gesprochen, dass nur noch zwei, höchstens drei Ladungen in der Waffe waren.
Ich befand mich jetzt in der Zwickmühle. Musste man wirklich die Goldene Pistole haben, um Mallmann zu erledigen? Ich vertraute auf mein Kreuz. Es war sicherlich stärker als der Blutstein, der Dracula II sonst schützte. Wenn ich es aktivierte und…
»He, was überlegst du?«
Ich winkte ab. »Wir werden die Goldene Pistole nicht gegen Mallmann einsetzen.«
»Und was ist der Grund?«
»Den behalte ich für mich.«
Sie hatte meiner Stimme entnommen, dass es für mich keine weitere Diskussion über dieses Thema gab. »Okay, ich akzeptiere es. Aber was ist mit Glenda Perkins? Willst du sie auch aus dem Spiel lassen?«
»Nein, sie nicht.«
»Dann bin ich beruhigt.«
Ich wollte Glenda anrufen. Deshalb ging ich aus dem Zimmer und setzte mich auf die oberste Treppenstufe. Dass Justine mir nachkam, hörte ich nicht.
Ob es richtig war oder falsch, sie in die Sache mit reinzuziehen, konnte ich nicht wissen. Schlauer war man immer im
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