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1389 - Meine grausame Partnerin

1389 - Meine grausame Partnerin

Titel: 1389 - Meine grausame Partnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versucht, dich zu retten. Im Gegenteil. Sie bleibt in der anderen Welt zurück und genießt dort die Vorzüge. Fair finde ich das nicht. Dabei hast du so stark auf sie gesetzt.«
    »Geh weg!«, flüsterte sie. »Geh, verdammt, ich will dich nicht mehr vor Augen haben!«
    »Oh, das musste du aber, meine kleine Freundin. Ich freue mich nämlich auf dein Blut. Wahrscheinlich graut in deiner Welt bereits der Morgen, und dort lacht sich Justine ins Fäustchen. Ich kann mir vorstellen, was es für Sinclair bedeutet, dich nicht retten zu können. Diesmal ist er nicht der große Held, der in der letzten Sekunde erscheint und die schöne Frau aus den Klauen des Monsters befreit. Nein, das ist alles anders. Dieser Film läuft nicht mehr.«
    Jane fühlte sich zwar noch immer recht schwach, aber jedes Wort hatte sie getroffen wie ein Hammerschlag. Brutal wurde ihr vor Augen geführt, wie aussichtslos ihre Situation war. Sie konnte versuchen, was sie wollte, es hatte keinen Sinn. Mallmann würde sie nicht entkommen lassen.
    Den Kopf hielt sie gesenkt, während sie noch immer schwer keuchend nach Luft rang. Sie wollte den Vampir nicht anschauen. Sein Gesicht war für sie ein Hassobjekt. Wenn sie es sah, dann würde sie durchdrehen oder vielleicht auch eher zusammenbrechen.
    Sie sah ihn nicht an, aber sie merkte, dass sich die Gestalt des Blutsaugers bewegte. Sie hörte es am leichten Rascheln der Kleidung, und dann wurde sie plötzlich von zwei Händen berührt, die sich um ihre Schultern krallten.
    Man zog sie hoch.
    Jane kam sich vor wie ein Stück Stoff, das in die Länge gezogen wurde. Auf den Beinen halten konnte sie sich nicht, als sie hingestellt wurde, zu stark war das Zittern an den Knien.
    Mallmann merkte es und hielt sie fest. »Schau mich an«, befahl er.
    Jane wollte den Kopf zuerst nicht heben, dann jedoch tat sie es, und wenig später trafen sich ihre Blicke.
    Sie hatte vorgehabt, die Augen zu schließen. Auch das war ihr nicht möglich. Sie musste einfach in die bleiche Fratze schauen, in der sich der Mund mit den schmalen Lippen so sehr in die Breite gezogen hatte, aber auch geöffnet war, sodass sie die spitzen Zähne sah. Sie waren Mallmanns Waffe, mit denen er den Menschen die andere und verfluchte Existenz brachte.
    Jane erkannte auch die Gier in seinen Augen. Sie war bei jedem Vampir irgendwie gleich. Die Sucht nach dem Blut der Menschen, dass sie am ›Leben‹ erhielt.
    »Weiß du, wie lange ich darauf gewartet habe?«, flüsterte er.
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Wunderbar, und du bist die Erste. Die anderen werden folgen, das kann ich dir versprechen. Das Schicksal steht auf meiner Seite. Ich habe meine Welt zurückbekommen. Es gibt den Schwarzen Tod nicht mehr. Alles hier gehört wieder mir, und ich werde sie so einrichten, wie es mir gefällt.«
    »Denk daran, wem du das zu verdanken hast.«
    Mallmann kicherte. »Sinclair?«
    »Wem sonst?«
    »Ach, hör auf.« Er winkte ab. »Sinclair hat es nicht für mich getan, sondern nur für sich und seinen Vorteil. Nein, es ging ihm um alles mögliche, aber nicht um mich.«
    »Trotzdem hätte dich der Schwarze Tod vernichtet. Du weißt doch selbst, wie schwach du gewesen bist. Auf seiner Sense hast du gelegen wie ein zappelndes Stück Fleisch. Du hast nicht die Spur einer Chance gehabt, und wieder musste eine andere Person kommen, um deine verfluchte Existenz zu retten. Da ist es Assunga gewesen und…«
    »Das weiß ich alles!« Ärgerlich schüttelte er den Kopf. »Ich habe eben einen Bund mit dem Schicksal geschlossen. Es gibt Mächte, die bestimmte Dinge nicht wollen. Ich bin nur einer ihrer Vertreter, und ich soll weiterhin meine Fäden ziehen und ihnen hier eine Heimat bieten. Es hat sich eben alles so gefügt, und auch du wirst dich in dein Schicksal fügen müssen.«
    Dazu wollte Jane Collins keinen Kommentar abgeben. Der Vampir hatte Recht. Wenn sie die Vergangenheit betrachtet, so war alles in seinem Sinn gelaufen, damit er zum Schluss der große Sieger sein konnte.
    Die große Erschöpfung war vorbei. Jane Collins war wieder in der Lage, normal durchzuatmen. Nur eines war geblieben.
    Es war die Angst!
    Sie hockte weiterhin wie eine unheilige Besucherin in ihrem Innern und ließ sich auch nicht vertreiben. Sie war einfach überall. Sie steckte nicht nur in ihrem Kopf, sondern auch in den Armen und Beinen, und sie sorgte dafür, dass es ihr unmöglich war, sich zu bewegen. Nach wie vor blieb Jane in dieser düsteren Welt wie auf dem

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