Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bestehen aus organischen Materialien, falls ich das richtig sehe. Demnach könnten sie Nahrungsdepots sein."
    „Die Pyramiden aus deinem Traum?" fragte Rhodan.
    Wenige Meter neben ihnen kamen nach und nach Hunderte von Käfern aus dem Dschungel. Sie bewegten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit, obwohl sie Ballen vor sich her rollten, die zum Teil um ein Vielfaches größer waren als sie selbst. Einige waren so eifrig dabei, daß sie von der rollenden Kugel mitgezogen - und da sie sich an ihr festklammerten - herumgeworfen wurden. Sie fingen sich jedoch rasch wieder ab und beförderten die Kugel weiter auf die Pyramidenbahn hinaus. „Die doch nicht!" empörte sich der Attavenno Beodu. „Ich habe nicht eine einzige von diesen primitiven Pyramiden in meinem Traum gesehen. Da du meinen Traum angeblich im Nebel verfolgen konntest, solltest du das eigentlich wissen."
    „Ja, du hast recht. Deine Traumpyramide war größer."
    „Nicht so primitiv wie diese. Es war ein silbriges, exakt geometrisches Monument." Beodu breitete die Arme aus und streckte sie gen Himmel, um zu unterstreichen, wie groß die Pyramide aus seinem Traum gewesen war. Tatsächlich hatte auch Rhodan die Pyramide als mächtig empfunden. Er war sich jedoch klar darüber, daß ein solches Bauwerk aus den Augen des kleinen Beodu ganz andere Dimensionen hatte als aus seinen. Er war daher noch nicht davon überzeugt, daß die Traumpyramide wirklich so gewaltig war, wie der Attavenno glaubte.
    Erneut kamen Hunderte Käfer aus dem Dschungel hervor. Sie beförderten jedoch keine Kugeln auf die Bahn hinaus, sondern die Opfer ihrer Jagd im Wald. Einige von ihnen schleppten einen etwa einen Meter langen Wurm, andere ein vierbeiniges Tier von der Größe eines Hundes, einen Vogel oder eine Schlange zu den noch unfertigen Pyramiden hinüber. Mit erstaunlicher Kraftentfaltung schoben und zerrten die Insekten ihre Opfer zum Gipfel der Bauwerke und stopften sie in eine Öffnung. Die erbeuteten Tiere wehrten sich nicht, obwohl noch Leben in ihnen war. Die Käfer hatten sie offenbar mit einem Gift paralysiert, so daß sie ihnen nicht mehr entfliehen konnten. Waren die Beutetiere in der Pyramide, verschlossen und vollendeten die Käfer sie. „Besonders intelligent scheinen sie nicht zu sein", bemerkte Beodu. „Sie stellen viele Pyramiden fertig, ohne etwas darin einzuschließen. Einfach so. Was sagst du dazu, Nai-Leng?"
    Der Kartanin antwortete nicht. Er war verschwunden.
     
    4.
     
    Kaum hatten Rhodan und der Attavenno entdeckt, daß der Kartanin verschwunden war, als LEDA sich auch schon meldete. „Nai-Leng hat sich von euch entfernt", teilte sie mit. „Er muß in ein Erdloch geraten sein. Er ist plötzlich in die Tiefe gestürzt und kann jetzt nicht mehr von mir erfaßt werden."
    „Schnell", rief Rhodan. „Führe uns zu der Stelle, an der Nai-Leng eingebrochen ist."
    Gleichzeitig rief er über Funk nach dem Kartanin, erhielt jedoch keine Antwort. Zusammen mit Beodu kämpfte er sich durch den Urwald. „Unfaßbar, daß Nai-Leng sich von uns entfernen konnte, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen", sagte der Attavenno. „Und noch erstaunlicher, daß er keine Spuren hinterlassen hat. Wie ist er durch dieses Unterholz gekommen? Wir schaffen es nur, indem wir uns den Weg freibrennen. Er hat noch nicht einmal einen Zweig umgeknickt."
    Auch Rhodan stand vor einem Rätsel. Er fragte sich vor allem, warum der Kartanin sich von ihnen entfernt hatte. Hatte er einen Rückfall erlitten und war wieder schwachsinnig geworden? Oder hatte er etwas entdeckt, was er ihnen noch nicht mitteilen wollte? Es war auch nicht auszuschließen, daß er lautlos von einem Tier überfallen und verschleppt worden war. LEDA mußte einen solchen Angriff auf ihn nicht zwangsläufig beobachtet haben. In diesem Dschungel wimmelte es von Leben. Selbst eine so hochentwickelte Syntronik konnte mit einer solchen Fülle von Ortungsechos nicht so ohne weiteres fertig werden und alles und jedes gegeneinander abgrenzen.
    Die LEDA gab immer wieder Hinweise, wohin sie sich wenden und wie weit sie gehen sollten, bis sie schließlich vor einer kleinen mit Moos bedeckten Lichtung standen. Nichts deutete darauf hin, daß hier irgend etwas oder irgend jemand eingebrochen war. „Warte hier auf mich", sagte Rhodan und schloß seine Netzkombination. „Wer weiß, was da auf uns lauert."
    „Ich bin nicht scharf darauf, mich irgendwelchen Ungeheuern in den Rachen zu werfen", erwiderte Beodu. „Ich bleibe

Weitere Kostenlose Bücher