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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ersten gesehen hatten.
    ***
    Boram mußte erst einen Wächter suchen. Sobald er auf einen aufmerksam geworden war, legte er sich auf den Boden und schob sich unbemerkt auf ihn zu.
    Der Mann, der aussah, als hätte man ihn mit einem Leuchtstift in die Luft gezeichnet, ging ein paar Schritte. Man konnte zwischen den Linien durchsehen.
    Dennoch war die Gestalt nicht leer. Schwarze Kräfte füllten sie aus, und nach denen gierte der weiße Vampir, denn wenn sie auf ihn übergingen, wurden sie zu weißer Energie.
    Borams Jagdleidenschaft war erwacht. An und für sich war er ein relativ emotionsloses Wesen. Nur wenn er mit der Möglichkeit konfrontiert wurde, einen schwarzen Feind zu erledigen, lebte er auf. Das brachte ihn in Schwung.
    Der Geist entfernte sich von Boram, doch nach wenigen Schritten blieb er stehen, und Boram wuchs ganz langsam hinter ihm hoch. Er richtete sich auf und spannte sich.
    Das Geistwesen schien den Nessel-Vampir plötzlich wahrzunehmen. Vielleicht sprachen irgendwelche übersinnliche Sensoren auf den Feind an.
    Der Mann, der nur aus Strichen bestand, drehte sich um und hob die krallenbewehrten Klauen, aber als er zuschlug, ging der Hieb durch den Dampf.
    Gleichzeitig verlor der Geist Energie an Boram. Erschrocken riß er die Hand zurück, zog daraus jedoch keine Lehre, sondern versuchte den Nessel-Vampir erneut zu treffen.
    Diesmal mit beiden Klauen. Abermals wurde er schwächer, und er begriff, daß er in Boram einen Gegner vor sich hatte, mit dem er nicht fertig werden konnte.
    Er sprang zurück. An einigen Stellen waren die Linien, die die schwarze Kraft zusammenhielten, unterbrochen. Ein sichtbares Zeichen von Schwäche.
    Borams Gegner war angeschlagen, und der Nessel-Vampir setzte sogleich nach. Er katapultierte sich dem Wächter entgegen, packte ihn mit seinen Dampfhänden und riß ihn zu Boden.
    Der Mann aus der Geisterwelt lag unter Boram. Jetzt hatte er Total-Kontakt mit dem energieaufnehmenden Nesselgift. Das schwächte ihn so sehr, daß sein Widerstand rasch erlahmte.
    Und mit einem gnadenlosen Biß bereitete Boram dem Gegner ein jähes Ende. Die schwarze Energie, die auf ihn überging, durchflutete seine Dampfgestalt, nährte und stärkte ihn.
    Je mehr schwarze Feinde Boram vernichtete, desto kräftiger wurde er. Der Nessel-Vampir legte Energiedepots an, von denen er sehr lange zehren konnte, so daß es ihm möglich war, über einen weiten Zeitraum ohne Nahrung auszukommen.
    Aber wenn er dann die Möglichkeit hatte, neue Kräfte zu tanken, nahm er sie mit großem Eifer wahr.
    Deshalb hielt er auch sofort nach dem nächsten Gegner Ausschau.
    ***
    Ich kauerte hinter großen grünen Blättern. In meiner Nähe verströmten große weiße Blüten einen honigsüßen Duft.
    Etwa zwanzig Meter von mir entfernt befand sich so ein scheinbar gezeichnetes Wesen, das lebendig geworden war.
    Der Mann sah eigentlich nicht gefährlich aus, und er war auch keine unüberwindliche Hürde, wenn ich die Sache richtig anpackte. Ich durfte ihm von Anfang an keinen Spielraum lassen, sonst alarmierte er die anderen Geister.
    Ich schob mich unter den Blättern durch, hatte Shavenaar bei mir, wollte aber nicht so nahe an den Kerl herankommen, um ihn mit dem Höllenschwert attackieren zu können.
    Es war mir lieber, einen geringen Sicherheitsabstand zu wahren und diesen mit einem Wurfstern zu überbrücken.
    Der Geist regte sich kaum.
    In meiner Hand blitzte der Drudenfuß, der dem Wächter zum Verhängnis werden sollte.
    Etwas kroch über meinen Handrücken. Ich erstarrte und blickte auf eine große schwarze Vogelspinne! Ich durfte sie nicht reizen, sonst biß sie zu.
    Die nächsten Sekunden wollten nicht vergehen.
    Verdammt, der Vogelspinne gefiel es auf meiner Hand. Sie kroch nicht weiter. Ein Zoologe hätte dieses Insekt wahrscheinlich als Prachtexemplar bezeichnet.
    Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
    Ich hob ganz langsam die Hand, auf der das Tier saß. Spinnen können noch so schön sein - ich kann ihnen nichts abgewinnen. Schwer hockte das große schwarze Biest auf meiner Hand.
    Ich atmete ganz flach, richtete mich auf - und schlug zu. Mit einem blitzschnellen Streich beförderte ich das Insekt zur Seite. Die Vogelspinne fiel auf ein Blatt, rollte daran hinunter und war einen Augenblick später nicht mehr zu sehen.
    Jetzt atmete ich auf.
    Und als ich mich wieder dem Geist zuwandte, stockte mir gleich wieder der Atem, denn der Mann aus Strichen kam direkt auf mich zu.
    War er auf mich aufmerksam

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