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1390 - Die Tore DORIFERS

Titel: 1390 - Die Tore DORIFERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Humanoide kam Minuten später aus seiner Hütte hervor. Bei ihm war ein zweiter Creder, dessen graue Haut einen Stich ins Bläuliche aufwies, der dabei eine etwas ausdrucksvollere Miene zur Schau trug als Horn und auch forscher ging. Nur die Augen waren gleich. Müdigkeit und vage Hoffnung standen darin zu lesen. „Das ist Bono", sagte Horn. „Ihr seid nicht überrascht, uns schon wieder hier zu sehen?"
    „Nein. Euer Raumfahrzeug ist verschwunden, ihr mußtet hierher zurückkommen."
    „Was habt ihr damit zu tun?" fragte Rhodan mißtrauisch. Zum Glück hatte der Pikosyn alle Grundelemente credischer Sprache gespeichert, so daß trotz LEDAS Abwesenheit eine Verständigung zustande kam. „Wir sind nicht schuld daran", antwortete Bono. „Nein", ergänzte Horn, „wir haben es nur gespürt. Es war unvermeidlich von dem Augenblick an, da euer Raumfahrzeug zur Ruhe kam. Das Feld hat sich allmählich aufgebaut und am Ende entladen."
    „Aber etwas ist falsch gelaufen", sagte Bono. „Das Raumfahrzeug ist nicht da angekommen, wo es ankommen sollte."
    Rhodan wußte sekundenlang nichts zu sagen. Das klang, als seien die beiden Creder genau über LEDAS Schicksal orientiert. Vielleicht barg die augenblickliche Situation doch einen Hoffnungsschimmer? Er konnte sich nicht vorstellen, weshalb, doch er hatte gelernt, seinen Instinkten mehr Vertrauen zu schenken als zu Anfang seines Lebens. „Wo hätte LEDA denn ankommen sollen?" fragte er zunächst.
    Horn und Bono zögerten minutenlang. „Das ... wissen wir nicht. Wir spüren etwas, ohne zu begreifen. Es paßt nicht in unser Konzept von Kosmologie." Horn hatte gesprochen, und Bono bekräftigte dessen Worte mit einer zustimmenden Geste. „Wir machen einen Handel", schlug der Terraner vor. „Ihr erzählt mir alles über eure sonderbaren Fähigkeiten und über LEDAS derzeitigen Aufenthalt, und ich kläre euch über die spezielle Kosmologie eurer Welt auf. Abgemacht?"
    Horn und Bono sahen sich ein paar Sekunden lang wortlos an. Rhodan wurde den Eindruck nicht los, daß zwischen ihnen eine verborgene Form von Kommunikation ablief - er hätte viel darum gegeben, jetzt Gucky oder Fellmer Lloyd dabeizuhaben. „Wir lassen uns darauf ein, Rhodan", stellte Horn schließlich fest. „Bisher wußten wir nichts von DORIFER."
    Rhodans Herz schlug plötzlich bis zum Hals. „Wann ist es soweit?" fragte er so ruhig wie nur möglich. „Bei Sonnenuntergang. Wir benötigen diese Zeit, unsere übrigen Freunde zusammenzurufen. Genau hier treffen wir uns wieder."
    Horn und Bono setzten sich langsam in Bewegung und verschwanden in ihren jeweiligen Hütten. Sie trafen keinerlei Anstalten, vielleicht durch die übrigen Hütten zu gehen und ihren Freunden von der Abmachung zu berichten, doch Rhodan ahnte jetzt, was in den Hütten geschah. „Was ist denn, Waqian?" wollte Beodu wissen. Der kleine Attavenno sah niedergedrückt und offenbar entkräftet aus, eine Folge der rätselhaften psionischen Aufladung, unter der er noch immer litt. „Wir warten ab bis zum Sonnenuntergang."
    „Aber irgend etwas ist doch los mit dir, Perry. So genau kenne ich dich inzwischen ..."
    Rhodan lächelte dünn. „Du hast recht, mein Lieber. Erinnerst du dich an Horns Worte? Er sagte: Bisher wußten wir nichts von DORIFER."
    „Was ist damit?"
    „Wenn du ganz bei der Sache wärst, wüßtest du es ebenfalls. Ich habe DORIFER mit keinem Wort erwähnt. Das bedeutet, zumindest Horn ist ein schwacher Telepath, und weiß der Himmel was noch. Sie haben LEDAS Verschwinden gefühlt ... Uns steht noch eine riesige Überraschung bevor, Beodu, darauf kannst du dich verlassen!"
    Sie wanderten bis zum Sonnenuntergang in der karstigen, trotz aller Kälte sonnendurchglühten Landschaft umher. Rhodan hatte gern die Hütten untersucht, doch Beodu hatte zu Recht eingewandt, daß der Privatbereich der Creder sie wenig anging.
    In herabsinkender Dunkelheit suchten sich die beiden einen Weg zum Dorfplatz hin. In der Mitte der freien Fläche brannte ein kleines Feuer, und Rhodan fragte sich, woher die Creder dafür das Brennmaterial nahmen.
    Vielleicht Kunststoff aus leerstehenden Baracken. Schließlich konnten nur wenige der niedrigen Bauwerke bewohnt sein. „Ah, kommt nur!"
    Rhodan erkannte die Stimme. Es war Bono, der da aufmunternd gerufen hatte. Rings um die schwachen Flammen saßen wie leblos siebenundzwanzig Creder, die letzten ihres Volkes, und schienen den Ankömmlingen keinerlei Aufmerksamkeit zu widmen. Eine fast surreale

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