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1391 - Die Nacht des Pfählers

1391 - Die Nacht des Pfählers

Titel: 1391 - Die Nacht des Pfählers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sprach davon, dass wir in den restlichen Stunden wohl kaum zum Schlafen kommen würden.
    »Einer muss immer Wache halten«, sagte ich abschließend.
    »Du denkst dabei an diese Sofia…«
    »An wen sonst?« Ich stellte das Glas auf den Tisch. »Sie ist eine Blutsaugerin, und sie wird ihrer Gier folgen müssen. Dazu kommt sicherlich ihr Wunsch nach Rache. Beides wird sie leiten wie ein Trieb. Es gibt für sie nur diesen einen Weg.«
    »Dann warten wir auf sie.«
    Dunja und Marina hatten unser Gespräch gehört. Innerhalb des Hauses hatten sie bisher nur so etwas wie eine Statistenrolle innegehabt. Nun meldete sich Marina, die Anführerin der beiden, indem sie sagte: »Wenn ihr bleiben wollt, könnt ihr das. Unser Auftrag ist erledigt. Wir werden von hier verschwinden.«
    »Zu Fuß?«, fragte ich.
    »Nein, wir nehmen unseren Wagen. Er ist zwar beschädigt, aber ich denke, dass er noch fahrtüchtig ist.«
    »Klar.« Ich schaute sie an. Wie Hexen sahen sie nicht aus, aber die Personen, die auf Besen durch die Nacht ritten, gehörten auch mehr oder weniger ins Reich der Fabel.
    »Wie wird es bei euch weitergehen?«, fragte Suko.
    Beide lächelten, doch nur Marina gab die Antwort. »Jetzt ist alles neu, und wir wissen es nicht. Auch wenn wir es wüssten, wir würden es nicht verraten, denn das würde Assunga nicht wollen.«
    »Bisher habt ihr Glück gehabt«, sagte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich denke, dass da noch jemand übrig ist und draußen ideale Bedingungen hat für die Beutejagd.«
    »Du denkst an Sofia?«
    »Genau. Sie ist eine Vampirin. Und sie steckt voller Hass.«
    Marina beugte sich beim Sprechen vor. »Aber unser Blut wird ihr nicht bekommen. Sie wird sich daran vergiften, darauf kannst du dich verlassen, Sinclair.«
    »Das habe ich gesehen. Euer Blut bekommt den Vampiren nicht. Aber natürlich scheint mir das nicht. Woran liegt das?«
    »Auch darauf wirst du keine Antwort erhalten, Sinclair.«
    »Okay, lassen wir das. Nur dürft ihr nicht vergessen, dass es noch andere Methoden gibt, euch zu töten. Oder wollt ihr in Gefahr laufen, dass euch die Hälse umgedreht werden?«
    »Dazu wird es nicht kommen. Wir sind nicht nur gewarnt, wir sind sogar zu zweit.«
    Ich hob die Schultern. »Es ist eure Entscheidung. Bestellt Assunga, dass sie nichts übertreiben soll. Auch sie ist nicht allmächtig.«
    Eine Antwort erhielt ich nicht. Beide drehten sich mit scharfen Bewegungen herum und gingen auf die Tür zu. Wenig später waren sie verschwunden.
    Wohl in unserer Haut fühlten Suko und ich uns nicht. Irgendetwas stand uns noch bevor, das spürten wir beide…
    ***
    Sofia irrte durch den Wald!
    Das heißt, nur in der ersten Zeit passierte dies.
    Sie war eine Vampirin, sie war jemand, die sich vom Lebenssaft der Menschen ernähren musste, und als Vampirin verfügte sie daher über eine ganz besondere Art der Witterung.
    So war sie als Wiedergängerin in der Lage, Menschen zu riechen, auch wenn diese sich in einiger Entfernung aufhielten. Genau darauf setzte sie.
    In diesem dichten Wald fand sie alles mögliche, nur keinen Weg oder Pfad, der hinausführte, aber sie war in der Lage, den Geruch der Menschen wahrzunehmen und auch die entsprechende Richtung zu erkennen. Als sie das geschafft hatte, ging es ihr besser, denn, die Opfer, die Nahrung, die Menschen also waren in der Nähe. Eine schwache Ausströmung, mehr war es nicht, aber die konnte sie riechen.
    Die Richtung stand jetzt für sie fest, und sie ging davon aus, dass alles andere von allein lief.
    Die Vernichtung des Supervampirs war zwar nicht vergessen, aber sie dachte jetzt mehr an sich selbst, und der Blutgeruch würde sie perfekt an das erste Etappenziel führen. Das war für sie die Straße.
    Der Wald setzte ihr weiterhin zahlreiche Hindernisse entgegen.
    Sie musste sich ducken, sich schlank machen, abtauchen und wieder in die Höhe kommen, und das alles klappte immer besser, je weiter sie vorankam. Mit jedem Schritt, den sie zurücklegte, fühlte sie sich stärker und besser. Dass sie mal stolperte, störte sie nicht, und sie registrierte trotz des Nebels, wie sich die Bäume allmählich lichteten und sich dabei der Belag auf dem Boden veränderte. Sie trat nicht nur mehr in das Laub hinein, sondern hörte es unter ihren Stiefelsohlen knacken, wenn das Unterholz unter ihrem Gewicht brach. Es wurde auch etwas heller. Sie glaubte, einen breiten Streifen vor sich zu sehen, das konnte nur die Straße sein.
    Wenig später hatte sie ihr erstes Ziel

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