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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Benny lachte krächzend. »Schön, dass du gekommen bist und die alten Zeiten nicht vergessen hast.«
    »Du wirst mich ja nicht nur gerufen haben, um mich zu fragen, wie es mir geht?«
    »Nein, das nicht.«
    »Okay.« Ich suchte mir einen Platz aus, wo ich mich ebenfalls hinhocken konnte. Benny hatte bereits vorgesorgt. Er drückte mir einen Klappstuhl in die Hand.
    »Da, mach es dir bequem.«
    Ich nahm Platz. Schaute Sir Benny an. Hinter mir spürte ich die Wärme der Feuer. Vor mir war es nasskalt.
    Sir Benny hatte sich verändert, aber seine Augen blickten noch immer sehr wach in die Welt. Über sein Haar hatte er eine Wollmütze gestreift. Von seiner Gesichtshaut war nicht viel zu sehen, da sie von zahlreichen Bartstoppeln bedeckt wurde, die aussahen wie schmutziger Schnee. Er trug eine dicke Hose und eine ebenfalls dicke Jacke, die er nicht geschlossen hatte, sodass ich noch den dunklen Pullover sah.
    »Frag mich nicht, wie es mir geht, Geisterjäger, ich sage es dir auch so.«
    »Das hatte ich auch nicht vorgehabt.«
    Er nickte und schaffte sogar ein Grinsen. »Es geht mir wie allen anderen hier – den Umständen entsprechend. Man fügt sich, man richtete sich ein. Ich habe damals einen Fehler gemacht.« Er hob die Schultern. »Pech gehabt.« Er lachte in sich hinein. »Ich wollte einmal ein bisschen Kohle haben, deshalb habe ich gedealt. Na ja, vergessen wir das. Ich lebe jetzt hier und denke auch nicht mehr viel an die alte Zeit zurück.«
    »Manchmal aber doch«, sagte ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sonst hättest du mich nicht kommen lassen.«
    »Gut gefolgert, Geisterjäger. Ja, es stimmt. Ich habe dich kommen lassen, weil ich dich und deinen Kumpel Suko damals als faire Menschen erlebt habe.«
    »Na ja, man tut, was man kann.«
    »Nicht alle sind so, glaube mir. Ich hätte noch einige Kollegen mit reinreißen können, aber ich habe es nicht getan. Es ist alles vorbei. Hin und wieder lese ich Zeitungen. Sogar ins Internet habe ich schon reingeschaut. Ich bin fast auf dem Laufenden, und ich weiß, dass du noch immer weitermachst und gegen die Mächte der Finsternis kämpfst.« Er grinste mich an. »Gut ausgedrückt, wie?«
    »Kann man so sagen.«
    »Vampire, Werwölfe…«
    »Auch.«
    »Das ist gut.«
    »Warum?«
    Er fuhr durch sein Gesicht und krauste die Stirn. »Weil ich dir einen Tipp gehen kann, was die Werwölfe angeht.«
    »Wirklich?«
    »Ich gehe davon aus.«
    Ich überlegte. Sir Benny war jemand, den man auf keinen Fall als Spinner bezeichnen konnte, auch wenn er unter einer Brücke lebte.
    Das hatte sein Urteilsvermögen keinesfalls beeinflusst, und wenn er von einem Werwolf sprach, würde er schon seine Gründe dafür haben.
    »Hast du einen gesehen?«
    »Leider nicht, Geisterjäger. Oder zum Glück nicht, kommt ganz auf die Sichtweise an.«
    »Wie kommst du dann darauf?«
    »Ich habe sie gehört.« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
    »Ja, ich konnte sie hören. Ihr Heulen, ihre unheimlichen Laute in der Nacht. Es gab auch welche, die ihre Schatten sahen. Riesige Gebilde. Keine Hunde, wenn du das meinst. Das sind Wölfe gewesen, die hier die Gegend unsicher gemacht haben.«
    Ich war etwas enttäuscht, gab das allerdings nicht zu und meinte nur: »Ein wenig dünn, dein Verdacht.«
    »Aber es gibt sie doch, die Werwölfe – richtig?« Er ging nicht auf meine Bemerkung ein.
    »Das schon, nur…«
    »Moment, Geisterjäger.« Er hob einen Arm. »Das ist nicht alles gewesen. Es gab auch Opfer. Zwei unserer Hunde sind durchgedreht. Sie rannten plötzlich weg, als sie das Heulen hörten, aber sie kamen nicht mehr zurück. Wir haben sie später gefunden. Sie lagen in den alten Flussauen. Tot. Zerfetzt, zerbissen, wie auch immer. Und das habe ich mir nicht ausgedacht, John Sinclair. Das ist ein Fakt.«
    »Sonst noch was?«
    Ihm gefiel die Frage nicht. »He, hört sich das an, als wolltest du mir nicht glauben?«
    »Nein, nein, aber ich brauche mehr Beweise, verstehst du? Zerfetzte Hunde können eine ganz andere Ursache haben. Ich denke da an irgendwelche Kampfhunde, die frei herumlaufen und ihre Artgenossen angreifen.«
    »Mehr als an Werwölfe?«
    »Eigentlich schon.«
    Sir Benny schwieg und lehnte sich dabei zurück. Jetzt wäre eigentlich der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meinen Besuch abgebrochen hätte, aber irgendetwas hielt mich hier unter der zugigen Brück fest. Das konnte noch nicht alles gewesen sein.
    »Du denkst jetzt nach, wie?«
    »Das tue ich.«
    Sir Benny drehte sich zur

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