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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte gedreht!
    Wer immer hinter dem Lenkrad hockte, er wollte mich mit dem Fahrzeug killen, und das war leider schneller als ich. So konnte ich hören, dass der Wagen aufholte. Auch wenn ich Haken schlug wie ein Hase, dem Wagen konnte ich nicht entkommen.
    Er würde mich erwischen, mich rammen, mich in die Höhe schleudern, und leider war es zu spät, stehen zu bleiben, die Waffe zu ziehen und auf den Wagen zu feuern, wer immer auch in ihm saß und ihn lenkte.
    Während ich rannte, warf ich einmal einen Blick über die Schulter. Ja, er war bereits verdammt dicht hinter mir. Durch den hellen Teppich flogen die dunklen Erdklumpen, die die Reifen aus dem recht weichen Boden rissen. Einige Schritte weiter merkte ich, dass das Gelände wieder leicht anstieg. Wahrscheinlich rannte ich jetzt auf das Flussufer zu. Ein Sprung ins Wasser war immer noch besser, als von einem Fahrzeug überrollt zu werden.
    Plötzlich war das Licht weg. Oder ein großer Teil von ihm. Ich fand mich zunächst nicht zurecht, bekam dann einen harten Schlag gegen den Rücken und wurde nach vorn geschleudert.
    Diesmal fiel ich hin.
    Mit den Händen schützte ich mein Gesicht. Dann hörte ich einen bösen Schrei, der noch in der Luft lag, als mir etwas in den Rücken schlug. Ich hörte einen weiteren, kaum noch menschlichen Laut und kämpfte heftig gegen den Griff in meinem Rücken an, in dem ich mich zur Seite warf.
    Etwas kratzte über das Leder meiner Winterjacke, aber die Pranke mit den Krallen konnte nicht mehr richtig zugreifen. Ich kam frei, warf mich nach vorn und nutzte den Schwung aus, um wieder auf die Beine zu gelangen. Ich zog meine Beretta und drehte mich sofort herum.
    Das Bild, das mir in der nächsten Sekunden präsentiert wurde, brannte sich in mein Gedächtnis ein. Ich hatte mir ja einiges vorgestellt, aber nicht das, was ich tatsächlich zu sehen bekam.
    Im Wagen hockte ein Werwolf auf der Seite des Beifahrers. Er hatte die Tür aufgestoßen und sich aus dem Fahrzeug gelehnt, um mich zu schnappen. Fast wäre es ihm gelungen, aber das glatte Leder meiner Jacke hatte mich gerettet.
    Die Beretta mit den geweihten Kugeln hielt ich in der Hand. Im ersten Augenblick war ich zu geschockt, um abzudrücken. Ich konnte noch sehen, dass der dunkle Van von einer Frau gefahren wurde, die jetzt Gas gab und das Auto in eine Rechtskurve zog, sodass es zwar nicht aus meiner Sichtweite verschwand, aber ich kein Ziel mehr hatte, in das ich die Kugel hätte schicken können.
    Durch den Fahrtwind und auch durch die Hilfe der Bestie klappte die Tür wieder zu. Die Fahrerin schaltete einen Gang höher, drückte aufs Gaspedal und fuhr davon.
    Sie brauchte auf nichts Rücksicht zu nehmen. Sie konnte durch die Landschaft brettern, was bei dieser Ebene nicht mal schwierig war. Ich schaute nur den Blutaugen der Rücklichter hinterher und fluchte mir meinen Frust aus dem Leib.
    Dabei musste ich zufrieden sein, noch mal mit dem Leben davongekommen zu sein. Und ich wusste jetzt, dass die Geschichte von den Werwölfen kein Märchen war.
    Einen hatte ich gesehen, und die Zeit war auch lang genug gewesen, um mir seinen Anblick einzuprägen.
    Kein Mensch mehr, sondern ein Wolf.
    Ich hatte es hier mit einer Bestie zu tun, die nur darauf erpicht war, an Menschen heranzukommen, um sie zu töten. Die Leiche im Wasser war der beste Beweis dafür.
    Auch die roten Heckleuchten waren mittlerweile verschwunden, als wären sie von einem Maul gefressen worden. Nur ging ich davon aus, dass dieser Van nicht verschwand. Er wurde irgendwo hingefahren und abgestellt werden, denn die Bestie wusste jetzt, dass es in der Nähe ein entsprechendes Opfer gab.
    Wahrscheinlich hatte die Fahrerin vorgehabt, den Van auf der anderen Uferseite zu parken, um die Berber überfallen zu können.
    Dass ihr plötzlich zwei völlig fremde Personen entgegen gekommen waren, musste sie irritiert haben.
    Dass hier oben etwas passiert war, hatten auch Benny und seine Leute bemerkt. Ich hörte den ehemaligen Polizisten etwas rufen. Um ihn zu beruhigen, trat ich nahe an das Ufer und winkte mit beiden Händen, wobei ich hoffte, dass meine Gestalt von ihm gesehen wurde.
    »Sie werden es wieder versuchen, John.«
    Ich hatte meinen Freund Suko gar nicht gehört und momentan auch nicht an ihn gedacht. Als ich mich umdrehte, stand er vor mir und hatte die Hände in die Hüften gestützt.
    »Bei dir alles okay?«, fragte ich.
    »Ich kann nicht klagen. Nur würde ich meinen, dass wir uns beide nicht perfekt

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