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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die andere Flussseite. »Irgendwo in der Dunkelheit versteckt lauert der Killer, das verfluchte Geschöpf der Nacht.«
    »Ja«, bestätigte ich.
    »Bald ist Mitternacht«, flüsterte mir Benny zu. »Ich habe das Gefühl, dass sie um diese Zeit angreifen. Ich kann es nicht beweisen, aber es könnte hinkommen.«
    »Angreifen?«, fragte Suko.
    »Ja – uns.«
    »Und weiter?«
    »Sie kommen. Sie dringen in unser kleines Reich ein und holen sich, was sie brauchen.«
    »Keine Sorge«, sagte Suko und klopfte ihm auf die Schulter. »So weit lassen wir es nicht kommen.«
    »Was wollen Sie denn dagegen tun?«
    »Ich weiß es noch nicht. Wenn mein Freund John zustimmt, würde mir eine Möglichkeit einfallen.«
    »Und welche?«, fragte ich.
    Suko deutete auf die andere Seite. »Von dort klang das Heulen auf. Deshalb denke ich, dass wir uns mal in diese Richtung bewegen und uns dort umschauen sollten.«
    »Nicht schlecht.«
    »Aber wir wären dann allein!«, widersprach Benny. »Das könnt ihr nicht machen.«
    »Es ist immer besser, wenn man dem Gegner entgegengeht, als auf ihn zu warten. Das solltest du noch aus deinen alten Kampftagen bei der Polizei kennen.«
    »Schon… aber ich habe meinen Freunden versprochen, dass wir sie schützen.«
    »Wie denn, wenn wir nichts unternehmen? Sollen wir warten, bis der Wolf oder die Wölfe euch tatsächlich überfallen, und dabei riskieren, dass man den einen oder anderen umbringt? Das willst du doch auch nicht, oder täusche ich mich?«
    »Nein.«
    »Dann ist alles klar.«
    Benny gefiel unser Plan zwar noch immer nicht, aber er stellte sich auch nicht gegen ihn. Er fragte noch, ob wir das Boot nehmen wollten, doch das ließen wir.
    »Die Brücke ist bequemer«, sagte Suko.
    »Geht ihr zu Fuß oder…«
    »Ja. Die Autos lassen wir stehen. Zu Fuß können wir uns besser anschleichen und vertreiben den Wolf nicht.«
    »Gut, tut, was ihr nicht lassen könnt.«
    Gemeinsam gingen wir zurück zum Lagerplatz von Bennys Freunden. Sir Benny schaute immer wieder zum anderen Ufer hin und flüsterte einmal: »Wenn der Mist hier vorbei ist, dann mache ich drei Kreuzzeichen. Darauf könnt ihr euch verlassen.«
    Wir lächelten. Seine Reaktion war verständlich. Er hatte sich die Lage anders vorgestellt. Wir kamen, wir stellten die Wölfe, und dann war es vorbei – so hatte er gedacht.
    Aber die Gestalten aus dem Reich der Finsternis waren raffiniert.
    Als hätten sie von den Menschen gelernt.
    Als wir den Platz unter der Brücke erreichten, begrüßte uns das große Schweigen. Die Berber hatten ihre Behausungen verlassen und erwarteten uns. Sie standen in einer Reihe, die Blicke waren auf uns gerichtet, und auch als wir stehen blieben, traute sich niemand, ein Wort zu sprechen.
    »Ich mache das«, sagte Benny.
    »Gern.«
    Er trat vor und räusperte sich. »Also«, sagte er und sprach so laut, dass ihn alle hören konnten. »Ihr habt das verdammte Heulen gehört, und ihr wisst, dass es echt war und dass kein Schwein es nachgemacht hat.«
    Einige nickten, andere senkten die Köpfe. Es blieb weiterhin still, und nur das Hecheln der Hunde war zu hören.
    »Gut, es ist eine verdammte Sache, das weiß ich selbst, aber sie ist nicht so schlimm, als dass wir sie nicht in den Griff bekommen könnten.«
    »Was willst du denn tun?«, rief jemand.
    »Ich gar nichts, sondern Sinclair und Suko.«
    »Scheiße, das sind Bullen, aber keine Raubtierfänger.«
    Nach dieser Bemerkung fingen einige an zu lachen, hörten aber sofort auf, als Benny sie anfauchte.
    »Die beiden hier wissen verdammt genau, was Sache ist. Darauf könnt ihr euch verlassen. Die sind echt stark. Die kennen ihre Gegner und auch deren Tricks. Deshalb will ich keine verdammte Kritik hören. Wir müssen es nun durchziehen, ob wir wollen oder nicht.«
    »Okay. Was habt ihr vor? Sollen wir warten, bis die verdammten Killer hier erscheinen?«
    »Ja, ihr bleibt hier, und ich auch.«
    »Und was machen die Bullen?«
    »Die werden Wölfe jagen. Sie werden versuchen, sie zu stoppen. Sie werden uns retten, hört ihr?«
    Diesmal lachte keiner, denn Sir Benny hatte genau die richtigen Worte gefunden.
    Ich sagte noch etwas. Ich sprach davon, dass wir keine Garantien geben konnten und wir auch nicht wussten, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun hatten.
    »Aber«, so läutete ich den Schluss ein, »wir haben genau die Waffen, die für sie tödlich sind. Geweihte Silberkugeln zum Beispiel, denn euer Freund Sir Benny hat uns nicht grundlos kommen lassen. Er weiß,

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