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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freude und der Vorfreude.
    Mutter und Tochter hatten es jetzt eilig, ihren Van zu erreichen.
    Bei der Herfahrt hatte sich Alice noch im Fond versteckt. Das wollte sie jetzt nicht mehr, und so stieg sie auf der linken Beifahrerseite ein, während sich Kiri hinter das Lenkrad setzte.
    Noch konnte sie fahren. Noch war sie mehr Mensch als Wölfin.
    Aber die Zeitspanne, in der sie es nicht mehr konnte, war absehbar.
    So lange musste sie sich noch halten.
    Nach einer kurzen Umdrehung des Zündschlüssels hörte sie das satte Geräusch des Motors.
    Für sie war alles klar.
    Sekunden später rollten bereits die Räder über einen unebenen und weglosen Boden hinweg. Sie hatte das Licht der Scheinwerfer noch nicht eingeschaltet. Erst als sie die Mulde verlassen hatten, leuchtete es vor dem Wagen auf.
    Der bleiche Teppich aus Scheinwerferlicht legte sich über den Untergrund und wurde nach vorn geschoben. Sie fuhr nicht schnell, trotzdem schwankte der Van über jede Bodenwelle hinweg, sodass sich die beiden Insassen vorkamen wie auf einem Schiff.
    Vor ihnen fraß das Licht die Dunkelheit. In einem weiten Bogen rollten sie der Brücke entgegen. Es war ihnen egal, ob sie gesehen wurden oder nicht. Die Penner unter der Brücke würden den Van für ein normales Fahrzeug halten, von dem ihnen keine Gefahr drohte.
    Sie würden sich irren. Daran dachte besonders Alice, die auf dem Sitz des Beifahrers hockte, sich nicht angeschnallt hatte und sich mit ihren Pranken am Armaturenbrett abstützte.
    Sie stierte nach vorn. Ihr Maul stand offen. Keuchgeräusche drangen hervor. An den Maulseiten klebte Geifer in unzähligen kleinen Blasen. Alice war gierig auf die menschliche Beute, und Kiri fragte sich, ob sie sich mit einem Opfer zufrieden geben würde. Sie war nicht auszurechnen und würde erst gegen Morgen wieder normal werden.
    Auf die Vorgänge der zurückliegenden Nacht konnte sie dann nicht angesprochen werden. So etwas wischte sie einfach weg. Es gab für sie nur den Weg aus Blut und Gewalt in diesem Zustand.
    Kiri Bayonne fuhr nicht zu schnell. Sie hatten die Höhe der Brücke erreicht, befanden sich auf dem überwachsenen Weg und rollten direkt auf das Ziel zu.
    Auch Kiri schaute starr nach vorn. Sie war hochkonzentriert.
    Auch wenn bisher alles glatt verlaufen war, musste sie immer mit Problemen rechnen. Sie spürte, wie sich die kleinen Fellhaare überall an ihrem Körper in die Höhe stellten. Es war so etwas wie eine Warnung, die einen Moment später Gestalt annahm.
    Nein, es waren zwei Gestalten. Noch schattenhaft zu sehen. Sie standen entweder noch auf der Brücke oder ein Stück vor ihr. So genau sah sie das nicht.
    Fernlicht!
    Es knallte in die Dunkelheit hinein. Mit all seiner Helligkeit zerriss es die Schatten und holte das hervor, was sich bisher darin verborgen hatte.
    Zwei Männer!
    Auf dem Nebensitz schrie Alice vor Gier und Lust auf!
    ***
    Ob das Fahrzeug schnell oder langsam fuhr, war für uns nicht auszumachen. Jedenfalls rollte es heran. Es kam näher, und wir schauten direkt in das Licht, das uns nicht blendete. Ob wir bereits vom Fahrer gesehen worden waren, war nicht festzustellen. Er reagierte noch nicht, aber Sekunden später veränderte sich unsere Welt und verlor ihren Schutz und ihre Intimität.
    Das Fernlicht erwischte uns!
    Es war wie eine knallharte und grelle Botschaft. Wir standen plötzlich inmitten dieses Lichtmantels, ohne einen Schutz zu haben.
    Wir schlossen zwar die Augen, allerdings etwas später. Da hatte uns die helle Fülle schon erwischt und uns so geblendet, dass wir auch mit geöffneten Augen nichts hätten sehen können.
    Wir hörten den Wagen, und das Geräusch des Motors nahm zu.
    Ein Zeichen, dass der Wagen weiterhin in unsere Richtung fuhr und sicherlich auch nicht abstoppen würde.
    Das alles hatte ich innerhalb eines winzigen Zeitraums aufgenommen, aber ich wollte nicht weiterhin mit geschlossenen Augen stehen bleiben. Das Geräusch des fahrenden Wagens dröhnte mir in den Ohren. Ein kurzer Blick – und im nächsten Augenblick machte ich einen gewaltigen Satz nach links.
    Es war ein Topsprung, der allerdings nicht ausreichte, um der gesamten Gefahr zu entwischen. Deshalb verlängerte ich den Sprung in eine Laufbewegung und stellte fest, dass mich das Licht nicht mehr festhielt.
    Ich rannte trotzdem weiter in die vor mir liegende Dunkelheit, die dann wich, als mich das verdammte Fernlicht abermals erfasste und ich mich plötzlich wieder in dessen grellen Zentrum befand.
    Der Wagen

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