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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Laternen, die man in stromloser Zeit gebraucht hatte, um den Fischern den Weg in den Hafen zu weisen.
    Jane stand nicht an meiner Seite. Sie hatte sich vor der untersten Stufe der Treppe aufgebaut und schaute in die Höhe. Das Gesicht zeigte keinen entspannten Ausdruck. Sie schien über etwas stark nachzudenken, und ich musste sie zwei Mal ansprechen, bevor sie überhaupt etwas registrierte.
    »Was gibt es denn so Besonderes an der Treppe?«
    Die Detektivin schüttelte den Kopf. »Nicht an der Treppe«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Sondern?«
    Sie deutete in die Höhe. »Weiter oben, John. Das könnte zu einem Problem werden.«
    »Wieso?«
    »Tut mir Leid. Ich kann es dir nicht sagen, aber ich spüre etwas. Es ist wie eine Warnung, die ich dir nicht genau erklären kann. Du weißt, dass in mir etwas steckt.«
    »Dann könnte es sein, dass wir dort oben etwas erleben, das nicht normal ist?«
    »So kann man es sagen.«
    »Und du willst hoch?«
    »Sicher, was hast du denn gedacht?«
    »Dann komm.«
    Zu hören war nichts. Abgesehen von den Geräuschen, die unsere Schritte verursachten. Wir versuchten, sie in Grenzen zu halten. Jane hatte es sich nicht nehmen lassen, vorzugehen. Ihre rechte Hand streichelte das Geländer, während sie den Kopf in den Nacken gedrückt hatte und abwartete, was wohl in den nächsten Minuten passierte.
    Es tat sich nichts. Wie es sich für einen Turm gehörte, führte die Treppe als Serpentine hoch. Ob sie am Dach endete, wussten wir nicht, denn wir erreichten zunächst mal eine Zwischenetage. Sie bestand aus einem Raum, wie man ihn in jedem Museum fand.
    Hier waren Gegenstände aus alter Zeit ausgestellt worden.
    Allerdings entdeckten wir keine Folterinstrumente. Dafür Schemel, ein Pult, auch alte Schriften und natürlich Landkarten und Karten für Seefahrer. Was hier ausgestellt wurde, passte einfach.
    »Nichts Besonderes«, sagte ich.
    »Ja«, murmelte Jane und schaute sich um.
    »Du bist trotzdem nicht zufrieden.«
    »Ach, was heißt zufrieden? Das hier kann nicht alles sein.«
    »Es geht ja noch höher.«
    »Sei nicht so realistisch, John. Hier ist etwas passiert. Hier hat sich etwas ausgebreitet…«
    Ich stellte eine vorsichtige Frage. »Hat es mit Hexen zu tun? Spürst du den Alarm im Innern?«
    »In etwa.«
    »Die Zeit der Hexen liegt einige hundert Jahre zurück.«
    Jane gab mir keine Antwort. Sie schaute mich nur mit einem scharfen Blick an, ging an mir vorbei und auf die Treppe zu, weil sie die nächste Etage erreichen wollte.
    Ich war gespannt, was man uns dort bot. Jedenfalls wies nichts auf einen weiteren Besucher hin. Die Stille blieb bestehen, und es drohte uns auch keine Gefahr.
    In der folgenden Etage erlebten wir ebenfalls nichts Aufregendes.
    Alte Möbelstücke wurden hier ausgestellt. Schränke, Bänke, Tische und Stühle. Auch eine Truhe sahen wir, deren Deckel aufgeklappt war. Sie stand unter einer der schmalen Öffnungen in der Wand, die als Fenster dienten.
    »Und?«, fragte ich.
    Jane hob die Schultern an. »Ich weiß es nicht, John. Ich bin noch immer beunruhigt.«
    »Hast du denn etwas entdeckt?«
    »Bisher nicht. Ich wundere mich allerdings noch immer darüber, dass der Eingang nicht verschlossen war. Das hat etwas zu sagen, ob du es glaubst oder nicht.«
    »Und was?«
    »Frag doch nicht. Hier ist schon vor uns jemand gewesen und hat Zeichen gesetzt. Ich bin davon überzeugt, dass der Turm nicht nur eine Rolle gespielt hat, sondern wieder eine spielen wird. Und das hängt mit dem Treffen zusammen.«
    »Es findet aber nicht hier statt.«
    »Das weiß ich. Trotzdem kannst du mich nicht davon abbringen. Ich weiß, dass etwas nicht stimmt, und dabei bleibe ich.«
    Jane war keine Person, die irgendwelchen Hirngespinsten nachlief. Auch wenn uns bisher nichts aufgefallen war.
    Ich überließ Jane die Initiative und schaute zu, wie sie nach vorn ging. Sie wollte durch den Raum mit den Ausstellungsstücken gehen und sich informieren oder auch ihr Gefühl bestätigt wissen. Es kam ganz darauf an.
    Plötzlich blieb sie stehen. Scharf drehte sie sich nach einigen Sekunden herum. Dabei saugte sie hörbar den Atem durch die Nase ein und flüsterte mir zu: »John, komm her. Das ist der Geruch…«
    Ich ging langsam. »Was riechst du denn?«
    »Den Tod…«
    Die Antwort hinterließ bei mir einen leichten Schauder. Jane hatte sich wieder umgeschaut. Ihr Blick war an der offenen Truhe haften geblieben. Und genau dort lief sie hin. Auf dem Holzboden klangen ihre Tritte lauter,

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