Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lässt sich ein John Sinclair nicht aufhalten.«
    »Dann müsste man ihn töten.« Die Schattenhexe lachte auf.
    »Müsste man. Aber es wäre nicht gut. So sehr Sinclair und ich auch auf verschiedenen Seiten stehen, es gibt manchmal Konstellationen, da sind wir gezwungen, zusammenzuhalten. Noch sind nicht alle Fronten geklärt, und ich brauche Sinclair. Aber hier werden wir alles tun, um ihn daran zu hindern, dass er unsere Feier stört. So sehe ich das.«
    Cornetta Schibone nickte, obwohl sie nicht wusste, wie der Plan aussah. Da verließ sie sich auf ihre Meisterin, und die weihte Cornetta in den nächsten Sekunden ein…
    ***
    Was war richtig, was war falsch?
    Die Gegenseite wusste jetzt Bescheid und würde sich auf uns einstellen. Weder Jane noch ich glaubten daran, dass Assunga und Cornetta Schibone ihren Plan aufgeben würden. Dazu hatten sie zu viel investiert. Besonders die Schattenhexe, denn ihr müsste es erst nach langer Suche gelungen sein, die rothaarige Cornetta zu finden, um mit ihr zusammen zuschlagen zu können.
    Wir saßen im Ford Ka und überlegten laut.
    Jane sagte: »Ich glaube nicht daran, dass Assunga sich nur diese Carlotta als Helferin ausgesucht hat.«
    »Davon kann man ausgehen bei dieser Menge von Besuchern.«
    »Gut, dann gibt es noch andere. Stellt sich nur die Frage, wie wir sie erkennen. Es gibt keine Hexen, die auf einem Besen durch die Luft reiten oder die mit einem Buckel und krummer Nase und Warzen im Gesicht herumlaufen. Stellt sich die Frage, wie wir Assungas Helferinnen erkennen?«
    Ich musste lachen. »Das fragst du noch? Den richtigen Draht zu den Hexen hast du.«
    »He, he, mal langsam.« Jane schüttelte den Kopf. »Ich sehe mich nicht als Hexe an.«
    »Da stimme ich dir zu. Aber gewisse Eigenschaften sind dir doch nicht abzusprechen – oder?«
    »In sehr geringem Maße nur.«
    »Egal.«
    »Ich spüre jedenfalls nichts, wenn du das meinst.«
    »Schade«, sagte ich. »Dann lass uns fahren.«
    »Wohin?«
    »Wir sollten die Polizei benachrichtigen. Schon allein deshalb, weil dort oben ein Toter im Turm liegt.«
    »Das würde ich nicht für verkehrt halten.«
    Es war wirklich besser, wenn wir es so machten. Sollte es zu einer großen Auseinandersetzung kommen, was ja sehr wahrscheinlich war, konnte es auch ein Chaos geben, und dann würde die Polizei unter Umständen zwischen die Fronten geraten, was nicht eben gut war.
    Es würde hier in Preston nur einen Posten geben. Eine kleine Dienststelle. Die Kollegen, mit denen wir es normalerweise zu tun hatten, taten ein paar Meilen weiter in Edinburgh Dienst, doch sie würden wir nicht in den Fall mit hineinziehen.
    »Also gut«, sagte ich.
    Niemand störte uns, als wir den Leihwagen starteten. Ich wunderte mich allerdings darüber, dass niemand den Turm besichtigte. Er war ein Ort, in dem es vor vielen Jahrhunderten den Hexen verdammt schlecht ergangen war. Eine Besichtigung hätte eigentlich zum Programm gehört. Möglicherweise hatte man bewusst darauf verzichtet, weil man die Gräuel nicht wieder so präsent machen wollte.
    Wir kurvten wieder nach Preston hinein. Die kleine City strömte das Flair einer typischen Hafenstadt aus. Man sah es an den Auslagen der Geschäfte, in denen Dinge verkauft wurden, die direkt oder indirekt mit dem Meer zu tun hatten.
    Graue Häuser. Klein oder höchstens mittelgroß mit ebenfalls grauen Dächern, als wollte sich dort die Farbe des Meeres wiederfinden. Wie auch die der Wolken, die eine dichte Schicht am Himmel bildeten und aussahen wie eine in verschiedenen Grautönen schimmernde Mauer, die von keinem Sonnenstrahl durchbrochen wurde.
    Jane erkundigte sich bei einer älteren Frau nach der Polizeistation.
    Der kleine Bau lag nicht weit entfernt. Wir brauchten nur um die Ecke zu fahren.
    Das Haus stand etwas versetzt. Von der Straße her genügend weit entfernt, um noch einen Hof zu haben, auf dem zwei Streifenwagen abgestellt waren. Der Wind hatte auch die letzten Blätter von den nahestehenden Bäumen abrissen. Einige davon lagen auf den Dächern der Autos. Die Kälte hatte sie festkleben lassen, da sich die Temperaturen bereits dicht unterhalb des Gefrierpunkts bewegten.
    Hinter den Fenstern im Untergeschoss brannte Licht. Die in der oberen Etage sahen so grau aus wie das Mauerwerk.
    In manchen Großstädten muss man klingeln, um in eine Polizeistation eingelassen zu werden. Das war hier nicht der Fall. Wir konnten die Tür aufziehen und gelangten in einen recht düsteren Flur. An den Wänden

Weitere Kostenlose Bücher