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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hingen alte Fahndungsplakate zwischen neuen Fotos, die uns allerdings nicht interessierten. Unser Ziel lag dort, wo aus einer offenen Tür Licht in den Flur fiel. Ich klopfte trotzdem an, bevor wir die Wache betraten.
    Besetzt war sie mit drei Leuten. Zwei jüngeren Männern und einem älteren, der, als wir den Raum betraten, seine Hand mit dem Telefonhörer sinken ließ.
    Der Kollege wandte uns sein Gesicht zu. Er hatte nicht nur graue Haare, sondern auch einen grauen Oberlippenbart und wirklich stahlblaue Augen.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte er, bevor wir noch ein Wort sagen konnten, »Sie sind die beiden Menschen, von denen mir der Doktor berichtet hat.«
    »Genau die sind wir.«
    Er kam auf uns zu und stellte sich als Steve McDermatt vor. Sein Händedruck war kräftig. Er deutete darauf hin, dass er auch zupacken konnte. Wir erfuhren, dass er hier der Chef war, und er erklärte uns auch, dass er uns hätte suchen lassen, wenn wir nicht freiwillig zu ihm gekommen wären.
    »Deshalb sind wir ja hier«, sagte ich und nannte unsere Namen.
    »Dann nehmen Sie bitte Platz.«
    Es gab genügend Besucherstühle in der Nähe seines Schreibtischs.
    Der Raum selbst war auch groß genug, und als sich Kollege Mc Dermatt gesetzt hatte, schüttelte er den Kopf.
    »Da hat Mr. Quint noch mal Glück gehabt, dass Sie so schnell reagiert haben, Mr. Sinclair.«
    »Das denke ich auch.«
    Er lächelte schmallippig. »Wären Sie kein Kollege, würde ich an einen Zufall denken, dass sie rechtzeitig vor Ort waren. So aber kann ich nicht daran glauben. Liege ich da richtig?«
    »Ich denke schon«, sagte ich.
    McDermatt wirkte jetzt ebenso gespannt wie seine beiden Kollegen. Es war besser, wenn ich mit der Wahrheit herausrückte, auch wenn es den Männern schwer fallen würde, mir zu glauben.
    Aber ich erzählte ihnen alles, was Jane und ich bisher in Erfahrung gebracht hatten, nur dass es sich bei den gefährlichen Weibern um echte Hexen unter Anführung der Schattenhexe Assunga handelte, verschwieg ich. Die Kollegen erfuhren jedoch, weshalb wir hier waren und dass die Feierstunde möglicherweise gestört wurde.
    »Sie haben bereits jetzt ihre Zeichen gesetzt«, sagte ich zum Schluss. »Wobei Alan Quint noch Glück hatte. Eine Etage tiefer lieg jemand, für den wir nichts mehr haben tun können. Und ich würde auch sagen, dass Sie ihn vorerst dort liegenlassen. Ich möchte nicht, dass man auf den Toten aufmerksam wird und Aufregung entsteht.«
    McDermatt fand zunächst keine Worte. Er strich ein paar Mal über seine Stirn, bevor er den Kopf schüttelte. »Wer hätte das gedacht«, sagte er leise, »dass eine gut gemeinte Sache so endet. Ich jedenfalls habe damit nicht gerechnet.«
    »Das ist auch ungewöhnlich«, erklärte ich. »Aber wir können die Augen nicht vor den Tatsachen verschließen.«
    »Können Sie den Toten beschreiben, Mr. Sinclair?«
    »Das ist nicht einfach, denn er sieht nicht mehr sehr menschlich aus. Aber ich will es versuchen. Wahrscheinlich hat er auch etwas mit der Organisation der Feierlichkeiten zu tun.«
    »Das könnte zutreffen.«
    Ich beschrieb den Toten, und die drei Kollegen hörten mir gespannt zu, bis einer der Jüngeren plötzlich rief: »Das ist doch Tom Turner!«
    »Kann sein«, sagte McDermatt.
    »Wer ist Turner?«, wollte Jane wissen.
    McDermatt gab die Antwort. »Wir haben uns hier einen kleinen Kulturbetrieb geschaffen. Tom Turner ist so etwas wie der Initiator gewesen. Er hat alles in seine Hände genommen, und er hat auch mit dafür gesorgt, dass dieses Rehabilitationsfest stattfindet. Viel mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Klar, John.« Jane nickte mir zu. »Das passt doch. Die Hexen vergreifen sich zuerst an jenen, die das Fest vorbereitet und initiiert haben.«
    »Und wer gehört noch dazu?«, fragte ich.
    »Unser Bürgermeister, Sean West.«
    McDermatt schüttelte den Kopf. »Verdammt, wenn er auch zum Ziel dieser mordenden Weiber wird, dann weiß ich nicht, was ich noch machen soll.«
    »Wurde er denn über die jüngsten Ereignisse informiert?«
    »Nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen.«
    »Aber er wird sicherlich versuchen, Turner zu erreichen. Ich nehme an, dass die beiden Männer die Feier eröffnen sollten, richtig?«
    »So war es vorgesehen«, gab der Kollege leise zu. Dann schlug er für einen Moment die Hände vor sein Gesicht. »Wenn ich daran denke, dass die Menschen von Preston doch nur ihren guten Willen unter Beweis stellen wollten, und ich jetzt sehe, wie sich

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