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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen. »Merke dir den Namen gut.«
    »Hab ich schon. Und du kannst dich an den Namen Jane Collins gewöhnen.«
    »Ah ja, dann weiß ich Bescheid. Jane Collins. Jemand, der zu uns gehört, aber nicht auf unserer Seite steht.«
    »Du hältst dich für eine Hexe?«
    »Ich bin eine, verdammt.«
    »Und wie bist du dazu gekommen?«
    »Durch sie, durch eine mächtige Person, die mir auch einen Schutz geben wird.«
    »Sie spricht von mir, Jane!«
    Die Stimme war hinter der Detektivin aufgeklungen, und plötzlich hatte Jane das Gefühl, als würde ihr Nacken brennen, denn sie hatte die Stimme erkannt.
    Es war Assunga, die Schattenhexe!
    ***
    Mit dem Erscheinen dieser Person war die Waffe in Janes rechter Hand wertlos geworden. Natürlich, sie konnte schießen, dann aber war auch ihr Leben verwirkt. Gern gab sie es nicht zu, aber jemand wie Assunga war stärker als sie.
    »Es ist schon okay«, sagte sie leise und ließ den Arm mit der Waffe langsam sinken.
    Jane ahnte die Bewegung mehr, als dass sie sie wahrnahm. Dann erschien Assunga an ihrer rechten Seite und zeigte sich so ganz. Sie trug wie immer ihren langen Zaubermantel und gab sich der Detektivin gegenüber nicht feindselig. Beinahe vorwurfsvoll lächelnd blickte sie Jane Collins an. »Warum hast du das getan? Warum musst du dich in alles einmischen? Es ist nicht dein Spiel, das hier abläuft.«
    Jane blieb hart. »Es ist immer mein Spiel, wenn ich einen Mord verhindern kann. Bei dem ersten ist es mir leider nicht gelungen, beim zweiten sah es anders aus.«
    Cornetta Schibone mischte sich ein. Sie schob die Brille zurück, und auf ihrem Gesicht erschien ein wütender Ausdruck. »Aber sie ist eine von uns, verdammt! Ich habe es gespürt. Du, Assunga, hast mich zu dem gemacht, was ich bin. Du hast mein Leben gerettet und mir ein neues gegeben. Dann hast du mich losgeschickt, um als Rächerin aufzutreten. Und jetzt will man mich stoppen.«
    »Man wird es nicht schaffen.«
    »Genau darauf baue ich. Ich will nicht hier herumlaufen und so schwach sein wie damals das Kind. Das habe ich nicht nötig, verflucht. Ich bleibe auf deiner Schiene.«
    »Das wirst du, keine Sorge.« Assunga wandte sich wieder an Jane.
    »Es ist besser, wenn du dich raushältst. Dieser Abend mit der großen Rehabilitationsfeier wird stattfinden, aber er wird nach unseren Regeln ablaufen, das verspreche ich dir.«
    Jane gab nicht auf. »Und wie sehen deine Regeln aus? Sind es Mord und Totschlag? Wird Blut fließen? Ja, das wird es, denn ich kenne euch.«
    »Wir müssen über sie richten«, erklärte Assunga. »Sie sind aus den Löchern gekommen wie die Ratten und haben darauf gesetzt, dass wir alles vergessen haben. Das ist ein Irrtum. Es wurde nichts vergessen, gar nichts. Man hat uns die Chance zur Rache gegeben, und ich habe jemanden gefunden, der diese Chance nutzen wird.«
    Das hatte sie tatsächlich. Jane brauchte Cornetta Schibone nur anzuschauen, um dies zu erkennen. Die Gier und die Vorfreude in ihren Blicken waren nicht gewichen. Sie freute sich auf das, was kommen sollte.
    »Aber man bittet um Verzeihung«, sagte Jane leise. »Das ist doch etwas. Das ist einmalig. Man hat die Nachkommen derjenigen gefunden, die unschuldig verurteilt wurden, die man folterte, ermordete und verbrannte. Dafür will man um Vergebung bitten. Es ist ein Anfang…«
    »Stimmt alles, Jane. Es ist ein Anfang. Aber es ist zu leicht für sie. So etwas kann Schule machen. Überall in Europa können sich die Menschen zusammenfinden und ihre Schuld bekennen, um so der Bestrafung zu entkommen. Nein, das nehme ich nicht hin. Das ist zu einfach. Wenn wir schon die Chance haben, zurückschlagen zu können, müssen wir sie auch nutzen. Und hier machen wir den Anfang.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Diese Logik begreife ich nicht. Nein, so kann ich nicht denken!«
    »Du wirst dich damit abfinden müssen, Jane. Heute Abend wird es zu einem Hexenfest kommen, und niemand wird uns daran hindern.« Assunga hatte bei den Worten ihre Stimme kaum erhoben.
    Sie sprach die Wahrheit, sie tat es immer. Die Vernichtung des Schwarzen Tods hatte den Weg für sie freigemacht, und sie würde versuchen, ihre Macht zu stärken. Dazu gehörten die Grausamkeiten, die sie bei dieser Rehabilitationsfeier vorhatte.
    Jane stand auf verlorenem Posten und hatte das Gefühl, aus dem Unsichtbaren Schläge zu erhalten.
    Assunga verließ ihren Platz. Mit sehr langsamen Schritten ging sie zur Seite und stellte sich vor Cornetta, die heftig atmete und dabei

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