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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man’s nimmt. Ich denke, wir sollten im Wagen darüber reden. Dort ist es etwas wärmer.«
    »Gute Idee.«
    Es hatte sich in den Trümmern des verbrannten Hauses nichts verändert. Für mich waren sie ein Hort des Todes, und ich war froh, sie endlich hinter mich lassen zu können, denn dies war nicht mehr das Haus meiner Eltern, und so kamen heimatliche Gefühle nur schwer auf, abgesehen von Erinnerungen und jetzt auch Fragen, die sich auf getan hatten, denn ich ging davon aus, dass diese Nachricht eine starke Brisanz besaß.
    »Hast du eine Veränderung bemerkt?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Nein, John, nichts. Ich hätte mich sogar gefreut, wenn der unbekannte Typ mir einen Besuch abgestattet hätte. So aber muss ich dich enttäuschen. Allerdings glaube ich nicht daran, dass er sich zurückgezogen hat.«
    »Bestimmt nicht. Er wollte ja, dass wir zur Ruine fahren. Da hat er ein wenig Schicksal gespielt.«
    »Und wird es wohl weiterhin tun, wenn wir ihn nicht finden.«
    »Da sagst du was.« Ich blieb neben dem Auto stehen. »Außerdem habe ich den Eindruck, dass wir für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen sollen. Er hat uns einen Hinweis gegeben. Möglich, dass er uns auch einen zweiten oder dritten zukommen lässt.«
    Ich öffnete den Wagen, wir stiegen ein, fuhren aber noch nicht weg, und Jane fragte mich: »Ich sehe dir an, dass du etwas gefunden hast. Jetzt will ich wissen, was es ist.«
    »Nicht viel, nur eine Nachricht.«
    »He, das ist doch was!«
    »Warte ab.«
    Ich holte den Fund aus der Innentasche meiner Jacke hervor und reichte ihn Jane, die zunächst daran schnupperte. »Riecht leicht verbrannt, oder?«
    »Das ließ sich nicht vermeiden.«
    »Okay, jetzt bin ich gespannt.«
    Wenig später las Jane den Text. Ich hörte sie dabei tief einatmen.
    Sie las ihn ein zweites und auch ein drittes Mal, danach schüttelte sie den Kopf.
    »Sorry, da muss ich passen.«
    »Wie meinst du das?«
    Sie deutete auf das Papier. »Das Geschriebene ist zwar zu lesen, aber für mich trotzdem völlig unverständlich. Ich weiß, dass dein Vater noch etwas in seinem Leben vorgehabt hat, wozu er sich verpflichtet fühlte, aber das ist auch alles.«
    Ich hatte geahnt, dass Jane so reagieren würde, fragte sie aber trotzdem noch: »Mit dem Begriff Loginus kannst du nichts anfangen – oder?«
    »Leider nicht. Das Wort kenne ich nicht. Was ist Loginus? Ist es ein Name? Ist es eine Sache oder irgendein abstrakter Begriff?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Schade, John, das man deinen alten Herrn nicht mehr fragen kann.«
    »Du sagst es.«
    »Aber du wirst es herausfinden.« Sie reichte mir die Brieftasche zurück.
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Hier?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sei ehrlich, Jane, wer könnte uns hier schon helfen?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Und trotzdem möchte ich noch nicht sofort losfahren. Mir geht der Verfolger nicht aus dem Kopf. Dass es ein Geist gewesen ist, daran glaube ich nicht. Es war jemand aus Fleisch und Blut, ein Fremder, sage ich mal, und es würde mich interessieren, ob er sich schon länger hier in Lauder aufgehalten hat, und wenn ja, ob er gesehen wurde.«
    »Wen willst du fragen?«
    »Duncan O’Connor.«
    »Den Polizisten?«
    »Wen sonst?«
    »Und du meinst, dass er etwas weiß?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Jane, aber es könnte sein, dass er etwas gehört hat.«
    »Gut, dann lass uns fahren…«
    ***
    Obwohl es noch Tag war, hatten wir das Gefühl, in die Dämmerung hineinzufahren. Der Himmel war nach wie vor grau, er lag tief über dem Land, und in Lauder hatte man die Lichter eingeschaltet, die wohl für eine andere Stimmung sorgen sollten, was sie aber nicht schafften. Irgendwie kam mir der Ort vor, als wäre er von aller Welt vergessen worden.
    Möglicherweise lag es auch an mir und meiner Stimmung, das ich so dachte. Jedenfalls hatten sich recht trübe Gedanken in meinem Kopf festgesetzt.
    Ich hielt etwas in der Hand und wusste nichts damit anzufangen.
    Vor allem störte mich ein bestimmtes Wort, denn es gab mir Rätsel auf.
    Loginus!
    Ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer, was ich damit anfangen sollte. Den Namen hatte ich noch nie in meinem Leben gehört, aber ich dachte über ihn nach und kam zu einem für mich halbwegs akzeptablen Ergebnis. Er hörte sich Lateinisch an.
    Wo wurde heute noch Latein gesprochen? In der Wissenschaft und in der katholischen Kirche. Die Wissenschaft strich ich zwar nicht völlig aus meinen Überlegungen, aber ich blieb schon

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