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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen.«
    »Und? Hast du Erfolg gehabt?«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Gut, dann sag schon, was du herausgefunden hast.«
    »Also, und das ist kein Witz, was ich die jetzt erkläre. Longinus ist ein Name. Ich habe ihn im Internet gefunden. Man kann sagen, er steht in einem biblischen…«
    Ein schriller Pfiff war so laut, dass ich Johnny nicht mehr verstehen konnte, und einen Moment später war seine Stimme ganz verschwunden, denn wir rasten in einen Tunnel.
    Ich fluchte, ließ das Gerät aber an.
    Jane war neugierig. »Was hat er gesagt, John?«
    »Der letzte Satz lautete: Man kann sagen, er steht in einem biblischen… dann war das Gespräch weg.«
    »Er meint bestimmt Zusammenhang.«
    »Das hoffe ich. Wobei ich denke, dass wir es gleiche erfahren werden.«
    Noch rollten wir durch den Tunnel. Wenn man auf etwas wartet, kann eine kurze Zeitspanne verdammt lang werden. Außen vor den Fenstern war so gut wie nichts zu sehen. Hin und wieder mal ein schwammiges Licht, das war alles. Die hellen Flecken wurden immer schnell von der Dunkelheit verschluckt.
    Der Tunnel endete. Es wurde zwar draußen nicht hell, aber die Enge verschwand, und auch das Rauschen im Handy verstummte, als ich es an mein Ohr hielt.
    »Johnny?«, rief ich.
    »Alles klar, Patenonkel.«
    Das sagte er gern, wenn er mich ein wenig ärgern wollte, denn so hörte es sich an, als wäre ich ein alter Knacker.
    »Was wolltest du mir sagen? Der Tunnel hat deine Antwort förmlich vernichtet.«
    »Wo habe ich aufgehört?«
    »Mit dem Wort biblisch.«
    »Ja, genau, das kann man so sagen. Echt biblisch das Wort oder der Name. Der Name Loginus war ein Hauptmann, ein Römer.«
    Ich war etwas irritiert undfragte: »Bist du dir sicher?«
    »Steht vor mir im Text. Loginus war der Hauptmann und der Mann mit der Lanze. Als Jesus am Kreuz hing, hat er sie ihm durch die Rippen gestoßen. Mehr kann ich dir nicht sagen, John!«
    »Danke«, flüsterte ich, »danke…«
    Danach unterbrach ich die Verbindung zwischen uns…
    ***
    Jane Collins hatte zugehört, aber sie wusste nicht wirklich, um was es ging. Sie schaute mich nur an, und ich war in den letzten Sekunden verdammt blass geworden.
    Mir schoss wahnsinnig viel durch den Kopf. Dabei saß ich in meinem weichen Sitz, ohne mich zu rühren. Man hätte mich auch ganz woanders hinsetzen können, es wäre das gleiche Ergebnis herausgekommen. Ich war im Moment der Realität entflohen.
    »John, he, bist du eingeschlafen?«
    »Nein.« Meine Stimme klang selbst in meinen eigenen Ohren schrecklich tonlos.
    »Was ist denn?«
    Jane Collins hatte ihre Fragen zurecht gestellt. Ich stöhnte leise auf und hatte dabei das Gefühl, aus einem Nebel an die Oberfläche zu steigen.
    »War die Antwort so schlimm?«
    Okay, die Realität hatte mich wieder. Als schlimm konnte man sie beim besten Willen nicht bezeichnen, deshalb schüttelte ich auch den Kopf. Allmählich nahm ich meine Umgebung wieder wahr. Das nicht nur optisch. Ich merkte auch, dass ich in einem Zug saß, der fuhr, denn wenn ich aus dem Fenster schaute, dann huschten die düsteren Schatten der Landschaft schemenhaft vorbei. Auch nahm ich das leichte Rütteln war und flüsterte vor mich hin: »Das gibt es nicht.«
    »Was gibt es nicht, John?«
    Ich schaute Jane an und schwieg.
    Sie beugte sich zu mir hin und berührte mit ihren Händen meine Knie. »He, was gibt es nicht? Sag endlich, was du meinst und was dir Johnny erzählt hat.«
    »Alles«, flüsterte ich. »Das ist alles zu verrückt. Da kannst du mich wirklich für einen Idioten halten, aber was ich da hören musste, das hat mich niedergehauen.«
    »Du meinst den Namen Loginus.«
    »Ja, ja…«
    »Und?«
    Ich sprach leise und langsam. »Jetzt weiß ich auch, dass ich den Namen schon mal gehört habe, aber er wurde von meiner Erinnerung weit nach hinten gedrängt. Du kennst das Problem. Man hört etwas und lässt es dann links liegen.«
    »Das ist mir alles klar, John. Aber ich weiß noch immer nicht, was du genau erfahren hast.«
    »Okay, ich werde es dir sagen. Dieser Loginus lebte vor rund zweitausend Jahren. Er war Hauptmann der römischen Besatzungsarmee damals in Palästina. Er soll es gewesen sein, der dem Gekreuzigten damals die Lanze in den Körper gestoßen hat.«
    »Ja und?«
    Ich hob die Schultern und blieb für einen Moment in dieser verkrampften Haltung. »Ich denke, dass es um diese Lanze geht, Jane. Sie ist für die Menschen schon immer etwas Besonderes gewesen. Sie gehört als wichtiges Detail zur

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