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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Und wenn du mal nachdenkst?«
    »Das tue ich die ganze Zeit. Nur möchte ich mich nicht festlegen, sonst bin ich blockiert.«
    Jane Collins ließ nicht locker. »Könnten es vielleicht die Templer sein?«
    Ich nickte langsam. »Das wäre möglich. Sie könnten ein großes Interesse daran haben. Sie waren die Ersten, die Jerusalem erreichten. Sie haben den Tempel gesehen. Sie sind damals zu Macht und Ansehen gelangt, und man sagt, dass sie etwas aus dem Tempel mitgebracht haben und es als Geheimnis hüten. Aber ich weiß es nicht…«
    »Wer käme denn noch in Frage?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Hattest du nicht mal Kontakt zu den Illuminati?«
    Ich schaute hoch. »Ja, das hatte ich. Und ich habe auch ihre Macht gespürt. Aber dann erfuhr ich, dass sie einen anderen Gegenstand suchen, der praktisch im krassen Gegensatz zu der Lanze des Hauptmanns steht. Es ist die Bibel des Baphomet.«
    »Ach ja, die gibt es ja auch noch!«
    »Du weißt, wer sie hat, nicht?«
    Ich winkte ab. »Ja, es waren die Horror-Reiter. Sie tauchten auf, ich konnte nichts tun, und ich weiß bis jetzt nicht genau, was sie mit dem brisanten Buch vorhaben. Aber wer dieses Buch besitzt, der hat zugleich eine große Macht, und vor ihr kann man sich wirklich als normaler Mensch fürchten.«
    »Dann weiß ich auch nicht mehr weiter.«
    »Da können wir uns die Hand reichen.«
    Die nächsten Sekunden verliefen schweigend. Wir bemerkten, dass der Zug am Geschwindigkeit verlor, weil er bald einen Bahnhof anlaufen würde. Zu welcher Stadt der gehörte, wussten wir nicht.
    Lichter traten deutlicher hervor, und die ersten Bauten glitten vorbei. Häuser, in denen Menschen lebten. Industriebauten, die wie schlafende Riesen im Dunkeln lagen, und auch die Menge der Schienen nahm zu.
    Jane packte das Wasser aus und fragte: »Willst du auch etwas essen?«
    Ich lehnte dankend ab. Die Nachricht über die Lanze war mir auf den Magen geschlagen. Einen Schluck Wasser allerdings konnte ich vertragen.
    Der Zug stoppte, ich blieb sitzen, aber Jane stand auf und öffnete das Fenster im oberen Drittel. Ansonsten schaute sie durch die Scheibe auf den Bahnhof.
    »Hier möchte ich auch nicht begraben sein. Alles tot, irgendwie. Die wenigen Menschen kommen mir vor, als gehörten sie nicht hierher.«
    »Siehst du was Verdächtiges?«
    »Nein.« Sie schaute zu mir herab. »Was oder wen vermutest du denn?«
    »Keine Ahnung. Ich könnte mir nur vorstellen, dass man uns nicht aus den Augen lassen will.«
    »Du denkst an den Schatten?«
    »Klar, Jane. Schließlich ist er es gewesen, der dich ins Reich der Träume geschickt hat.«
    Wir dachten beide über ihn nach. Er war ebenfalls eine unbekannte Größe in diesem Spiel. Und keiner von uns glaubte daran, dass er allein war. Zu ihm gehörten Menschen, die ihm den Rücken stärkten. Wir gingen davon aus, dass wir es mit einer Bande zu tun hatten oder mit einer Gruppe, die sich vorgenommen hatte, die Lanze zu finden, wobei sie uns vor ihren Karren spannte.
    Der Zug hielt nicht lange. Es gab einen leichten Ruck, dann fuhr er wieder an.
    Jane ließ sich wieder in ihren Sitz fallen. Sie versuchte, mich durch ihr Lächeln aufzuheitern. Dann sagte sie: »Wäre doch nicht schlecht, wenn es hier einen Kaffee gibt.«
    »In der Tat.« Ich stand schon auf. »Dann werde ich mal schauen, wo ich einen herbekomme. Ich glaube, es gibt so etwas wie einen kleinen Büffetwagen.«
    »Wenn du so…« Jane verstummte und schaute an mir vorbei. Da ich mit dem Rücken zur Tür stand, hörte ich nur, wie sie geöffnet wurde.
    Nun aber drehte ich mich um und sah, wer ins Abteil trat.
    Es war der Zugbegleiter, der kam, um unsere Fahrausweise zu kontrollieren, ein kleiner freundlicher Mann, der mit unseren Fahrausweisen auch zufrieden war.
    »Da haben Sie eine lange Fahrt vor sich«, sagte er.
    »Nicht zu ändern«, erwiderte Jane. »Immer noch besser, als mit dem Auto durch die Nacht zu fahren.«
    »Genau. Hier können Sie schlafen. Im Auto nicht.«
    »Das werden wir auch«, sagte Jane.
    »Dann wünsche ich Ihnen noch eine gute Fahrt und eine angenehme Nachtruhe.«
    »Danke.«
    Der Mann in der Uniform verschwand.
    Ich setzte mich erst gar nicht mehr hin. »Bleibt es bei deinem Wunsch, Jane?«
    »Aber sicher doch.«
    »Okay, dann schaue ich mal, was ich machen kann.« Ich lächelte ihr von der Abteiltür her zu und verschwand. Ein gutes Gefühl überkam mich dabei nicht…
    ***
    Jane Collins blieb im Abteil zurück. Die Detektivin gehörte auf

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