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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gralssuche. Die Lanze und der Kelch, in dem Jesu Blut aufgefangen wurde. Letzterer soll auf sehr abenteuerlichen Wegen nach England gelangt sein. Dort hat ihn dann ein geheimnisvoller Fischer in Verwahrung genommen. Mehr weiß ich auch nicht. Im Moment jedenfalls. Damit hätte ich nicht gerechnet.«
    Jane Collins blieb mehr auf dem Boden der Tatsachen als ich. »In unserem Fall geht es um die Lanze – oder?«
    »Ich denke schon.«
    »Denn nur darauf hat sich dein Vater hinweisen wollen.«
    »Kann man so sehen.«
    Jane sprach weiter wie eine Anwältin, die vor Gericht steht. »Also können wir davon ausgehen, dass dein Vater, John, zu denjenigen Personen gehört hat, die auf der Suche nach der Lanze waren und sie nicht fanden.«
    »Richtig.«
    »Dann stellt sich die Frage, wie weit dein alter Herr bei seiner Suche gekommen ist? Hast du da eine Vorstellung?«
    »Nein, überhaupt nicht.« Die Realität hatte mich wieder. Die starken Emotionen, die ich empfand, verschwanden allmählich aus meinem Kopf. Ich durfte mich davon nicht zu stark beeinflussen lassen, sonst verlor ich den Überblick. Ich musste mich den Tatsachen stellen. Allmählich kehrte auch die Farbe in mein Gesicht zurück.
    Jane hatte sich so weit wie möglich zurückgelehnt. »Das ist wirklich interessant, was du da über deinen alten Herrn herausgefunden hast. Hätte ich nicht gedacht.« Sie lachte auf. »Du hast ihn ja anders erlebt.«
    »Sicher. Erst kurz nach seinem Tod sind mir für gewisse Dinge die Augen geöffnet worden, und wer weiß, was ich noch alles entdecke, mit dem sich mein Vater früher beschäftigt hat.«
    »Aber wie ist das möglich?«
    Ich lachte auf. »Diese Frage habe ich mir schon selbst gestellt, aber ich kann keine Antwort darauf finden. Es liegt an dem Namen Sinclair, denk ich. Er hat seine Vergangenheit. Er ist belastet, und wenn ich in die Geschichte abtauche, finde ich den Namen immer wieder. Selbst bis weithinein in die Templer-Zeiten. Es gibt den Sinclair-Clan, es gibt das Sinclair-Wappen, aber es gibt auch eine andere Linie der Familie. Dazu gehört ein gewisser Henry St. Clair, der bekanntlich einen Teil des Templerschatzes über den Atlantik geschafft haben soll, bis vor die Küste Kanadas. Die genaue Wahrheit kenne ich noch nicht. Vielleicht werde ich sie auch nie erfahren, wer weiß.«
    »Aber das hat nichts mit der Lanze zu tun.«
    »Genau.«
    »Gibt es sie überhaupt?«, fragte Jane leise.
    Auf die Frage hatte ich gewartet. Es war schwer, darauf eine Antwort zu geben. Wenn man den Schriften des Neuen Testaments glaubte, musste es sie geben, ebenso wie es den Hauptmann gegeben hatte. Über die Lanze war schon einiges geschrieben worden. Es hatte immer wieder Menschen gegeben, die sich auf die Suche nach ihr gemacht hatten, ohne sie jedoch zu finden. Es existierten verschiedene Spuren und Hinweise, doch die Lanze war nicht gefunden worden. Mein Vater hatte es auch nicht geschafft. Leider hatte er keinen Menschen eingeweiht, nicht mal seinen Sohn, denn ich hätte ihm gern zur Seite gestanden, weil mich dieses Thema ja auch beruflich tangierte. Doch nie hatte ich von Horace F. Sinclair einen Hinweis bekommen, und darüber ärgerte ich mich schon.
    Auf der anderen Seite fragte ich mich natürlich, ob er sich allein auf die Suche gemacht hatte oder im Verbund mit anderen Menschen, mit Gleichgesinnten.
    Das musste ich noch herausfinden. Ich konnte mir vorstellen, dass mein Vater kein Einzelgänger gewesen war. Er selbst war lange verheiratet gewesen, trotzdem ging ich davon aus, dass meine Mutter nichts von seinen Forschungen geahnt hatte. Hätte sie etwas gewusst, dann hätte sie mich bestimmt eingeweiht. So aber hatte sie ihr Leben geführt und mein Vater sein eigenes, wobei ich nicht behaupten konnte, dass er meine Mutter vernachlässigt hatte.
    Jane nickte mir zu. »Und nun, John, musst du dich um das Vermächtnis deines Vaters kümmern.«
    »Es sieht so aus.«
    »Aber du oder wir sind nicht allein.«
    Mir war klar, worauf Jane hinauswollte. »Nein, das sind wir nicht. Es gibt Personen, die ebenfalls hinter der Lanze her sind. Sie haben uns auf die Spur gesetzt, und ich denke, dass wir die Kastanien für sie aus dem Feuer holen sollen.«
    »Sehr schön. Um das zu tun, muss man zunächst mal wissen, wo sich das Feuer befindet.«
    »Richtig. Das wird ein Problem werden. Ich für meinen Teil habe keine Ahnung.«
    »Und wer könnte noch hinter der Lanze her sein?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, Jane, ehrlich

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