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1395 - Kampfkommando Ragnarök

Titel: 1395 - Kampfkommando Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Mustafa Hacifazlioglu streifte seine SERT-Haube ab und überließ dem Kopiloten die Führung der VALLARTA. Er selbst trat zu Deighton. „Vielleicht ist es an der Zeit", meinte er, „daß wir erfahren, was hier gespielt wurde."
    Galbraith Deighton nickte, während die VALLARTA sich im Schutz des ATG-Feldes Jekyll näherte. Er überdachte die Geschehnisse und sagte dann: „Es sollen alle an Bord mithören. Das gilt auch für die anderen Tsunamis. Was geschehen ist, könnte sich wiederholen."
    Er berichtete zunächst von den beiden Hyperfunksendungen, die der LPV der VALLARTA registriert hatte: einen während der Kämpfe mit den haurischen Angreifern außerhalb der 820-Lichtjahre-Kugel, einen kurz vor dem Start in Richtung Strukturverdrängung, als der Zwischenstopp festgelegt worden war.
    Dann rief er das Drama in Erinnerung, bei dem die VAL-10 mit Helkunter und vier weiteren Terranern dem unvermuteten Angriff der Hauri zum Opfer gefallen war. „Das konnte eigentlich kein Zufall gewesen sein", kommentierte er dieses Geschehen. „Aber ich gebe zu, daß ich auch das zu spät erkannt habe."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst", warf Mustafa Hacifazlioglu ein. „Warte ab, mein Freund. Wir kehren noch einmal zum Kampf mit den haurischen Libellen zurück. Deren erste Angriffe galten allein der Martha O'Niells CARTAGENA. Im Zug der weiteren Auseinandersetzungen feuerten die Hauri auch auf die anderen vier Tsunami-Großraumschiffe. Die Zahl der Energiestöße auf die BELEM, die BOGOTA und die CHETUMAL lag zwischen 150 und 200 je Schiff."
    „Ja und?" fragte Mustafa Hacifazlioglu. „Die Zahl der Schüsse gegen unsere VALLARTA", stellte Deighton fest, „lag unter 50. War das ein Zufall? Oder wurden wir absichtlich geschützt, weil sich ein Verbündeter der Hauri an Bord befand? Ich habe zuerst an den Zufall geglaubt, aber jetzt nicht mehr."
    Jukku ten Delleert leitete die Landephase ins Ragnarök-Tal ein. Er streifte seine SERT-Haube ab und überließ im Unterlichtbereich dem LPV die letzten Maßnahmen. Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck hockte er zu Galbraith Deighton und seinem Kommandanten. „Du brauchst nicht so reumütig zu schauen", munterte der Gefühlsmechaniker den LPV-Spezialisten auf. „Ohne dich wären wir vielleicht nicht mehr am Leben. Das glaubst du nicht? Ich kann dich verstehen, aber du kannst ruhig etwas gelassener sein, auch wenn du dich für Momente gegen meine Anweisungen sträuben wolltest."
    Jukku ten Delleert blickte verständnislos in die Runde.
    Deighton erzählte weiter, daß ihm das widersprüchliche Verhalten von Alexandra Alexoudis wohl aufgefallen war, er aber nicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen hatte, weil ihm ihre Gefühlsaura intakt erschienen war.
    Dann kam er auf die erste Meldung zu sprechen, die ihn von Terra erreicht hatte und die die verkohlte Leiche an Bord des ehemaligen TSUNAMI-41 betraf.
    Er gestand ein, daß er dieser Nachricht auch keine Bedeutung geschenkt hatte. Was hätte ihn auch eine Leiche auf Terra interessieren sollen, wo er mit seiner Aufgabe genügend Probleme hatte ... „Es tröstet mich", sagte er dazu, „daß auch der LPV arglos geblieben war und keine Zusammenhänge erkannte. Dabei kann er milliardenfach schneller recherchieren als ich. Und ihn plagten auch keine unverständlichen Tagträume, die mich fast ständig belästigen."
    Als er die zweite Nachricht NATHANS verlas und von seiner Suche nach Alexandra Alexoudis berichtete, wurde es still in der Zentrale. Spätestens jetzt merkten alle, daß sich hinter der ganzen Geschichte mehr verbarg. „Dieses Wesen", sagte der Gefühlsmechaniker, „hat uns alle an der Nase herumgeführt. Für mich gibt es keinen Zweifel mehr, daß es für die Diener des Hexameron gearbeitet hat. Nur die falsche Alex kann es gewesen sein, die unbemerkt zwei Hyperfunkmeldungen absetzen konnte. Diese Geschichte, so hoffe ich, wird unser schlauer Logik-Programm-Verbund noch lösen."
    „Ich arbeite bereits daran", meldete sich der LPV. „Es war auch schlicht undenkbar", fuhr Galbraith Deighton fort, „daß jemand unbemerkt mit einer Space-Jet die VALLARTA verlassen konnte. Dennoch ist es geschehen. Wir alle - und der LPV - wurden ausgetrickst. Das sollte uns zu denken geben."
    „Du meinst also", sinnierte Mustafa Hacifazlioglu, „diese falsche Alex hat die Hauri über die Koordinaten unseres Zwischenstopps informiert? Daher waren sie so schnell zur Stelle, um die VAL-10 zu vernichten."
    „So sehe ich es jetzt",

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