1395 - Kampfkommando Ragnarök
Zusammenhang mit den erwähnten frevelhaften Taten stehen sollten. Es war dem Terraner völlig unklar, was die geheimnisvolle Frau damit gemeint haben könnte. War das Hauri-Projekt Ur amm Taloq wirklich von so geringer Bedeutung, daß ein Wesen, das ESTARTU entstammen mußte, es für belanglos betrachtete, ob die Station aktiviert wurde oder nicht? Hirdal hatte die Argumentation der Nakken indirekt unterstützt. „Egal", murmelte der Gefühlsmechaniker auf dem Weg zur Zentrale, wo er die anderen über das Geschehene informieren wollte. „Die Strukturverdrängung muß erobert werden. Urian muß verschwinden."
*
„Hallo, Togo", sagte Galbraith Deighton freundlich, als der den Laborraum mit den hypersensorischen Auswerteanlagen betrat. Jukku ten Delleert, der LPV-Spezialist, begleitete ihn.
Der junge Terraner erhob sich von seinem Arbeitsplatz und trat zwei Schritte auf Deighton zu. Er machte eine Geste der Unsicherheit. „Ja?" fragte er dann. „Du bist jetzt allein hier zuständig. Schaffst du das?"
„Ich tu', was ich kann viel praktische Erfahrung habe ich noch nicht."
„Wie alt bist du?"
„22 Jahre. Ich kam direkt nach der Ausbildung an Bord." Togo schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht verstehen, was mit Alex geschehen ist."
„Eine üble Sache", gestand der Gefühlsmechaniker ein. „Die haben uns unsere Feinde eingebrockt. Ich könnte einen Hypersensoriker von einem anderen Schiff abziehen, aber das tu' ich ungern."
„Ich traue mir durchaus zu, die Untersuchungen allein fortzusetzen", meinte der junge Togo. „Allerdings möchte ich ein paar Dinge hier ändern."
„Welche?" fragte Deighton. „Alex, ich meine dieses Wesen, das sich als Alex ausgegeben hat, hat fast alle Systeme vom LPV abgetrennt. Sie hatte die Vollmacht dazu. Das möchte ich rückgängig machen."
„Ich habe mir das gedacht." Der Gefühlsmechaniker nickte. „Deshalb habe ich Jukku gebeten, dich zu unterstützen. Da ist noch etwas, das ich geklärt haben möchte. Ich gehe davon aus, daß Alex mir Dinge verschwiegen hat. Sie hat vor fünf Tagen die Impulse meines Körpers vermessen. Die Aufzeichnung müßte hier noch irgendwo vorhanden sein. Ich möchte, daß du eine neue Analyse darüber durchführst."
„Ich weiß, wovon du sprichst, Gal." Togo schien plötzlich wie aufgewacht. Das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde, beflügelte ihn. „Ich hätte mich ohne deine Zustimmung nicht an diese Daten gewagt."
„Gut, Togo." Der angehende Hypersensoriker begann Galbraith Deighton zu gefallen. „Das ist aber noch nicht alles. Ich möchte, daß alle bisher von den Ortungssystemen gewonnenen Daten noch einmal überprüft werden. Du mußt dabei davon ausgehen, daß Alex nicht wirklich für uns gearbeitet hat, selbst aber auch nicht alles über die Verhältnisse der Strukturverdrängung wissen konnte. Sie wurde zu einer ganz anderen Zeit und an einem anderen Ort eingeschleust. Möglicherweise wußte sie über das Ur amm Taloq gar nichts, bis Bull uns informierte. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß die Hauri einem Spion unnötige Informationen mitgaben, die die Geheimhaltung dieses riesigen Projekts gefährden konnten."
„Ich mache mich sofort an die Arbeit", erklärte Togo. „Und ich helfe dir, den LPV voll zu integrieren", bot sich Jukku ten Delleert an. „Dann werde ich hier vorerst nicht benötigt." Deighton versetzte Togo einen aufmunternden Klaps und begab sich zurück in die Zentrale.
Hier wartete der LPV mit einer neuen Information auf: „Die Untersuchungen der Spezialisten und meine eigenen haben ergeben, daß der haurische Spion Alexandra Alexoudis an mehreren Stellen unbemerkt in die Bordsysteme eingegriffen hat. Dadurch war es auch möglich, daß er eine Space-Jet startete und ich es erst zu spät bemerkte. Wir können davon ausgehen, daß alle Eingriffe beseitigt sind."
„So hatte ich mir das auch vorgestellt", antwortete der Aktivatorträger. „Damit wäre diese Geschichte weitgehend geklärt. Wir konzentrieren uns nun wieder ganz auf den Vorstoß in die Strukturverdrängung."
6.
Drei Stunden später wurde in der Zentrale der VALLARTA Alarm ausgelöst. Galbraith Deighton war sofort zur Stelle. „Notruf der BOGOTA", berichtete Mustafa Hacifazlioglu. „Der Antitemporale Gleichrichtungskonverter der BOGOTA arbeitet unregelmäßig. Er ist in Eigenschwingungen geraten. Konkret bedeutet das, daß die BOGOTA zwischen der Realgegenwart und der vom ATG-Konverter bestimmten Zeit
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