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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zumindest dem Anschein nach.
    Rhodan beobachtete gebannt das weitere Geschehen.
    Die Schlacht zwischen den Truppen des Hexameron und den kartanischen Trimaranen war in voller Härte entbrannt. Und ESTARTU hatte nun die Oberfläche Zerenghaas erreicht, sie ließ sich vom Herrn Siebentag in Richtung des planetaren Südpols treiben und gab nicht zu erkennen, daß sie im Notfall durchaus angemessen hätte zurückschlagen können.
    Aus dem Orbit traf ungezieltes Trommelfeuer den Südpol und andere Regionen des Planeten. Natürlich zeigten sich die beiden Gegner als immaterielle Existenzen in keiner Weise beeindruckt davon, doch die entstehende Verwirrung nützte ESTARTUS Plan. Sie verwandte einen Großteil ihrer verborgenen Kräfte darauf, die Schläge des Herrn Heptamer rechtzeitig zu erkennen. Nach kurzer Zeit, als sie nicht mehr plausibel Widerstand leisten konnte, sah sie die entscheidende Energiefront kommen.
    Sieh genau hin!
    Die folgenden Sekunden erlebte Rhodan wie in extremer Zeitlupe.
    Eine psionische Welle enormer Wucht nahm ihren Anfang da, wo sich das rote Psi-Gebilde befand, und raste auf ESTARTU zu. Bevor sie noch das Ziel traf, zerriß die Superintelligenz in Hunderte kleiner Fetzen. Durch Spalten und Risse im vereisten Boden Zerenghaas verschwanden diese Überreste.
    Indessen traf die Energiefront des Herrn Heptamer auf ein nutzloses Energiepotential, das ESTARTU zurückgelassen hatte, und eine Explosion furchtbaren Ausmaßes ließ den Planeten in seinen Grundfesten beben.
    Ein Krater von zweihundert Kilometern Durchmesser entstand. Über seiner Oberfläche schmolz das Eis und erstarrte erst Stunden später, als sich die Auswirkungen der Schlacht in den Gebirgen Zerenghaas verlaufen hatten. „Und ESTARTU?" wollte Rhodan wissen.
    In der nächsten Sekunde sah er fünfhundert Roboter von unterschiedlicher Form. Es waren jene Maschinen, die die Superintelligenz zuvor geschaffen hatte. Unter sorgfältiger Abschirmung drang jeder Nebelfetzen in einen der Toto Duga ein, und Rhodan erkannte endlich das Prinzip, das dahintersteckte.
    ESTARTU hatte sich geteilt, gleichsam gequantelt, und bis heute dauerte dieses Prinzip in Form der Juatafu und Benguel fort.
    Aber es gab Milliarden Benguel und Milliarden Juatafu ...
    Wie es dazu kam, kann auch ich dir nicht sagen.
    Noch einmal schaute er sorgfältig auf die fünfhundert Toto Duga, und statt der dunklen Höhlen, worin sie gelagert waren, sah er plötzlich zwei dunkle braune Seen. Die Seen schrumpften, bald waren daraus zwei Flecken geworden. „Hirdal", murmelte er.
    Er riß willentlich seinen Blick von ihren Augen los und setzte sich. Das also war die Geschichte ESTARTUS oder zumindest ein bedeutender Teil davon. Vieles hatte er bereits geahnt, einiges gewußt.
    ESTARTU steckte hinter den Dualblöcken und der Zentralen Wissensautorität, und vielleicht hatte sie aus dem Verborgenen heraus noch mehr unternommen. „Und wie ging es weiter?" fragte er.
    Hirdal setzte sich zu ihm. „Es gibt nur noch wenig, was ich dir sagen kann. Die Toto Duga erwachten zum Leben. Zu ihrer geringen Eigenintelligenz kam ein Megabruchstück ESTARTUS, und nachdem eine angemessene Zeitspanne vergangen war, wurden sie aktiv. Sie schufen eine unterirdische Werft und bauten drei Raumfahrzeuge ..."
    „Die Hauri haben nichts bemerkt?"
    „Vor fünfundfünfzigtausend Jahren deiner Zeit waren sie nicht sehr weit fortgeschritten. Sie haben tatsächlich nichts bemerkt. Durch einen Schacht an die Oberfläche Zerenghaas haben die Toto Duga den Ort ihrer Entstehung verlassen. Das ist alles."
    Nachdenklich suchte Rhodan die Hügelkette am Horizont nach Bewegung ab. Natürlich war da nichts; dies war eine Illusion, nicht die Realität. Die Büsche und Schilfgewächse ringsum zitterten leicht im Zug einer nicht existenten Brise, doch ihr Aroma fehlte. Der süßliche Mandelduft, den sie zu Anfang seines Aufenthalts hier erzeugt hatten, hatte sich verzogen. „Nein!" rief er in plötzlicher Erkenntnis. „Du mußt mir noch verschiedene Fragen beantworten!"
    Hirdals Kuttengewand schien transparent, ohne daß der Körper darunter sichtbar wurde. „Was gibt es noch zu sagen?" fragte sie. „Meine Kraft schwindet." In ihrem Gesicht war ein undeutbarer, irgendwie fremder Ausdruck, und eine Sekunde später verschwand der Körper ganz. Dann waren nur noch die Augen und der schulterlange, gewellte Haarschopf übrig.
    Rhodan verlor den Boden unter den Füßen.
    Als letzten Eindruck nahm er eine Farbe mit. Die

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