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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt war braun wie Hirdals Augen, und er begriff, wie sehr ihre Form ihn an Gesil erinnert hatte.
    Die Halle bot einen fast unglaublichen Anblick. An die zweitausend Benguel und ebenso viele Juatafu standen oder lagen wie tot da. Sie alle würden sich erholen, das wußte Rhodan, aber dann würden die Benguel zu primitiven Baumbewohnern und die Juatafu zu simplen Maschinen herabgesunken sein. Von Hirdal und der Vision war nichts zu sehen - wieder einmal fühlte sich der Terraner, als sei er gerade aus einem Traum erwacht. „Beodu!" rief er. „Wo bist du?"
    „Hier, Waqian!" kam in klagendem, schrill zirpendem Tonfall die Antwort. Soeben schob der kleine Attavenno einen Benguel beiseite, der über ihn gestürzt war. „Ich hatte das Bewußtsein verloren. Es ist wieder geschehen, nicht wahr?"
    „Ja, mein Lieber, es ist wieder geschehen. Und ich habe dabei die Geschichte ESTARTUS erfahren oder jedenfalls einen Teil davon. Am besten erzähle ich später davon, wenn wir alle zusammen sind."
    Der Pikosyn seiner Netzkombination ließ ein Rufzeichen ertönen. „Ein Funkruf, Perry" wisperte das Gerät über den Akustikknopf neben seinem Ohr. „Sie versuchen schon eine ganze Weile, dich zu erreichen."
    „Ich bin jetzt sprechbereit."
    In der nächsten Sekunde vernahm er Reginald Bulls charakteristische, polternde Stimme. „Verdammt, Perry, wo hast du denn gesteckt? Wir versuchen schon seit zehn Minuten, dich zu erreichen!"
    „In der JUNAGASH, Bully. Ich war ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt."
    „Was soll das schon wieder heißen? Ist die Gefahr bereinigt, oder brauchst du Hilfe?"
    „Hier ist alles in Ordnung. Wir sprechen später darüber. Aber was ist bei euch los?"
    Bull ließ einen schnaubenden Laut hören. „Die Hölle ist los. Wir haben ein Signal empfangen, und jetzt spielen die Benguel und Juatafu verrückt. Es wäre ganz nützlich, wenn du in Null Komma nichts hier auftauchen könntest. Dann haben sie wenigstens auch die zweite Hälfte ihrer Imago wieder."
    „Ich komme sofort."
    Er wußte sich auf Bullys wenige Worte keinen Reim zu machen, doch eines war klar: Ihn vermißten die Imago-Sucher bestimmt nicht. Schließlich waren sie imstande, seinen Aufenthalt bis auf ungefähr ein Lichtjahr zu spüren. Etwas anderes war geschehen. „Was tun wir jetzt, Waqian?"
    Das war Beodu. Der Attavenno hatte sich endgültig aufgerappelt und untersuchte planlos die Benguel, die ihm am nächsten lagen. Ein paar von ihnen schienen bereits zu erwachen, doch mit den meisten würde es noch eine Weile dauern. Sie konnten bis dahin nicht abwarten. „Komm schon, Beodu! Wir müssen zur CIMARRON."
    „Wie du willst."
    Der andere bahnte sich durch zusammengesunkene Leiber und reglose Juatafu einen Weg zum Ausgang der Halle, bis er neben Rhodan stand. Unvermittelt hob er den Rüssel, der unterhalb der beiden Kopfflügel saß, und schnüffelte skeptisch an Rhodans Kombination. „Ich mag den Geruch nicht", pfiff er.
    Rhodan hob den Arm und schnüffelte ebenfalls. In der Tat, an seinem Ärmel haftete ein schwacher Geruch wie nach süßlichen Mandeln. „Unwichtig", sagte er, „man erwartet uns."
     
    6.
     
    Der Ruf der Sammlung An manchen Tagen der Reise wußte Reginald Bull kaum noch, wo ihm der Kopf stand. Sowohl Perry als auch Atlan lehnten es ab, sich mit der Organisation der Flotte zu befassen. „Dazu haben wir ja dich, Dicker", hatte Rhodan gesagt. Und wie immer hatte er, Bull, eingelenkt und die Aufgabe übernommen.
    Weshalb war es derart knifflig, eine Flotte in Marsch zu setzen und auf Kurs zu halten? Er gab sich selbst die Antwort: Die Benguel und Juatafu waren schuld.
    Der kleinere Bestandteil der Flotte, das Galaktische Expeditionskorps, ließ sich manövrieren. Bei jeder Kurskorrektur bildeten ihre künstlichen Hirne einen Verbund. Doch die Schiffe der Benguel waren hoffnungslos veraltet, und viele schienen in ihrer Funktionstüchtigkeit gestört zu sein. Zwar gehörten zum Verband der Affenwesen auch dreißig Großraumschiffe, die aus Tausenden von Einzelschiffen bestanden und weniger Ärger machten - doch die fünfzigtausend kleinen Schiffe bestimmten mit ihrer Anfälligkeit das Reisetempo der gesamten Flotte.
    Totalausfälle wurden den Konglomeratschiffen wie der JUNAGASH angegliedert oder zurückgelassen. Im letzteren Fall mußte natürlich die Mannschaft überwechseln, was den Benguel offenbar ziemlich schwerfiel. Theoretisch hätten auch die kleinen Schiffe einen Überlichtfaktor von einundzwanzigtausend

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