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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betrieb. Sie erfuhren, was sich vor 55.000 Jahren zugetragen hatte, wie ESTARTU gegen das Hexameron gekämpft und schließlich einen kaum glaublichen Ausweg gefunden hatte. Doch schon kurze Zeit später endete Rhodans Bericht. „Mehr konnte mir auch Hirdal nicht verraten", bedauerte der Terraner. „Wir wissen noch immer nicht, wo sich ESTARTU heute befindet."
    „Und nicht, in welchem Zustand", ergänzte Bull. „Aber wir wissen, daß ESTARTU noch irgendwo und irgendwie existieren muß", sagte Atlan. „Es hat Zeichen genug gegeben. Das alles ist jedoch Spekulation. Ich denke, wir sollten uns den Signalen zuwenden, die LEDA und NARU empfangen haben, das lohnt eher."
    „Dazu kann ich etwas sagen." Bull beugte sich nach vorn, um sämtliche Teilnehmer der Konferenz sehen zu können. „LEDA hat uns die Impulsfolgen überspielt. Ich habe den Syntronverbund der CIMARRON angewiesen, sie auf Kodierung und dergleichen abzuklopfen - ohne greifbares Ergebnis."
    „Nur die Benguel können etwas damit anfangen", meinte Iruna von Bass-Teth. „Und natürlich die Juatafu. Das beunruhigt mich."
    „Ich habe zumindest die Benguel in der JUNAGASH hautnah erlebt", berichtete Rhodan. „Das war, als ich meine Vision überstanden hatte und mit Beodu hierherkam. Jeder von ihnen spürt den Ruf. Sie brauchen keine Funkanlagen oder Psi-Orter dazu, und sie wissen offenbar genau, was sie zu tun haben.
    Sie wollen dem Ruf der Sammlung folgen, nur können sie nicht sagen, was das bedeutet."
    „Es ist schon eine verflixte Sache." Bull grinste humorlos. Er sah, daß sich Atlan und Iruna, die Akonin, fragende Blicke zuwarfen. Daher überraschten ihn die nächsten Sekunden keineswegs, er hatte fast so etwas erwartet.
    Atlan stand auf und rief: „Ihr redet um den heißen Brei herum. Anstatt weiterhin fruchtlos zu diskutieren, habe ich mir überlegt, was getan werden muß. Ich und Iruna nehmen meine Kapsel NARU und fliegen den geheimnisvollen Sender an. Dann wird sich zeigen, was dahintersteckt. Irgendwelche Einwände?"
    Zunächst schwiegen alle, selbst Rhodan, und am Ende seufzte Bull nur. „Du tust ja doch, was du willst."
    Bevor Atlan antworten konnte, war eine erregte Diskussion ausgebrochen.
    Innerhalb weniger Sekunden hatten sich kleine Grüppchen gebildet. Julian Tifflor argumentierte mit Tostan und den Mutanten; Ian Longwyn, Lalande Mishkom und ein paar andere bildeten die zweite Gruppe, und Rhodan und Atlan bewegten sich in Richtung Ausgang. „Wartet auf mich", bat Bull mit erhobener Stimme. Er verstaute sein Aufzeichnungsgerät in einer Hosentasche und traf die beiden Freunde auf dem Gang. Eine Weile sprachen alle drei nicht. Dann aber erklärte Atlan: „Ich möchte, daß ihr versteht, worauf es mir ankommt. Heute ist der 17. Februar. Der Transfer des letzten Hangay-Viertels soll am 28. erfolgen, deshalb besteht echter Handlungsbedarf. Wir dürfen es nicht auf Verzögerungen irgendwelcher Art ankommen lassen."
    „Ich weiß", gab Rhodan zögernd zu. „Nun gut, du und Iruna, ihr bildet ein gutes Team. Seid vorsichtig."
    Atlan lächelte andeutungsweise. „Und auf mich hört wieder niemand", beschwerte sich Bull verdrossen. „So ist das eben, wenn ihr zwei einer Meinung seid."
    „Was könntest du noch sagen?" wollte Atlan erstaunt wissen.
    Bull hörte die Ironie in den Worten des anderen nur, weil er ihn schon seit vielen Jahrhunderten kannte. „Gar nichts", antwortete er resigniert. „Dann fliegt also los, und wir versuchen, die Benguel und Juatafu stillzuhalten. Viel Glück euch beiden."
     
    7.
     
    Jitra Die NARU war ein leicht plattgedrücktes Ei von fünfzehn Metern Länge und einer maximalen Dicke von acht Metern. Im vorderen Drittel waren sämtliche Steuerungs- und Aufenthaltseinrichtungen untergebracht, während die zwei hinteren Drittel in kompakter Form Querionentechnik enthielten. Eine typische DORIFER-Kapsel, dachte Atlan. Und doch war die NARU etwas Besonderes für ihn, weil man sie seiner Persönlichkeit angepaßt hatte. Er sprach mit ihr wie mit einem Menschen, jedenfalls dann, wenn er allein war.
    Heute bist du nicht allein, merkte der Logiksektor an. Jener fast selbständige Teil seines Hirns machte sich selbst dann bemerkbar, wenn er in besinnlicher Stimmung nur abwartete. „Was ist mit dir, Atlan?"
    Er wandte sich Iruna von Bass-Teth zu, die ihn fragend ansah. Noch immer konnte er gut verstehen, weshalb er sich auf den ersten Blick in diese Akonin verliebt hatte. Ihre schwarzen Augen empfand er als ebenso

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